Kapitel 35- Die Männer

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Ich hasse dieses Thema so sehr!

Ich hasste meine beschissenen Ängste!

Nico hatte mir gezeigt, dass nicht alle Männer gleich waren. Durch ihn konnte ich wieder lieben und ich war nicht mehr so ängstlich wie vor ein paar Jahren.

Aber musste ich über Jack oder Alec reden, bekam ich doch wieder Angst, und ich schämte mich dafür.

Dafür, dass ich mich in Jack verliebt habe.
Dafür, dass ich mich misshandelt haben lasse, sodass ich Ängste bekommen habe.
Durch diese konnte ich mich nicht rühren, als Alec mich küsste.
Nico hat geglaubt, ich würde ihn betrügen.
Alec wollte mich umbringen.

Ach, ich wünschte, ich hätte nicht diese doofen Ängste, dann hätte ich mich wehren können.

Nico und ich hätten uns nie gestritten.

Aber wie oft habe ich mir das jetzt schon vorgeworfen?

1 Mal?

2 Mal?

6 Mal?

"Mira?" holte mich Nico's sanfte, aber schon etwas besorgte Stimme aus meinen Gedanken.

"Hm? Was ist los?" fragte ich verwirrt und stellte fest, dass Kathrin schon wieder gegangen war. Nur noch Nico und Amigo standen neben mir, welcher mich immer noch aus seinen dunklen Augen anschaute.

"Hey, alles ok?" fragte Nico mich sanft.
"Du warst auf einmal mit deinen Gedanken wo anders, ich hatte ehrlich gesagt ein bisschen Angst. Dass du wieder eine Panikattacke bekommen würdest."

Jetzt sah ich ihn an und lächelte leicht.

"Nein, geht schon." Um vom Thema abzulenken, küsste ich Nico ganz kurz und sagte dann:

"Ich sollte nun wirklich langsam fertig machen zum... Ähm, trainieren." Ich nickte, als würde ich meinen Satz noch mal bestätigen wollen.

Nico nickte auch und ging dann zum Auto, damit er es auf den Sandparkplatz parken konnte. Ich derweil band Amigo vor der Box an und holte seine Putzsachen. Als ich zurück kam, stand Nico schon bei ihm und streichelte seinen Hals.

"Du Nico? Ich muss noch eigene Ausrüstung kaufen."

"Ja, wir können morgen gehen. Es ist Verkaufsoffener Sonntag." Ich unterbrach ihn und und stellte klar:

"Ich werde bezahlen. Du hast schon genug ausgegeben. Ist ja nicht so, als hätte ich kein Geld."

Nico lachte kurz und hob dann die Hände.

"Ist ja gut, du darfst selbst bezahlen." nach kurzer Pause fügte er hinzu: "Wenn ich dafür das Essen bezahle."

Ich lachte auch:

"Natürlich, wenn du das Essen bezahlst, habe ich nichts dagegen." Nico gab mir einen Kuss auf die Wange und guckte mir dabei zu, wie ich Amigo ganz gründlich putzte.

Er stand nun ganz gelassen da, als hätte er nie etwas gemacht. Hals mach vorne gestreckt, Augen halb geschlossen und brummte leise.

"Oh guck mal, ist er nicht süß?" fragte ich entzückt, als wäre ich ein Kleinkind, was einen kleinen Hund auf der Straße sah. Nico lächelte und beide Hände auf meine Schultern.

"Ja, er ist süß. Aber du", er machte eine Pause, "Bist süßer." Ich musste grinsen und umarmte Nico. In den Moment klingelte sein Handy und er ließ mich los und ging ein paar Schritte weg, um zu telefonieren.

True love always winsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt