Ich rede mir ein, dass es nicht schlimm ist, entführt zu werden. Dabei weiß ich, dass es nicht so ist.
Noch benommen wache ich auf. Inzwischen sitze ich zwischen den beiden Jungs, die sich mir als Ricky und Steve vorstellen, im Zug. Das Mädchen heißt Jessy. Das Schweigen bricht schließlich Steve: "Du fragst dich bestimmt, warum wir dich mitnehmen." Ich nicke vorsichtig. Natürlich frage ich mich das! "Wir sind Rebellen. Wir wollen nicht, dass uns jemand kontrolliert." "Moment mal", unterbreche ich ihn, "Wie meinst du das mit kontrolliert?" "Oh nein", stöhnt Jessy. Sie steht auf und kommt zu mir rüber. Schnell schlägt sie mir gezielt gegen mein Ohr. "Au!", protestiere ich. "Davon werden wir kontrolliert." Sie hält mir ein Miniminiminichip hin und ich betrachte ihn. Den hat sie mir aus meinem Ohr geschlagen? Das muss sie ja hundertmal gemacht haben!
Schließlich frage ich: "Was genau ist das?" Fragend tauschen Ricky, Steve und Jessy Blicke. "Sollen wir es ihr sagen?", fragt Ricky endlich. "Nein", entscheidet Jessy, "Das darf Theo machen." "Wer ist Theo?", bohre ich. Jessy seufzt und starrt krampfhaft aus dem Fenster. Ihr Blick schweift über die vorbeiziehende Landschaft, doch sie scheint irgendwie nicht wirklich zu sehen, was dort ist, ihre Gedanken scheinen gänzlich woanders zu sein. Ich sollte Angst haben. Angst, wohin sie mich bringen. Angst vor meiner Zukunft. Angst, was die Wahrheit ist. Doch ich fühle ein Glücksgefühl in mir. Seit dieses Mädchen mir den Chip aus dem Ohr geschlagen hat, fühle ich mich glücklich... und irgendwie frei. Ich habe keine Ahnung warum.
"Theo ist unser Anführer", holt Ricky mich zurück in die Realität. Ich blinzele ihn verwirrt an. "Was... wie? Achso ja!", erkenne ich. Ich will mich auf meinen rechten Arm stützen, als dort plötzlich ein stechender Schmerz durchzieht. Ich beiße die Zähne zusammen. Kurzerhand ändere ich meine Sitzposition ohne den besagten Arm zu benutzen. Dann schaue ich zu Ricky rüber und frage ihn: "Was zum Teufel habt ihr mir in meinen Körper geflößt? Warum bin ich hier? Was wollt ihr von mir? Warum ich?" Ricky setzt zur Antwort an, aber vergewissert sich mit einem Blick auf Steve. Dann beginnt er zu erzählen: "Hör zu, wir haben dir lediglich Betäubungsmittel gegeben, ja? Du hast ziemlich rumgezappelt, also kann es sein, dass es noch schmerzt." 'Ach nee', denke ich. "Warum du hier bist und was wir von dir wollen, kann Theo dir erzählen. Irgendwie scheinst du ihm so wichtig zu sein, dass er sogar persönlich mit dir sprechen will!"
Hm, hört sich ja ganz toll an. Ernsthaft, bei der nächsten Gelegenheit bin ich raus. Auch wenn ich mich gut fühle, es ist irgendwie ungewohnt.
"Wir müssen dann mal", wirft Jessy in das Schweigen ein, dass sich unmerklich ausgebreitet hat. Der Zug hält und Steve packt mich am Arm. Zum Glück am Linken.
Neugierig schaue ich mich draußen um. Unglaublich, was hier zu sehen ist!
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Heyo!
Ich hoffe es gefällt euch bis hierhin. Bald schreib ich Kapitel 3 ;) wäre echt schön, wenn ihr kommentieren und voten würdet :)
Bis dann!
Unicornguineapig
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Rebels
FantasyTara lebt in einer ordentlichen, kontrollierten Welt. Ihr ganzes Leben wird sorgfältig geplant. Aber der Staat und ihre Eltern bergen ein dunkles Geheimnis. Als Tara aus ihrer überschaulichen Welt gerissen wird und bei den Rebellen landet, wird das...