Kapitel 14

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Montag.
Ich hasse Montage.
Alleine schon der Fakt, dass ich mich heute nicht wieder in meinem Zimmer verschanzen konnte, vertrieb die letzte gute Laune in meinem Körper.
Vielleicht übertreibe ich auch wieder nur und mache mir zu viele Sorgen?
Vielleicht tat ich das. Ich neigte nämlich dazu Dinge schnell über zu dramatisieren und direkt hysterisch zu werden.
Ich wollte die ganzen Gedanken beiseite schieben und mich meiner Morgenroutine widmen.

Meine heute welligen Haare ließ ich geschmeidig über meine Schulter fallen. Ich hatte mich in eine Jeans mit schwarzem Gürtel gezwungen und diese mit einem langen schwarzen Shirt, welches mit Knöpfen verziert war, kombiniert.
Ich schulterte meine Schultasche und lief runter in die Küche, wo sich bereits mein Vater und Emily aufhielten und frühstückten.
„Hey" grüßte ich die beiden gehetzt. Ich hatte zu lange Zeit im Bett verbracht, in der ich mir unnötige Sorgen wegen heute gemacht hatte.
Nun ja, ich sagte doch, lieber immer direkt aufstehen.

„Hallo mein Schatz" Dad lächelte mich herzlich an während Emily halb schlafend am Tisch saß „Ich hab dir ein Brot geschmiert, wenn du Hunger hast" er schob mir den Teller mit dem Brot entgegen, welches ich direkt in meine Fittiche nahm.

Nervös trommelte ich mit meinen Fingern auf dem Lenkrad rum.
„Hast du heute länger Schule? Man ich hasse es länger in der Schule bleiben zu müssen. Da geh ich lieber nachhause und esse da was leckeres. Apropos essen, weißt du, was es heute gibt? Ich hätte Lust auf Pizza. Pizza hatte ich lange nicht mehr."
Ich war nervös. Und wenn ich nervös werde, werde ich hysterisch. Falls das geschieht, gab ich immer irgendein sinnloses Zeug von mir.
Em warf mir einen irritierten Blick zu.
„Ähm, keine Ahnung?" sie schaute wieder verwirrt und müde nach vorne auf die Straße. Sie wusste, dass ich nervös war, jedoch nicht warum. Sie war vielleicht einfach nur zu müde um zu fragen, was mir aber auch nur recht war.

„Fährst du mit dem Bus zurück?"
Ich schloss mein Auto ab und schaute meine kleine Schwester erwartungsvoll an.
„Ja, dann brauchst du nicht extra wegen mir los" sie gab mir ein Kuss auf die Wange und verabschiedete sich von mir.
„Viel Spaß in der Schule" rief ich ihr noch hinterher.
Erst als ich mich auf den Weg zum Gebäude machte, fielen mir die Blicke auf, welche mir die Schüler zuwarfen. Sie tuschelten hinter meinem Rücken und deuteten mit den Fingern auf mich.
Ich hatte mir definitiv nicht zu viele Gedanken gemacht.

Erschöpft schloss ich meinen Spind. Mia hatte in den ersten Stunden einen Arzttermin , was sie mir per SMS mitgeteilt hatte. Das bedeutete, dass ich die ersten beiden Stunden ohne seelische Unterstützung verbringen musste.
Es war eine Qual. Ich hatte in in jeder Ecke meinen Namen gehört und nichtmal die Lehrerin konnte das Getuschel in Griff bekommen.
Was für ein Drama die alle daraus machten.

Nach den Stunden lief ich schüchtern durch die Schule, während mein Blick auf den Boden gesenkt war. Meine Gedanken waren ganz woanders, nur nicht im hier und jetzt.
Natürlich konnte ich so nicht sehen wo ich hinlief, sodass ich plötzlich gegen eine Person krachte. Ich war direkt wieder im hier und jetzt. Meine Bücher landeten auf dem Boden und Ich kniete mich augenblicklich hin um meine Bücher, welche überall auf dem Boden verstreut waren, aufzuheben. Alle Augen waren auf mich und die Person gerichtet, in die ich reingelaufen war. Als wäre das nicht schon schlimm genug, hielt mir dann auch noch die Person mein Englisch Buch entgegen, welcher ich heute am meisten aus dem Weg gehen wollte.
Da bin ich wohl in Kylan reingelaufen. Peinlicher gehts wohl kaum.
„Dankeschön" ich blickte ihn an und nahm mein Buch entgegen.
Er nickte, richtete sich wieder auf und ging mit Noah weiter.
Mit meinen Büchern wieder im Arm machte ich mich hochrot und mit schnellen Schritten auf den Weg in mein nächsten Kurs.
Ich bin so ein Vollidiot.

SUNNYWo Geschichten leben. Entdecke jetzt