Kaptel 10

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~Pov. Taehyung~
Es war bereits ein Tag vergangen und ich betrat die Mensa heute alleine. Es war Mittags und meine Vorlesungen waren für heute auch schon fertig, aber ich wollte noch etwas hier bleiben, um zu lernen. Deswegen wollte ich mir vorher noch etwas zu Essen holen. Ich stellte meine Tasche auf einen Stuhl und wollte mein Portmonee aus dieser nehmen, doch fand sie nicht. Das konnte doch nicht wahr sein! Ich tastete meine Hosentaschen ab und durchsuchte nochmal meine Tasche, doch fand nichts. Seufzend setzte ich mich an den runden Tisch und fing an meinen Ordner auszupacken. Diesen öffnete ich und fing an zu lernen, da ich bald wieder einen Test schreiben würde.

Völlig vertieft im Lernen merkte ich die Anwesenheit einer bestimmten Person erst, als sie neben mir stand und ein Tablett auf den Tisch stellte. Erschrocken schaute ich auf und blickte sofort in das Gesicht von Hoseok. „Ich habe gesehen, wie du dein Portmonee gesucht hast. Wahrscheinlich hast du Hunger und deswegen habe ich dir etwas gekauft.", sagte er lächelnd, wirkte allerdings auch etwas verlegen und kratzte sich an Hinterkopf. „Ä-äh danke. Aber ich geb' dir das Geld morgen früh wieder, versprochen!" Er lachte leicht auf und zog den Stuhl zurück, um sich auf diesen setzen zu können. „Nein, musst du nicht. Was lernst du denn gerade?", fragte er interessiert und nahm mir ein Blatt, welches ich gerade in der Hand hielt, weg. Sofort lief ich rot an und sah wo anders hin. „Gründe für Errektions Probleme?", fragte er mit hochgezogener Augenbraue und ich nickte zögernd. Er musste leicht lachen. „Dir muss das doch nicht peinlich sein, ist doch nichts schlimmes." Ich zuckte mit den Schultern und nahm ihm das Blatt wieder weg, bevor ich es wieder in den Ordner heftete und zu einem anderen Thema umblätterte. „Wieso bist du überhaupt hier?", fragte ich zögernd. „Ich wollte in die Bibliothek, um noch etwas zu lernen. Wollen wir zusammen dort hin?" Ich öffnete schon den Mund, um zu verneinen, doch stoppte. Wieso eigentlich nicht? Was könnte mir dabei denn schon groß passieren? „Okay. Aber ich esse erstmal und dann können wir gehen. Hast du schon gegessen?", fragte ich und schob mir die Gabel in den Mund. Er verneinte, weswegen ich ihm meine Gabel hin hielt. „Nein, ich hab' kein Hunger.", behauptete er, doch nach wenigen Sekunden knurrte sein Magen, weswegen ich auflachte. „Iss schon, es reicht doch für uns beide." Zögernd nahm er das Angebot an und holte sich Besteck, um sich das Essen mit mir zu teilen.

Danach brachte ich das Tablett weg und zusammen liefen wir in die Bibliothek. Wir setzten uns an einen recht großen, runden Tisch und ich packte meinen Ordner und meinen Block wieder aus. Während Hoseok in den Regalen herum stöberte fing ich an zu lernen. Doch leider funktionierte das nicht so gut, wie ich es mir erhofft hatte. Immer wieder glitt mein Blick zu ihm und sofort fing mein Herz an schneller zu schlagen. So konnte ich mich doch nicht konzentrieren!

Ich schaute wieder in meinen Ordner und fing an mir einzureden, dass ich jetzt endlich anfangen sollte und ich Hoseok später noch genug anstarren könnte. Natürlich funktionierte dies nicht und frustriert legte ich meinen Stift auf die Seite. „Alles okay?" Erschrocken zuckte ich zusammen und sah auf. Hoseok stand neben mir und sah mich etwas besorgt an. „Äh ja klar, ich brauche nur mal 'ne kurze Pause." „Okay. Uhm ich müsste langsam schon gehen, wir sind hier schließlich schon eine Stunde." Perplex schaute ich auf die Uhr und musste feststellen, dass er recht hatte. „Stimmt, ich muss auch langsam mal los.", meinte ich und fing an alles wieder einzupacken. Dann fragte er noch, ob er mich begleiten solle und zögernd bejahte ich.

Zusammen liefen wir aus dem Schulgebäude und gingen den Weg zu mir nach Hause. Dabei redeten wir über alles mögliche und ich war über mich selber überrascht, dass ich so ruhig war und kaum stotterte.

Als wir dann bei mir ankamen wollte ich mich gerade verabschieden, als er fragte:„Könnte ich vielleicht noch rein kommen? Ich hätte Bock etwas zu chillen." Sofort erhöhte sich mein Puls und ich schluckte schwer. Eigentlich müsste ich noch einige Sachen lernen, aber da ich die Tests und Prüfungen erst in ein paar Wochen schreiben würde könnte ich mir einen Tag erlauben. Also stimmte ich zu. „Cool.", sagte er grinsend und sofort wurde mir ganz warm im Bauch. Ich schloss die Tür auf und zog mir meine Schuhe aus, die ich dann ordentlich unter den Kleiderhaken stellte. Ich brachte meinen Rucksack schnell in mein Zimmer und kam dann zurück. „A-also was willst du machen?", fragte ich ihn, während wir zusammen ins Wohnzimmer liefen und uns auf die Couch setzten. „Keine Ahnung. Erzähl doch etwas über dich." Kurz überlegte ich und fing dann an:„Also ich bin mit meinen Eltern in einem kleinen Dorf aufgewachsen. Wir hatten da ein Haus mit einem großen Garten. Ich habe da gelebt bis ich angefangen habe zu studieren und sie haben mir dann dieses Haus besorgt." „Klingt ja so als wärt ihr reich.", meinte mein Gegenüber. „Naja wir haben schon ziemlich viel Geld, ich würde mich aber nicht als reich bezeichnen." Verstehend nickte er. „Willst du was trinken?", fragte ich und er bejahte, weswegen ich aufstand und in der Küche verschwand. Dort stellte ich zwei Gläser auf die Arbeitsplatte und füllte sie mit Sprite. „Ich wusste gar nicht, dass du eine Schwester hast.", sagte er verwirrt und gleichzeitig überrascht. Ich runzelte die Stirn. „Habe ich auch nicht. Wie kommst du darauf?", fragte ich und ging mit den Getränken wieder ins Wohnzimmer. Ich stellte die Gläser auf den kleinen Tisch und setzte mich wieder neben ihn. „Wer ist dann das?", fragte er und zeigte auf ein Bild. Als ich dieses sah setzte mein Herz einen Herzschlag aus und meine Augen weiteten sich ein wenig. Auf dem Bild sah man eine Frau, einen Mann und ein kleines Mädchen, das vor ihnen stand. Alle lächelten glücklich in die Kamera. Schwer schluckend murmelte ich:„Ich möchte nicht darüber reden." „Oh.", kam es kurz darauf leise von Hoseok. „Tut mir leid.", ergänzte er. „Schon gut. Erzähl doch etwas über dich.", meinte ich, lehnte mich in die Couch zurück und sah ihn an, während er redete. Dass ich überhaupt etwas von dem Gespräch mitbekam war ein kleines Wunder, da ich mich sein Anblick in meine eigenen Gedanken brachte. Er erzählte mir, dass er in dieser Stadt groß geworden war und dass er ebenfalls aus finanziell gut gestellten Verhältnissen kam. Er besaß beide Elternteile und hatte noch eine große Schwester. Schon immer hatte er sich für Sport interessiert und kam dann auch wirklich zu dem Entschluss es auch zu studieren.

Wir redeten noch eine Weile über alles Mögliche, als mein Blick dann zur Uhr fiel. „Gott, wir sitzen hier schon seit drei Stunden!", sagte ich erschrocken. „Echt?", fragte er überrascht und sah auf seinem Handy nach der Uhrzeit. „Stimmt. Musst du noch etwas erledigen?", fragte er und ich bejahte. „Okay, dann sollte ich vielleicht mal gehen.", meinte er und stand auf. Zusammen gingen wir bis zur Haustür. „Tschüss.", verabschiedete er sich und ich wollte dies gerade erwidern, als er mich plötzlich in eine Umarmung zog. Erschrocken starrte ich gerade aus, ihn anschauen konnte ich schlecht. Ehe ich die Umarmung richtig erwidern konnte hatte er sich schon von mir gelöst, lächelte mich sanft an und drehte sich um, um zu gehen. Einige Sekunden sah ich ihm nach, schloss dann aber langsam die Tür und lehnte meine Stirn an diese. Mein Herz schlug schnell und meine Atmung ging unkontrolliert. Wie war es möglich, dass eine Person so einen Einfluss auf mich hatte?

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