Kapitel 7

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Zum gefühlt hundertsten Mal verdrehte ich schon meine Augen heute. Das Gegacker der Mädchen konnte ich einfach nicht mehr hören. Egal was einer der Jungs sagte, führte bei denen zu einen Lachanfall, welcher zu 100% gekünstelt war.

Auch wenn ich nicht hinsah wusste ich, dass sie dabei ihre langen gefärbten Haare um ihre Finger drehten und dabei mit den Wimpern klimperten.

Mia sah das genauso wie ich.
Der Unterschied zwischen uns beiden war nur, dass ich langsam den Drang verspürte ihnen ihr Lachen aus dem Gesicht zu schlagen. Ich werde zwar echt ungerne handgreiflich, nur bekomme ich alleine schon von dem Klang der Stimmen Krätze.
Ich war kurz davor mich umzudrehen und denen eine Standpauke zu halten, als die nette alte Dame, welcher das Café gehörte, zu uns kam und fragte, ob sie das Geschirr abräumen könnte.

Lächelnd nickte ich und reichte ihr unsere Teller, die wir gestapelt hatten.
Sie war gerade zwei Schritte gelaufen, als ihr die Teller auf den Boden fielen.
Erschrocken guckten alle auf.
Ohne zu überlegen stand ich auf und half ihr mit den Scherben.

„Oh, was passieren mir nur für Sachen" sie beugte sich schnell runter und guckte peinlich berührt.
„Hier, ich helfe Ihnen" ich ging in die Hocke und sammelte einige Scherben ein.
Mia tauchte neben mir auf und fragte die Dame nach einem Kehrblech und einem Besen.
Aus der Ecke, wo die Jugendlichen saßen hörte ich Gekicher.
Ich drehte mich zu Ihnen um und sah in die lachenden Gesichter der Mädchen und die einiger Jungs. Nur machten die Jungs es ein wenig unauffälliger. Ich setzte mein besten Todesbilck auf und wand mich wieder von ihnen ab.
Mia kehrte die Scherben auf das Blech und brachte es in den Müll. Ich nahm Mias und meine Tassen von unserem Tisch und brachte es der Frau an die Theke.
Diese bedankte sich gefühlt tausendmal bei uns und entschuldigte sich für ihr Missgeschick.

„Nichts zu danken, das passiert doch jedem mal" lächelte ich sie an und bezahlte, wenn ich schon gerade da war, die Getränke und den Kuchen. Dazu gab ich noch ein bisschen Trinkgeld, was sie mit dankbar annahm.

Zurück an unserem Platz nahmen wir unsere Sachen und machten uns auf den Weg nach draußen.
„Also Trinkgeld hätte ich definitiv nicht bei so einem schlechten Service gegeben" vernahm ich die spottende stimme von Leyla, welche verachtend zur Bedienung schaute.

Ich hielt beim Gehen inne und schaute sie ärgerlich an.
Jetzt reicht es
„Wenn es dir hier nicht gefällt, würde ich an deiner Stelle meine Sachen nehmen und einfach gehen. Jedem kann sowas mal passieren. Und außerdem, keiner zwingt dich hier zu sein."
„Wie bitte?" sie blinzelte einige Male, hatte anscheinend nicht damit gerechnet, dass jemand ihr widersprechen würde.
„Du hast mich schon verstanden. Wenn es dir nicht gefällt, geh einfach. Das gekünstelte Gekicher von dir und deinen Freundinnen stört sowieso alle Anwesenden hier."

Ich schaute in die verdatterten Gesichter der Anderen.
Außer eines.
Kylans belustigter Gesichtsausdruck verunsicherte mich ein wenig, jedoch ließ ich mich nicht lange davon beirren, nahm Mias Hand und verabschiedete mich bei der Dame hinter der Theke, die das Szenario interessiert beobachtet hatte.
Die Beleidigungen der Mädchen und das Lachen der Jungs ignorierte ich einfach.

Ich lag in meinem Pyjama und frisch gewaschenen Haaren in meinem Bett und hörte Musik. Dabei kreisten meine Gedanken die Hälfte der Zeit um Kylan King, dessen Augen und Grinsen ich mir einfach nicht aus den Kopf schlagen konnte. Ich hatte noch nie in meinem Leben je ein Wort mit ihm gewechselt und ich bekam ihn jetzt schon nicht mehr aus meinem Kopf. Alleine schon sein Grinsen hatte mein Herz höher schlagen lassen.
Über mich selbst ärgernd schlug ich meine Bettdecke beiseite und lief die Treppen runter ins Wohnzimmer, wo mein Vater und Emily es sich bereits bequem gemacht hatten. "Was geht, meine zwei Lieblingsmenschen auf der großen, weiten Welt." Ich ließ mich ganz entspannt auf den Sessel plumpsen und schaute auf den Fernseher, um zu sehen was die Beiden sich reinzogen. "Em hat den ausgesucht. Irgendetwas über Alien-Roboter oder so. Ist aber ziemlich unlogisch der Film." "Dad, der Film heißt Transformers und den gibt es bestimmt schon gefühlt 100 Jahre" Sie verdrehte genervt ihre Augen und schob sich eine Hand voll Popcorn in den Mund. "Schon ein bisschen peinlich, dass du den nicht kennst, deine beiden Töchter aber wohl, oder?" schaute sie ihn provozierend an, was mich zum Schmunzeln brachte.

Emily konnte manchmal ziemlich gemein und provokant werden, was mein Dad und ich jedoch auf die Pubertät schoben. Wir wussten beide, dass sie das nicht immer ernst meinte. "Wenn du weiterhin so frech bist, transformiere ich mich auch in so ein Ding und sorge dafür, dass du ins Bett gehst." bevor die Zwei weiter diskutieren konnten, war es für mich an der Zeit einzuschreiten. "Ich würde gerne den Film sehen, also pscht"

Froh darüber, dass jetzt endlich schluss war, legte ich mich seitlich auf den Sessel, sodass meine Beine über die Lehne baumelten.

Streitschlichter Sunny im Einsatz.

SUNNYWo Geschichten leben. Entdecke jetzt