Epilog

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~Pov. Hoseok~
Minuten lang saßen wir im Wartezimmer, was sich wie eine Ewigkeit anfühlte. Immer wieder musste ich mir Tränen weg wischen und tief ein- und ausatmen, um nicht völlig durchzudrehen. „Glaubst du, er hat es trotzdem gemacht?", fragte ich leise und sah zu ihm. Er zuckte mit den Schultern und sah auf seine Hände.

„Ich weiß es nicht. Wir werden wohl oder übel warten müssen, bis sie uns etwas sagen.", antwortete er. Erneut stiegen mir Tränen in die Augen, die ich sofort weg wischte, als sie mir über die Wangen liefen. Seufzend rückte Jimin näher an mich heran und nahm mich in den Arm, was ich sofort erwiderte. Ich fühlte mich unglaublich schuldig dafür, dass er nun hier war und wirklich ein Kind umbringen wollte. Nur, weil ich ihn nicht habe erklären lassen! Und dann mache ich auch noch über WhatsApp schluss! Ich bin so ein Idiot!

Nach einiger Zeit hatte ich mich beruhigt und löste mich nun wieder von Jimin. Bevor ich aber wieder in Selbstmitleid baden konnte kam eine Krankenschwester in das Wartezimmer und fragte:„Wer von Ihnen ist Jimin?" Der Angesprochene hob die Hand und wurde von der Frau gebeten ihr zu folgen, was er auch machte. Dies gab mir ein noch schlechteres Gefühl.

Wollte er nicht mit mir reden? Traute er sich nicht mit mir zu reden? Hatte ich es jetzt wirklich vermasselt? Und hatte ich ihn wirklich damit zur Abtreibung getrieben? Diese Gedanken taten mir unglaublich weh und machten mir solche Schuldgefühle, dass mir wieder einige Tränen die Wangen hinunter liefen. Ich hatte das Gefühl nicht mehr richtig atmen zu können, da ein riesiger Klos in meinem Hals steckte.

„Sind Sie Hoseok?", fragte plötzlich eine Stimme und etwas perplex sah ich auf. Eine Krankenschwester stand neben mir und hatte mich angesprochen. Etwas verwirrt nickte ich. „Sie dürfen jetzt zu ihm.", sagte sie, weswegen ich fast schon aufsprang. Schnell lief ich zurück zu den Raum, in welchem ich ihn zuletzt gesehen hatte. Jimin stand davor und bevor ich an ihm vorbei laufen konnte hielt er mich fest.

Verwirrt sah ich ihn an. „Bitte sei nicht allzu aufgeregt. Er ist zusammengeklappt und braucht Ruhe." Sofort nickte ich, damit er mich los ließ und ich zu ihm konnte. Ich musste unbedingt mit ihm reden!

Wie erhofft ließ er mich los und schnell lief ich zur Tür, bevor ich das Zimmer betrat. Automatisch blieb ich stehen, als ich ihn sah. Er lag auf einer Liege, hatte rote, dicke verweinte Augen und verstrubbelte Haare. Er sah wirklich unglaublich fertig aus, was mich schwer schlucken ließ.

Langsam schloss ich die Tür und lief auf ihn zu. Er beobachtete mich bei jeder Bewegung, was mich wirklich nervös machte. Zögernd setzte ich mich auf einen Stuhl, der neben der Liege stand. „T-tae es tut mir so leid! I-ich hätte dich ausreden lassen s-sollen u-und dich erklären lassen müssen! I-ich hatte n-nie etwas gegen das B-baby. I-ich dachte du w-wärst mir m-mit Jimin fremd g-gegangen. I-ich hätte dir v-vertrauen müssen.", sagte ich mit zittriger Stimme, die immer wieder von einem Schluchzen unterbrochen wurde.

Mit großen Augen sah er mich an, in welchen sich Tränen bildeten. „D-du hattest n-nichts gegen das K-kind?", fragte er stotternd. Ich schüttelte sofort den Kopf. „N-nein! I-ich wusste es e-erst seit heute." Nun liefen ihm ebenfalls Tränen über die Wangen und vorsichtig beugte ich mich zu ihm herunter, um ihn zu umarmen. Das erwiderte er auch sofort, weswegen mir ein Stein vom Herzen fiel.

So lagen wir nun einige Minuten in den Armen des jeweils Anderen, bis wir uns langsam beruhigt hatten. Vorsichtig löste ich mich von ihm und wischte ihm die Tränen weg, die ihm über die Wangen liefen. Langsam beugte ich mich runter, um endlich wieder seine Lippen auf meinen spüren zu können. Es fühlte sich so an, als würde durch meinen ganzen Körper Stromschläge fließen und mein Bauch schien sich zu überschlagen.

Als ich meine Lippen gegen seine bewegte verwandelten sich die Stromschläge in wild flatternde Schmetterlinge, die meinen kompletten Körper übermannten. Unser erster Kuss war nichts im Vergleich hierzu. Denn nun waren wir uns noch verbundener. Und es fühlte sich so an, als hätte ich mich komplett neu in ihn verliebt. Und diesmal um einiges stärker.

Doch leider musste ich mich aus Luftmangel von ihm lösen und sah, dass ihm erneut Tränen über die Wangen liefen. Sanft wischte ich sie weg und fragte mit zittriger Stimme:„K-kannst du mir v-verzeihen?" Er schwieg einige Sekunden, in denen ich meinen schnellen Herzschlag spüren konnte. Jedoch nickte er dann zögernd, wodurch erneut Tränen der Erleichterung aus meinen Augen liefen.

„W-was ist mit dem Baby?", fragte ich dann nach einigen Minuten, in denen wir uns nur angesehen hatten. „I-ich bin ja zusammengeklappt und k-konnte die Tabletten nicht nehmen.", erklärte er, nachdem er sich durch einige Male ein- und ausatmen etwas beruhigt hatte. Sofort fühlte ich mich um einiges leichter und umarmte ihn wieder fest, was er genauso fest erwiderte.

„E-es t-tut mir so leid! I-ich mach das wieder g-gut? Ja?", fragte ich und zögernd nickte er. So verweilten wir einige Zeit, bis wir uns beruhigt hatten. Nun hatte ich Kopfschmerzen und dicke Augen, war dafür aber gleichzeitig um einiges glücklicher, als zuvor.

Wir beschlossen zu gehen und verließen das Zimmer, um Tae abzumelden. Natürlich nicht ohne dass Jimin uns beide gleichzeitig einmal fest umarmt hatte. Zu dritt gingen wir zu Taes Haus, wo wir uns etwas mit einem Filmmarathon ablenken wollten, was auch ziemlich gut klappte. Tae lag entspannt in meinen Armen, während eine meiner Hände auf seinem Bauch lag. Klang sicherlich lächerlich, doch der Gedanke daran, dass wir ein Kind haben würden machte mich glücklich.

Wir würden eine Familie haben. Wir würden vermutlich zusammen ziehen. Wir würden Eltern werden und ein Kind gemeinsam großziehen. Wir würden uns gemeinsam eine Zukunft aufbauen.

Und vielleicht unser Leben gemeinsam verbringen.

Basketball StarWo Geschichten leben. Entdecke jetzt