Kapitel 1

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Kapitel 1

Ein Stuhl. Ein sack auf dem Kopf. Fesseln. Ich schlug wild um mich und musste bedauernd feststellen, dass ich nicht wegkam. Ich versuchte mich zu beruhigen und atmete tief ein.

Wo war ich? Ich versuchte krampfhaft meine Erinnerungen wieder zurück zubekommen, aber mein Kopf schmerzte wie verrückt. Um mich herum war nur schwärze. Ich seufzte und wartete ab.

Plötzlich hörte ich schritte, der Sack über meinem Kopf wurde abgezogen und ich erkannte einen spärlich eingerichteten Raum. Neben mir saß auch eine Person gefesselt auf dem Stuhl. Ich drehte den Kopf und suchte verzweifelt nach der Person, die hinter mir stand und mir den Sack abgezogen hatte. Und genau die Person zog auch der anderen gefesselten Person den Sack vom Kopf. Sie drehte verwirrt den kopf und schaute mich an. Ich erstarrte. Es war Jack. Jack war mein Kung fu Partner, da ich im Kung fu angemeldet war und gut genug um meinen eigenen Partner zu haben. Wir waren gute Freunde, ich hielt ihn fast für meinen Bruder. Er war eine Klasse über mir und ungefähr 2 Jahre älter.

"Was machen wir hier, Rubin?", Fragte er. Richtig Rubin war mein Name, ich war 15 Jahre alt und in der 10. Klasse.

"Ich habe keine Ahnung, was ist passiert?", fragte ich zurück.

Jack zuckte mit den Schultern und lies den Kopf in den Nacken sinken. "Ich glaube, wir haben gerade gekämpft, weil ich Muskelkater habe. Ich würde sagen es ist Freitag. So hatten wir gestern Kung fu."

"Du bekommst von mir. Muskelkater?", fragte ich verblüfft.

Ich bekam keine Antwort, denn die Tür hinter mir flog auf und ein Mann schritt hinein. Er gab unserem "Bewacher" ein Zeichen, und er verschwand.

Der Mann setzte sich vor uns auf den Tisch und schaute uns an. "So ihr beiden. Nun sagt mir: Wo ist er?"

„Wo ist wer?“ Ich schaute ihn verwirrt an und wendete dann den Blick zu Jack. Der war genauso verwirrt und schüttelte den Kopf.

"Tut mir Leid, Mister. Aber wir haben keine Ahnung wovon sie reden. Wen meinen sie mit "er"?", fragte er zurück.

"Ihr wisst wovon ich rede und wenn ihr mir nicht sagt wo er ist, dann werde ich dafür sorgen. Ihr habt zwei Möglichkeiten. Möglichkeit a: ihr sagt mir wo er ist und ich puste euch dann die Birne weg. Oder Möglichkeit b: ich bring euch bis morgen mit irgendwelchen Mitteln dazu es mir zu sagen und puste euch danach erst die Birne weg. Also welche Möglichkeit wählt ihr?" Er ging auf jeden Fall sehr direkt zur Sache, das heißt, dass es äußerste Wichtigkeit hatte.

Ich schaute Jack an. Wir hatten keine Ahnung was wir sagen sollten, da wir keine Ahnung hatten wovon er spricht. Und wie die zwei Möglichkeiten aussahen, würden wir sowieso sterben. Jack schaute mich an, seine Augen leuchteten voller Angst. Ich wollte mir eigentlich nicht vorstellen wie ich aussah.

Jack sprach für uns beide. "Da wir keine Ahnung haben wovon sie sprechen, können wir ihnen auch nicht helfen. Tut uns Leid... Ihr könnt uns folgern wie ihr wollt, wir können ihnen nicht helfen!"

Der Mann seufzte. "Gut dann sage ich euch von was ich rede. Ich rede von deinem Vater!" Er deutete mit dem ausgestreckten Finger auf mich. Auf mich!

"Mein Vater ist entweder zu Hause oder in der Arbeit!", antwortete ich verwirrt.

"Da haben wir schon gesucht!", fauchte er und tippte irgendwas auf einer Art Handy rum. "Wenn ihr es mir jetzt nicht sagt, dann nehme ich Möglichkeit b."

Ich konnte nichts tun, aber ich überlegte wo mein Vater sein könnte. Aber außer in der Arbeit, oder zu Hause konnte ich ihn mir nirgends vorstellen. Kurze Zeit später kam wieder unserer Bewacher, mit einer Wanne zurück. Andere Typen kamen herein und taten Eiswürfel rein. Ich begann langsam zu kapieren, sie wollten uns foltern. 

Chroniken der Unterwelt - Das Graue BuchWo Geschichten leben. Entdecke jetzt