Ich zweifele an seinen drei magischen Worten. „Ich liebe dich.“
Ungläubig starre ich direkt in Theos Gesicht. Er hat sein Gesicht zu einer hässlichen Fratze verzehrt und er starrt zurück.
„Theo…?“, frage ich fassungslos. Das hätte ja so kommen müssen. Wie in Krimis oder Thrillern.
„Mein Gott, Tara. Geh zurück in dein Zimmer! Schließ die Tür! Was willst du hier?“, schießt Theo zurück. Falls das überhaupt möglich ist, werde ich noch fassungsloser. Jetzt reicht es aber! Was soll das denn?
„Was? Ich habe nur nach Alisha geguckt, was kann ich dafür, dass du hier rumschießt, wie ein Psychopath? Geht’s dir gut? DU KANNST DOCH NICHT EINFACH LEUTE UMBRINGEN, WENN ES DIR PASST!“ Mittlerweile schreie ich ihn an. Ich bin auf hundertachtzig. Dieser Typ ist definitiv krank! Und ich habe mich in ihn verliebt? In ein gestörtes Arschloch.
„Scheiße, Tara, du weißt schon viel zu viel“, murmelt Theo.
„Was? WAS?“, schreie ich schrill, „Theo, du bist krank.“ Ruhig, Tara. Ein- und ausatmen. „Du bringst dein Umfeld um, du tötest sie, weil…? Genau, weil es dir passt!“
Theo steckt seelenruhig seine Pistole wieder ein. Ich schnaube verächtlich und drehe mich weg.
„Schau mich an“, knurrt er jetzt.
Ich schüttele den Kopf. „Ich hasse dich!“
Tränen schießen in meine Augen. Das braucht er wirklich nicht sehen. Im letzten Moment unterdrücke ich einen Schluchzer. Ich muss jetzt stark bleiben. Theo kann mir nichts anhaben. Wenn er mich auch erschießen will, dann bitte! Soll er doch. Mir fällt auf, dass ich ihn kaum kenne und trotzdem blind vertraut habe. Dumm und naiv, das bin ich. Ich drücke meinen Rücken durch, streiche die Tränen aus meinem Gesicht und mache mir noch einmal klar, dass ich stark bin. Dann drehe ich mich um.
„Geht doch“, schnaubt Theo.
„Was willst du“, frage ich tonlos.
„Hör mir zu Tara. Wenn ich es will, bist du tot. Ich hätte dich schon längst umbringen können, aber du lebst noch. Ich liebe dich, Tara. Aber… du weißt schon zu viel. Du weißt wer ich wirklich bin, was hier los ist, was die Regierung macht, wen ich umgebracht habe… ich, ich... weiß nicht was ich tun soll. Du musst beschützt werden, die Regierung ist hinter dir her. Und mein Vater will dich tot sehen. Ich kann dich aber nicht töten und… du weißt warum ich Ricky gemordet habe! Und Alisha… sie hat nicht auf dich aufgepasst…“
Unglaublich! Ich bin schon wieder sprachlos. Ich atme tief durch.
„Bring mich um Theo.“
„Was?“
„Töte mich. Es ist besser für alle“, flüstere ich.
„I… ich kann das nicht“, wispert Theo niedergeschlagen zurück.
Ich seufze. „Doch, kannst du.“ Mit diesen Worten knie ich mich vor ihn. Hoffentlich einigermaßen elegant, mit dem Gips gestaltet sich das nicht ganz so einfach. Ich will nicht sterben, keine Frage, aber wenigstens gehe ich jetzt würdevoll.
„Na gut“, höre ich Theo sagen und ich blicke hoch. Scheiße, ich darf jetzt nicht heulen. Verzweifelt halte ich meine Tränen zurück. Alishas Mörder zieht seine Pistole wieder raus und richtet sie auf meinen Kopf. Seine Hände zittern und ich glaube, er weint.
Netterweise fragt er mich: „Letzte Worte, Tara Sky?“ Er macht es mir wirklich nicht leicht. Ich seufze und setze an. „I… ich.. habe dich geliebt“, flüstere ich schließlich. Ich sehe es ganz deutlich, diese vier Worte versetzen ihm einen Stich. Seine Finger umspielen nervös den Abzug. Ich blicke wieder auf den Boden. Jetzt laufen doch die Tränen. Aber bevor ich anfange, hemmungslos zu schluchzen, ertönt ein Schuss.
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Ende?
Vielleicht.
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Unicornguineapig
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Rebels
FantasyTara lebt in einer ordentlichen, kontrollierten Welt. Ihr ganzes Leben wird sorgfältig geplant. Aber der Staat und ihre Eltern bergen ein dunkles Geheimnis. Als Tara aus ihrer überschaulichen Welt gerissen wird und bei den Rebellen landet, wird das...