Kapitel 19

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~Pov. Taehyung~
Schluchzend saß ich auf der Couch und lag in Jimins Armen, der schon seit Minuten versuchte mich zu beruhigen. Doch das wollte nicht funktionieren, egal was er auch machte. „Ich rufe jetzt Hoseok an.", sagte er und griff nach seinem Handy. Sofort riss ich es ihm aus der Hand, weswegen er mich geschockt und verwirrt ansah. „B-bitte n-nicht.", schluchzte ich, während weitere Tränen meine Augen verließen. „Man Tae ich weiß aber nicht, was ich sonst machen soll. Du beruhigst dich nicht und früher oder später musst du es ihm eh sagen. Wie kam es überhaupt dazu?", fragte er. Langsam setzte ich mich auf und atmete einige Male tief durch den Mund ein, da meine Nase komplett verstopft war. Meine Augen brannten sehr und ich hatte jetzt schon Kopfschmerzen.

Zwanghaft beruhigte ich mich und erklärte dann, wie das alles passiert war. Dabei musste ich jedoch auch ziemlich weinen, weswegen Jimin mich wieder in den Arm nahm. „Och man. Aber wieso willst du es Hoseok nicht erzählen? Er hat auch ein Recht es zu erfahren, immerhin ist er ja mit Schuld." Ich zuckte mit den Schultern und murmelte:„I-ich kann mit ihm noch nicht d-darüber reden. I-ich muss es erstmal s-selbst verdauen. U-und ich hab A-angst mit ihm darüber z-zu reden." Er blies seine Wangen auf und schien zu überlegen. „Und wann willst du es ihm sagen?" Ich zuckte mit den Schultern und kuschelte mich fester an ihn. Ich brauchte körperliche Nähe jetzt einfach dringend. Er seufzte und fuhr mir sanft durchs Haar. „Was willst du jetzt eigentlich machen? Willst du das Kind behalten?", fragte er und ich zuckte erneut mit den Schultern. Über so etwas hatte ich mir noch nie wirklich Gedanken gemacht. Ich hatte auch nie gedacht, dass ich jemals schwanger werden würde. Doch bei dem Gedanken daran ein kleines Wesen, das nun in meinem Bauch lebte, einfach kaltblütig zu ermorden wurde mir schlecht. Doch ich wusste nicht, wie mein Leben mit einem Kind funktionieren sollte? Ich war mitten im Studium, ich konnte jetzt doch nicht einfach alles hinschmeißen, nur um ein Kind groß zu ziehen.

„Komm, wir lenken dich jetzt etwas ab.", sagte Jimin und startete den Fernseher. Seufzend kuschelte ich mich nochmal kurz an ihn und blieb dann still so liegen, bis mein Handy ein Ton von sich gab. Ich hatte eine Nachricht bekommen. Schnell kramte ich mein Handy aus meiner Hosentasche und ich wurde sofort nervöser, als ich sah, dass Hoseok mir geschrieben hatte. Er wusste nicht, dass ich den Test gemacht hatte und das sollte auch erst einmal so bleiben. Als ich den Chat öffnete musste ich schwer schlucken:‚Na Baby? Hast du Lust, dass ich vorbei komme?' Bei dem Wort 'Baby' wurde ich etwas rot, gleichzeitig wurde mir aber auch etwas übel, bei dem Gedanken, dass ich vielleicht bald eins haben würde. Ich schrieb ihm, dass es mir nicht so gut ginge und er nicht kommen sollte. ‚Oh nein, was hast du denn? Soll ich dich gesund pflegen?' Ich musste ein klein wenig schmunzeln, schrieb dann aber, dass Jimin bei mir war und sich um mich kümmerte. Daraufhin schrieb er nur ein einfaches ‚Okay'. Ich machte mein Handy wieder aus und schaute dann mit Jimin weiter Fernseher.

Als es spät Abends wurde aßen Jimin und ich noch etwas. Ich bat Jimin dann über die Nacht bei mir zu bleiben, wogegen er nichts hatte. Wir gingen gemeinsam in mein Zimmer und legten uns ins Bett. Da es mir immer noch nicht so gut ging kuschelten wir, wodurch uns beiden aber sehr warm wurde. Deswegen zogen wir beide uns Oberkörperfrei aus und ich kuschelte mich dann wieder an ihn. Wie bereits erwähnt machte es mir bei ihm nichts aus, dass er meinen richtigen Körper sah. Wir waren beste Freunde und ich konnte ihm vertrauen, das wusste ich.

Langsam öffneten sich meine Augen und ich musste gähnen. Ich erkannte Jimin, an welchem ich dicht gekuschelt lag. Vorsichtig löste ich mich aus der Umarmung, um ihn nicht zu wecken und setzte mich auf. Müde rieb ich mir die Augen und schaute auf die Wanduhr, welche mir kurz nach zehn Uhr anzeigte. Ich hatte die Nacht nicht besonders gut geschlafen, jedoch auch nicht unglaublich schlecht, was vermutlich an Jimin lag.

Ich griff nach meinem Handy und sah, dass ich keine Nachricht bekommen hatte. Ich scrollte eine Weile durch Insta, entschied mich dann aber dafür meinen Freund anzuschreiben. ‚Guten Morgen.', schrieb ich ihm mit einem kleinen Äffchen, das sich die Augen zu hielt. Da er nach kurzer Zeit nicht online kam ging ich wieder auf Insta und stöberte dort weiter nach Beiträgen, die mich unterhalten könnten. Nach einige Minuten ploppte dann plötzlich eine Nachricht von Hoseok auf. ‚Hallo.' Mehr schrieb er nicht. Stirnrunzelnd klickte ich auf den Chat. Ich wollte mich davon nicht beirren lassen und schrieb:‚Na, was machst du so?', mit einem Herzchen. ‚Nichts, du?' Kein Emoji oder sonstiges. Nichts. Was war denn mit ihm los? ‚Dich vermissen.', schrieb ich wieder mit dem Äffchen in der Hoffnung, dass er irgendwie darauf einging. ‚Vermissen, ist klar.' Völlig verwirrt starrte ich auf den Chat. ‚Natürlich vermisse ich dich. Was ist denn mit dir los?', fragte ich und war etwas nervös vor der Antwort.

Und die Nervosität war berechtigt. Denn als ich die nächste Nachricht ließ bekam ich Tränen in die Augen:‚Ich weiß, dass du mir was verheimlicht hast. Und ich hab's rausgefunden.' Panisch fing ich an schneller zu atmen. Wie hatte er rausgefunden, dass ich schwanger war? Woher wusste er das? Dann fiel es mir ein. Hoseok hatte ein Schlüssel für mein Haus bekommen. Der Schwangerschaftstest lag noch auf dem Tisch in der Küche. ‚Ich wollte es dir sagen! Wirklich! Ich wollte es nicht verheimlichen!', schrieb ich panisch.

Doch dies schien nichts zu bringen. ‚Das behauptest du jetzt. Ich kann dir nicht mehr vertrauen und eine Beziehung funktioniert nicht ohne vertrauen. Ich mach Schluss.'

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