Kapitel 4- Nur Freunde?

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Nico schaute mich ein wenig verwirrt an. Er fragte aber nicht nach, was ich schonmal sehr angenehm fand.

Ich wusste nicht was ich sagen sollte, deswegen fragte ich, ob er mir mein Handy geben kann.

Er nickte und gab mir mein Handy, wobei ich darauf achtete, nicht seine Hände zu berühren.

Ich wollte Layla schreiben, aber mein Handy ging nicht an. Nachdem ich alles versucht hatte, kam ich zu dem Schluss, dass der Akku alle war.

"Ach scheiße." sagte ich kraftlos. Ich lies meinen Arm sinken. Als dann Nico's Handy klingelte, erschrak ich mich so sehr, dass mein Handy auf den Boden gefallen wäre, hätte Nico nicht so geistesgegenwärtig reagiert und es aufgefangen.

Er lächelte mir zu, gab mir mein Handy und sagte: "Gerne. Ich muss ans Handy, sorry." Damit ging er raus.

"Danke." sagte ich leicht verspätet und war froh, dass mein geliebtes Handy nicht kaputt gegangen war.

Trotzdem hatte es keinen Akku mehr... Ich setzte mich auf und wunderte mich, warum mir nichts weh tat, mal abgesehen von den schrecklichen Kopfschmerzen, die mich jetzt überfielen.

Nico kam wieder vom telefonieren und sagte etwas. Ich starrte auf seine Oberarme und ich erinnerte mich wieder:

-Flashback-
Ich bekam Schwindelanfälle und mir wurde Kotzübel. SCHEIßE! Ich konnte mich nicht halten und das letzte was ich spürte war, wie ich fiel und von zwei starken Armen aufgefangen wurde...

-Flashback ends-

Er hat mir wohl einige Prellungen und Verletzungen erspart. Ich redete einfach in ihn rein:

"Danke." Nico hörte auf zu reden und sah mich verwirrt an, da ich ihn Unterbrochen hatte und da er nicht wusste, wofür.

"Wofür?" fragte er nun verwirrt. "Fürs auffangen." antwortete ich. "Damit hast du mir eine Menge Prellungen erspart."

Er lächelte mich süß an. Dann setzte er fort, was er angefangen hatte, zu erzählen: "Also, ich muss jetzt leider los, ein Kumpel von mir braucht meine Hilfe. Vielleicht sieht man sich ja noch mal."

Ich nickte und gerade ans er rausgehen und die Tür schließen wollte, fiel mir noch etwas wichtiges ein:

"Nico? rief ich." Er dreht sich um und sah mich fragend an. "Ja? Was ist los?"

"Hast du rein zufällig 'n Ladekabel mit?" Er grinste und holte ein Ladekabel aus seiner Jacke. Als ob er immer alles mit hat, dachte ich erstaunt, weil eigentlich war es eine rhetorische Frage.

Er gab mir das Ladekabel und ich steckte es in die Steckdose. Mein Handy zeigte meinen lehren Akku auf dem schwarzen Display an und ich wartete. Nach kurzem Zögern ging Nico wieder zur Tür. "Also, bis bald." Mit diesen Worten verließ er das Zimmer und entspannte mich.

Dabei fiel mir auf, dass ich gar nicht mehr so angespannt war, wie am Anfang. Nico hatte meine Hilflosigkeit nicht ausgenutzt.

Ich lächelte ein bisschen, welches bei meinen Gedanken aber wieder sofort erstarb.

Ich durfte ihn nicht lieben. Ich habe Angst. Zu große Angst. ER war am Anfang auch nett gewesen und dann... Ich verbannte diesen Gedanken ganz schnell aus meinem Kopf.

Außerdem hatte Nico, süß wie er war, bestimmt eine Freundin.

~2 Tage später~

Ich langweilte mich zu Tode. Und das Essen war auch nicht gerade lecker.

Ich war, wie die letzten 2 Tage, am Handy. Zum Glück hatte ich ja Nico's Ladekabel, weshalb ich unbegrenzt viel am Handy sein konnte.

Es klopfte an der Tür und die Schwester kam rein. Sie lächelte mir zu und sagte die Worte, die ich schon seit Nico weg war, hören wollte:

"Es geht dir wieder gut genug, um die Klinik zu verlassen. Hast du eine Begleitung?"

Ich hätte gerne genickt und 'Ja, Nico' gesagt, aber er war nicht wieder gekommen. Layla war gerade in Singapur.

Ich schüttelte bekümmert den Kopf und sagte: "Nein, aber ich werde es schon schaffen."

Die Krankenschwester half mir, meine Sachen zusammenzupacken und führte mich in die Eingangshalle. Dort wurde sie mit einem Notfall konfrontiert.

Ich wollte gerade alleine das Gebäude verlassen, bis ich Ihn... sah.

Nico's POV

Nach 2 Tagen beeilte ich mich auf den Weg ins Krankenhaus. Ich wäre gerne früher zum Krankenhaus gefahren, aber mein Freund beanspruchte meine Hilfe die ganzen 2 Tage.

Eigentlich müsste ich ihm jetzt immer noch helfen, aber ich wollte unbedingt zu Mira.

Ich betrat das große Haus, als ich sah, wie eine Krankenschwester Mira alleine lies.

Sie wollte gerade los gehen, als sie mich erblickte und abrupt innehielt. Ich ging auf sie zu.

"Hi, tut mir Leid, dass ich nicht eher kommen konnte." Ich hoffte, dass sie mir nicht allzu böse war.

Sie lächelte unsicher zurück und umschlang ihren Körper mit ihren Armen.

"Darf ich dir helfen?" fragte ich, wohlbewusst, dass ich sie nicht überstürzen sollte.

Sie gab mir ihre Tasche und versuchte, Körperkontakt zu vermeiden.

Wir verließen die Klinik und gingen zu meinem Auto. Wie ein Gentleman öffnete ich Mira die Tür und stieg dann auf der anderen Seite selbst ein.

Ich  startete den Motor und fuhr vom Parkplatz. Am Anfang sagte keiner etwas, doch dann musste ich diese eine Frage stellen:

True love always winsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt