Kapitel 9

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Da sich Mr. Ornell erstmal ein Bild von unseren Volleyballkenntnissen machen wollte, überließ er uns die Einteilung der Mannschaften.
Zu meiner Erleichterung war ich mit Mia in eine Gruppe gekommen, was mir in der Nähe der ganzen Älteren mehr Mut gab. Zugegeben machten sie mich alle nervös und das Sportoutfit machte die Situation definitiv nicht besser.
Vor allem das Shirt veranlasste mich dazu jede zehn Sekunden dazu meine Arme vor der Brust zu verschrecken.

Die Halle wurde in zwei Felder eingeteilt, sodass jeweils zwei Mannschaften diese besetzen konnten.
Meine Mannschaft war als zweites dran und musste gegen die andere Gruppe von 11 Klässlern spielen. Auf dem anderen Feld spielten die 12 Klässler bereits, unter anderem auch Kylan.
Ich musterte ihn genauestens. Sein weißes Shirt betonte deutlich seine Tattoos und Muskeln, welche sich bei jeder seiner Bewegungen mitzogen. Fasziniert beobachtete ich den sportlichen Jungen und verpasste deswegen beinahe den Anpfiff, hätte Mia nicht meine Aufmerksamkeit auf das Spiel gelenkt.

Das Spiel lief garnicht mal so übel und unser Team gewann mit 25 zu 19. Zufrieden klatschte ich mit meinen Teamkameraden ein.

Mein Blick schwang zu dem anderen Feld, welches leer war. Ich sah mich um und entdeckte die Teams, welche zuvor auf diesem gespielt hatten, auf den Bänken sitzen. Sie mussten wohl schon früher fertig gewesen sein, da sie uns zuschauten beziehungsweise uns zugeschaut hatten.

„Mir hat gerade ein Kumpel von King zugezwinkert! Ich glaube es war ganz gut, dass wir mit dem Hintern zu Ihnen gespielt haben" schmunzelte Mia und zog mich mit einer Hand zu den Bänken.

„Welcher denn?" ich schaute zu den Bänken. „Der links neben King sitzt" sie deutete mit dem Kopf auf ihn. „Ahh er guckt schon wieder her Sunny. Vielleicht fragt er mich ja mal nach einem Date!" Sie wippte aufgeregt mit ihren Beinen auf und ab. Tatsächlich schaute der blonde, blauäugige Junge zu uns oder eher zu Mia. „Du hast recht, er checkt dich ab." ich lachte und lies meinen Blick ganz automatisch zu der Person neben ihm schweifen.
Und da war der Blickkontakt wieder. Er ließ seine Augen erst über mein Gesicht schweifen und dann über den Rest meines Körpers, was mich erschaudern ließ. Ich wusste nicht wieso er so eine ungeheure Wirkung auf meinen Körper hatte, aber es gefiel mir.
Es gab mir nicht das Gefühl, meine Arme vor meiner Brust verschrecken zu müssen, wie ich zuvor das Gefühl hatte. Ganz im Gegenteil. Ich saß gerade und mit festem Blick auf ihn gerichtet. Ich genoss seine Aufmerksamkeit und dass er mich ansah. Es ließ mich besonders fühlen. Und genau das zeigte ich ihm auch mit meiner nächsten Tat. Ich schenkte ihm ein ehrliches und strahlendes Lächeln. Ich wusste, dass er dieses nicht erwidern würde. Er sah mich nur völlig perplex an. Das war die Reaktion vieler Leute, wenn man sie so anlächelte.

Ich denke mal, dass es daran liegt, dass die meisten Menschen heutzutage mit einer Negativität durch ihr Leben gehen und es die anderen Leute auch spüren lassen. Die Meisten sind es nicht mehr gewöhnt. Ich hatte schon verwirrte bis zu belustigte Gesichtsausdrücke deswegen geerntet, was mir jedoch nichts ausmachte.

Schmunzelnd drehte ich mich wieder zu Mia, welche wieder angefangen hatte über ihren neuen Verehrer zu schwärmen.
Nach der Sportstunde hatten Mia und ich noch eine Doppelstunde Englisch, bis dann die Mittagspause dran war. In der redeten wir über Gott und die Welt und lachten über jeden Scheiß, was die Aufmerksamkeit einiger Leute erregte. Das störte uns jedoch recht wenig und machten heiter weiter, bis wir von einer hübschen Brünette unterbrochen wurden.

„Hey, ich bin Sarah. Du bist neu oder?" stellte sie sich vor und reichte mir ihre Hand. „Ähm ja, ich bin Sunny und das ist Mia" Diese winkte schüchtern, als ich sie erwähnte. „Freut mich euch kennenzulernen." lächelte sie „Dieses Wochenende findet eine Halloween Party bei mir statt, mit Kostümen und allem. Es würde mich freuen wenn ihr kommen würdet. Für Essen und Alkohol ist gesorgt. Ich feier bei mir zuhause in der Middle Street. Ich hoffe ich seh euch da"
Sie zwinkerte uns zu und lief dann auch schon wieder zurück zu ihrem Tisch.
„Man ist das krass." Mia schaute ihr mit großen Augen hinterher.
„Warum?" lachte ich „Wir wurden doch nur auf eine Party eingeladen" ich nahm noch ein Bissen von meinem Burger, welcher für Kantinenessen sogar echt gut war. „Ja, aber Sarah James gehört definitiv zu den Beliebten hier auf der Schule, nicht zu vergessen, dass sie in die zwölfte geht. „Tja, dann wird mit der lieben Sarah am Wochenende wohl getanzt" säuselte ich während ich mir eine Pommes in den Mund schob.

SUNNYWo Geschichten leben. Entdecke jetzt