Epilog

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Fassungslos sitze ich neben ihr. Ihre letzten Worte galten mir. Sie ist tot. Für immer. Ich kann und will es nicht wahrhaben. Ich kann nicht weinen, weil mein Hals wie zugeschnürt ist. Meine Hände zucken unkontrolliert und stecken meinen restlichen Körper an. Tara. Das ist alles was mich ausgefüllt hat. Jetzt ist es nur noch eine große, klaffende Leere in mir. Ich verspüre weder den Drang mich für Tara zu rächen, noch Wut. Ich verspüre unendliche, taube Trauer. Es fühlt sich so an, als wäre alles plötzlich weit weg und doch viel zu nah. Wie wenn du selbst stirbst. Nur noch viel schlimmer. Ich ziehe meine Knie an meine Brust und lege meinen Kopf darauf ab. Dann betrachte ich Tara, wie sie da liegt. Zusamengekrümmt. Eine Hand an ihrer Brust. Tot. Zwei Hände legen sich auf meine beiden Schultern. "Du hast sie wirklich geliebt", murmelt der Anführer der Regierungsarmee. "Du greifst uns nicht an. Ich habe es zerstört. Richtig?" Ich habe keine Angst, "ja" zu antworten. Es ist mir egal was passieren wird. Wenn ich tot bin, ist es egal. Wenn ich gefangen genommen werde, dann ist es egal. Wenn ich verletzt werde, spüre ich den Schmerz nicht. Nichts schmerzt so sehr wie Tara, wie sie da regungslos liegt. Schließlich nicke ich nur. "Männer wir gehen", ordnet der Chef an. Ich nehme es nur am Rande mit. Der Chef schaut mich an und sagt: "Nur dieses Mal Kleiner. Glaub es oder nicht, ich habe auch ein Herz." Eine Träne sucht sich den Weg aus meinem Augenwinkel, als ich ihm leise antworte: "Danke."

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