Kaptel 1

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Mit einem strahlendem Lächeln machte ich den ersten Schritt in mein neues Leben.
Ich war vor ungefähr zwei Wochen mit meinem Vater und meiner kleinen Schwester Emily hier her nach Savannah gezogen.
Wir haben eine ziemlich schwere Zeit hinter uns, da meine Mutter vor vier Jahren an Krebs gestorben ist.
Vor allem für meinen Vater war es ziemlich schwer, zumal er für seine zwei Kinder da sein und gleichzeitig auch das Geld nach Hause bringen musste.

Ich hatte ihn immer versucht zu überreden einen Teilzeit Job annehmen zu dürfen um ihn unter die Arme greifen zu können, er jedoch hatte mir immer meine Wange getätschelt und gemeint ich solle mich lieber auf die Schule konzentrieren und das mit dem Geld seine Sorge sein lassen.
Er war schon immer ziemlich stur gewesen.
Auch eine Sache die ich neben meinem Aussehen von ihm geerbt hatte.
Emily und ich hatten die Nase, die vollen Lippen und die hohen Wangenknochen von unserem Vater geerbt.
Em jedoch hatte noch die glatten, 
braunen Haare und die braunen Augen von ihm, während ich jedoch Mums lockigen, dunkelblonden Haare und die graublauen Augen geerbt habe.

Sie war immer ganz stolz gewesen, wenn ihr jemand gesagt hatte,wie sehr wir uns ähnelten.
Ich hatte dann immer lächelnd meine Augen verdreht und mich bedankt.
Ich fand es toll meiner Mutter ein wenig ähnlich zu sehen.
Sie war mein Vorbild.
Ich vermisse sie.
Sie war die beste Mutter die man sich hätte vorstellen kann.
Meine Mundwinkel senkten sich bei den Gedanken an meine Mutter und ich schüttle unmerklich meinen Kopf.

Nicht dass du hier gleich noch in Tränen ausbrichst.
Das wäre ganz und garnicht cool gleich am ersten Tag als Heulsuse abgestempelt zu werden.
Naja.
Die neugierigen Blicke meiner Mitschüler auf dem Parkplatz, welche mich von oben bis unten musterten, ignorierend lief ich hoch erhobenen Hauptes auf die vielversprechende Schule zu.

Auf der Suche nach dem Sekretariat beobachtete ich die ganzen Schüler aus dem Augenwinkel.
Sie alle standen in Kleingruppen beieinander und unterhielten sich oder sie standen am jeweiligen Spind um ihre Bücher für den nächsten Kurs raus zu kramen.

An meiner alten Schule hatte ich recht wenig Freunde.
Naja... ich hatte eigentlich gar keine Freunde.

Es ist nicht so, dass keiner mit mir befreundet sein wollte, nein, eher im Gegenteil, sie haben mich teilweise echt genervt.
Sie waren allesamt falsch gewesen und das war mein grundsätzliches Problem mit ihnen gewesen.
Ich hatte sowieso immer Probleme gehabt mich Leuten außerhalb meiner Familie zu öffnen.

Vor der Tür mit dem gelben Schild, an der in Großbuchstaben ‚Sekretariat' drauf stand, klopfte ich zaghaft.
Als ich das „Herein" hörte öffnete ich die Tür und ging mit schnellen Schritten auf die freundlich lächelnde Frau zu.

Mit ihrer Runden Brille auf der Stupsnase und der Herzchenbluse sah sie aber auch einfach nur süß aus.

„Hallo mein Kindchen. Du musst bestimmt unsere neue Schülerin sein!" ertönte ihre helle Stimme, die den ganzen Raum erfüllte.
„ Ja Ma'am, Sunny Thomas." antwortete ich ihr und spielte aus Gewohnheit mit meiner Halskette.
„Ah ja. Hier ist dein Stundenplan. Du hast die nächsten zwei Stunden Deutsch im Raum A103 und hier habe ich dir noch den Grundplan der Schule ausgedruckt.
Man verirrt sich hier ziemlich schnell" zwinkerte sie mir zu und drückte mir die Unterlagen in die Hand.
„Und jetzt Hopp Hopp! Der Unterricht beginnt gleich" scheuchte sie mich mit einer Handbewegung aus dem Raum.
„Vielen dank" verabschiedete ich mich und schloss die Tür hinter mir.

Ich kramte den Grundplan heraus und machte mich auf den Weg zu meinem Kurs.
Vor der Tür atmete ich nochmal tief ein und aus, um mich zu sammeln.
Du schaffst das.
Ich schaffe das.

Und mit einem selbstsicheren Lächeln klopfte ich an der Tür.

Die Kapitel werden länger Freunde!!

SUNNYWo Geschichten leben. Entdecke jetzt