Kapitel 9- Liebe

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Während der Fahrt herrschte Stille. Nach ein paar Minuten kam 'Safe' im Radio und Nico drehte ein bisschen lauter.

Er klopfte im Takt mit seinen Fingern aufs Lenkrad. Ich starrte aus dem Fenster und sang im Kopf mit.

Nico guckte mich von der Seite an und erst als er mit einstieg, merkte ich, dass ich laut mitsang.

"Until tomorrow I'll be staring out the window, thinking please,
keep her safe, keep her safe."

Das Lied war zu Ende und es herrschte wieder Stille.

"Ein Mann, namens Jack Wayland wird gesucht."

Huh?

"Er hat kurze, braune Haare und ist ca. 1,80 Meter groß. Er kommt aus Toronto und ist hergekommen, um seine Ex weiter zu misshandeln. Wir wissen zum jetzigen Zeitpunkt nicht, was für Klamotten er trägt."

Na klar, musste natürlich gesagt werden, warum er hier ist... Ist ja nicht so, dass ich das alles vergessen wollte!

Nico schien meinen Blick zu bemerken und schaltete auf den nächsten Sender.

Wetter. Wer brauchte schon Wettervorhersagen? Sieht man doch wenn man aus dem Fenster guckt...

Wir kamen wenig später bei Nico an und stiegen aus. Es war stockdunkel, die Straßenlaternen schienen wohl nicht zu funktionieren. Na toll!

Ich krallte mich wieder in Nico's Arm und guckte mich um.
Nichts. Oder...?

Da hinten. War was.

"Mmmm Nico?" fragte ich mit zittriger Stimme und zog an seinem Arm.

"Was ist?" Er dreht sich auch um und kniff die Augen zusammen, um etwas zu erkennen.

Da ging eine schwarze Gestalt. War das Jack? Oder ein Mörder? Vergewaltiger?

Ich bekam Todesangst und krallte mich so sehr in seinen Arm, das ich dachte, er müsse bald brechen.

Nico starrte die Gestalt an und ging ein Stück vor mir, um mich im Notfall beschützen zu können.

Es kam immer näher und nun malte ich mir Sachen aus, die nicht schlimmer sein konnten. Ich kniff die Augen zu und mir wurde schwindelig.

"Was machen Sie noch so spät hier draußen?" fragte uns eine Stimme. Ich öffnete meine Augen und sah einen Polizist.

Oh, doch kein Mörder...

Ich atmete erleichtert aus und Nico trat wieder neben mich.

"Wir waren grad auf dem Weg nach Hause." sagte er.
"Warum funktionieren die Lichter nicht? Man kann echt Angst haben wenn jemand kommt."

Der Polizist zuckte die Schultern und antwortete: "Keine Ahnung. Sie sollten besser nach Hause gehen und abschließen. Dieser Jack ist echt gefährlich."

Während er das sagte, guckte er mich an. Natürlich mussten alle wissen, dass ich das Opfer bin.

Nico nickte und wir gingen zu seiner Wohnung. Er schloss die Tür auf und dann mussten wir noch ein paar Etagen hoch laufen.

Ich war in Gedanken und schlechten Erinnerungen vertieft, sodass ich nicht merkte, wie es vor meinen Augen immer dunkler wurde und mir kotzübel wurde.

True love always winsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt