Kapitel 8

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~Pov. Taehyung~
Nach der kleinen Pause wurde ich viel besser. Nicht. Ich machte wieder die gleichen Fehler und schaffte es auch einmal hinzufallen, dabei leider auf das gleiche Knie wie gestern, was dann ziemlich schmerzte. Hoseok meinte, dass ich doch vielleicht nochmal eine Pause machen sollte, weswegen ich mich auf die Bank setzte. Heute habe ich sicher ein Rekord im peinlich sein geknackt.

Nach wenigen Minuten war das Training auch vorbei und alle verschwanden in der Umkleide, bis auf Hoseok. „Das hat doch kein Sinn. Ich bin so schlecht wie noch nie!", sagte ich genervt. „Das stimmt sicher nicht. Ich geh kurz zur Umkleide und muss noch kurz mit den anderen reden. Du kannst doch schonmal ein wenig anfangen.", schlug er vor und frustriert seufzte ich, stimmte dann aber zu. Er verschwand und ich stand auf. Dann nahm ich mir einen Ball und fing an ihn zu prellen. Schnell lief ich auf ein Korb zu, drückte mich von Boden ab und warf den Ball von mir. Dieser flog ohne Umwege durch das Netz. Erneut seufzte ich. Klar, jetzt war ich natürlich ein Natur Talent, aber sobald auch nur eine Person da war wurde ich schlechter als ein Anfänger.

Ich ging wieder zurück und wiederholte dies immer wieder. Einige Male hatte ich mich gar nicht erst umgedreht, sondern war rückwärts gelaufen, doch als ich mich nun wieder umdrehte stoppte ich abrupt, als ich Hoseok in der Tür stehen sah. Dieser starrte mich mit großen Augen an. „Wir müssen dein Lampenfieber unbedingt los werden." „Ach echt? Wusste ich nicht.", gab ich genervt von mir und lief wieder zu der Bank, auf der meine Flasche stand. „Du bist mega gut!" „Aber nur wenn ich alleine bin und das bringt euch nichts." Da ich zwei Hände zum Öffnen der Flasche brauchte und ich eh keine Lust mehr auf den Ball hatte warf ich diesen einfach in einem hohen Bogen nach hinten. Als ich dann meine Flasche öffnete und zu Hoseok sah, schaute dieser entgeistert hinter mich, dann aber in mein Gesicht. „Du hast getroffen!", rief er begeistert. Ich drehte mich um und sah den Ball unter dem Korb etwas auf und ab hüpfen. Schulterzuckend setzte ich mich auf die Bank. „Haben wir früher oft gemacht und wollten so eine neue Taktik entwickeln, damit wir gewannen. Nur ich und ein Anderer haben es hinbekommen, die anderen aber nur selten. Ich hätte nicht gedacht, dass ich das nach all den Jahren noch kann." Ich nahm erneut einen Schluck. „Du bist echt unglaublich." Sofort verschluckte ich mich und fing heftig an zu husten. Schnell kam Hoseok näher an mich heran und klopfte mir auf den Rücken, was nach wenigen Sekunden auch half, doch dafür wurde ich rot. „Sorry, war nicht meine Absicht.", sagte er leicht lachend, während meine Wangen immer wärmer wurden. „Ich glaub das hat echt kein Sinn. Ich sollte nicht deine Zeit damit verschwenden, dass du versuchst mir Basketball spielen beizubringen.", meinte ich und wollte aufstehen, doch er hielt mich am Handgelenk fest, was sofort anfing zu Kribbeln. „Ach Quatsch, du verschwendest keine Zeit. Zeit mit dir zu verbringen ist nie verschwendet." Ich hatte gespürt, wie meine Wangen langsam wieder abgekühlt waren, doch nun brannten sie erneut. „Tut mir leid, ich wollte dich nicht so rot werden lassen.", entschuldigte er sich leicht grinsend. „D-dann lass uns j-jetzt auch spielen." Wow Tae, stottere doch noch mehr. „Okay.", stimmte er zu und zusammen gingen wir zu einem Korb. Dann fingen wir an zu spielen, doch natürlich war ich wieder so schlecht wie am Anfang.

Nach einigen Minuten, in denen ich nichts brauchbares geschafft hatte, stoppte er und meinte:"Du musst nicht nervös sein. Es bin doch nur ich. Ich weiß, dass du es kannst, du musst nicht nervös sein, wirklich." Nein gar nicht. Es stand ja nur mein Schwarm vor mir, der versuchte mich irgendwie zu beruhigen. „Ich weiß, aber es klappt nicht!", rief ich frustriert. „Wenn du nicht an dich glaubst tut es niemand. Komm schon, probier es nochmal. Stell dir vor ich wäre nicht da." Seufzend nahm ich ihm den Ball ab und drehte mich zum Korb. Einige Male atmete ich tief ein und aus, als ich dann auf den Korb zu lief. Im richtigen Moment sprang ich ab und warf den Ball zielsicher in den Korb. „Na also! Geht doch!", rief Hoseok begeistert und ich war wirklich auf mich selber stolz. „Ich hab's geschafft! Oh mein Gott, danke Ho-" Ich war auf ihn zu gerannt und umarmte ihn, doch durch den Anlauf verloren wir plötzlich unser Gleichgewicht und fielen auf den Boden. Erschrocken sah ich auf und schaute direkt in Hoseoks Gesicht. Ich lag auf ihn und unsere Gesichter waren nicht mehr weit voneinander entfernt. Meine Wangen liefen rot an, doch ich konnte mein Blick nicht von ihm abwenden. Dafür war er immer noch viel zu schön. „Kannst du von mir runter?", fragte er plötzlich. Sofort lief ich knallrot an und stand schnell auf. „E-Entschuldigung.", stotterte ich. „Alles gut.", meinte er, klang aber etwas abwesend. „Sollen wir weiter machen oder aufhören?", fragte er dann. „L-lieber aufhören.", murmelte ich leise und war immer noch verdammt rot. „Okay, du kannst dich schon mal umziehen, ich räume noch kurz alles auf und schließe ab. „Okay." Schnell lief ich aus der Halle und atmete einige Male tief ein und aus. Wieso musste so etwas peinliches immer mir passieren?

Ich lief zu den Toiletten und wollte die Tür öffnen, doch dies funktionierte nicht. Verdammt! Abgeschlossen! Schnell eilte ich zu den Umkleiden. Dort hatte ich meine Sachen gelassen, mich aber trotzdem auf der Toilette umgezogen. Ich musste mich beeilen, bevor Hoseok wieder kam.

Als ich in den Raum ankam zog ich mir mein T-shirt über den Kopf. Schnell zog ich mir mein anderes an, bevor ich mir meine Hose auszog und ich nur noch in Boxershorts in dem Raum stand. Doch dann wurde plötzlich die Tür hinter mir geöffnet und erschrocken drehte ich mich um. „Oh sorry, ich wollte dich nicht erschrecken. Es ist doch okay, wenn wir uns zusammen umziehen, oder?", fragte er. Eigentlich war es nicht okay, aber da ich nur noch meine Hose anziehen musste und er dabei nicht wirklich erkennen konnte, dass ich anders war, stimmte ich zu. Natürlich wieder mit Stottern. Er lief an mir vorbei zu einer der vielen Bänke, doch ich beachtete ihn nicht weiter sondern zog mir meine Hose und dann meine Schuhe an. Danach packte ich alles in eine Sporttasche. Diese hatte ich mit den Klamotten und den Schuhen bei unserem Sekretariat bekommen. Man konnte sich da etwas holen, wenn man seine Sport Sachen vergessen hatte und das ging auch, wenn man kein Sport als Studium hatte.

Als Hoseok dann auch fertig wurde verließen wir beide die Sporthalle und da wir die letzten waren musste er abschließen. Doch plötzlich sagte er:„Du hast einen süßen Po." Völlig aus der Fassung gebracht starrte ich ihn mit offenen Mund an. Leicht lachend drückte er mein Kiefer wieder nach oben. „Soll ich dich wieder begleiten?", fragte er dann, als wäre nichts gewesen. Ich musste schwer schlucken, antwortete dann aber:„K-klar." „Cool.", meinte er grinsend und lief los, ich ihm schnell hinterher, während ich meine roten Wangen mit meinen Händen verdeckte.

So liefen wir stumm nebeneinander, bis wir bei mir ankamen. „Okay, also wir sehen uns dann.", meinte ich und versuchte nicht ganz so verunsichert zu wirken, wie ich es innerlich eigentlich war. „Ja. Also bis dann.", verabschiedete er sich ebenfalls von mir und ging dann in eine andere Richtung. Ich sah ihm noch einige Sekunden nach, ehe ich den Schlüssel aus meiner Tasche nahm und die Wohnungstür aufschloss. Drinnen angekommen zog ich mir meine Schuhe aus und warf meine Tasche achtlos auf den Boden. Ich schlurfte ins Wohnzimmer und ließ mich erschöpft auf die Couch fallen. Ich war nicht fertig wegen dem Training, sondern fertig von dem ganzen Kribbeln im Körper und meinem schnell schlagendem Herz. Ich wusste gar nicht, dass verliebt sein so anstrengend war.

Basketball StarWo Geschichten leben. Entdecke jetzt