Kapitel 42- Die Überraschung

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~Zeitsprung~

Mira's POV

In den letzten zwei Jahren sind echt sehr viele Dinge passiert. Es war natürlich nicht alles perfekt, aber Nico und ich haben immer zusammen gehalten und gute, sowie auch schlechte Zeiten überstanden. Unser Song 'My Sweetheart' wurde released und das Feedback war überwältigend gut.

An eine unschöne Sache erinnere ich mich aber auch: Alec war aus dem Gefängnis entlassen worden und mir im Stall begegnet, als ich Amigo sattelte. Zu dem Zeitpunkt war Nico gerade auf einem Event, also war ich alleine, mal abgesehen von ein paar anderen Reitern des Schulbetriebs.

Er kam auf mich zu und blieb dann vor mir stehen. Ich bin dann einen Schritt rückwärts gegangen und habe die Zügel genommen, als könnte ich mich daran festhalten.

"Hey." hat er mich begrüßt, und das sogar mal nicht schleimig.

"Hey?" habe ich dann erwidert und habe nicht gewusst, was ich machen sollte. Als dann nichts von Alec kam, habe ich mich umgedreht und wollte zum Platz gehen, aber dann schien er seine Sprache wiedergefunden zu haben.

"Es tut mir Leid... Was ich gemacht habe."

Da kommt wieder mein Problem: Ich war so naiv gewesen, dass ich mich auf Jack eingelassen habe. Ich war danach sehr misstrauisch, vor allem gegenüber Männern. Doch ich konnte einfach nicht nachtragend sein, es war eben egal, was passiert ist. Das heißt aber nicht, dass ich ihn mochte- Im Gegenteil.

Dann wollte ich sagen, dass es schon ok sei, aber sein nächster Satz hat wieder alles zerstört:

"Trotzdem bist du heiß und zum ficken geil!"

In dem Moment wurde ich total wütend und wollte irgendetwas zurück kontern, aber da ist er schon mit schnellen Schritten weggegangen. Natürlich habe ich das dann am Abend sofort Nico erzählt.

Aber es gab ja auch gute Ereignisse, das schönste war vor ein paar Monaten.

Nico und ich sind zusammen auf Amigo geritten, man kann sogar sagen, in den Sonnenuntergang. Auf einer Lichtung im Wald haben wir dann gepicknickt und gezeltet. In der Nacht im Zelt, haben wir über alles geredet. Über die Vergangenheit, die Schulzeit, über die Kindheit und vieles mehr. Es hat sich so gut angefühlt. So, wie es sich nie mit Jack angefühlt hat.

Ein Lächeln legte sich auf meine Lippen, als ich daran zurück dachte.

"Was ist?" unterbrach Nico unseren Kuss und sah mir tief in die Augen.

"Ach nichts, ich musste grade nur an etwas denken. Unseren Ausflug mit Amigo, das Picknick und die Nacht, wo wir über alles geredet haben."

Ich küsste ihn wieder und legte meine Hände in seinen Nacken. Er lächelte nun auch in den Kuss hinein und legte seine Hände an meine Seite.

"Süße, tut mir Leid, ich muss los. Du weißt ja, ich habe viel zutun in letzter Zeit." Mein Lächeln verschwand schlagartig, aber entweder Nico ignorierte es oder er bekam es gar nicht mit.

Seit einem Monat war das so. Er hat immer so viel zu tun, teilweise war er Nächte nicht zu Hause. Er wollte mir auch nicht sagen, was er machen musste, er will es mir nicht sagen, egal wie ich versuchte, es aus ihm herauszubekommen. Alles war zwecklos. Ich musste es wohl einfach hinnehmen.

Nachdem ich einfach so fünf Minuten im Flur stand, machte ich mich auf den Weg ins Wohnzimmer. Unbedingt wollte ich zu Layla, um mit ihr zu reden, doch gerade war sie mit Marvin auf den Malediven. Am Klavier spielte ich ein paar Melodien von Liedern, die ich zu Zeit feierte.

True love always winsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt