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Hard days for a dying girl, right? Harder days for a girl, five times murdered.

Schweißgebadet wache ich auf. Dieser Traum hat mir eine Höllenangst eingejagt, obwohl da nur Worte waren... Aber was wollte mir dieser Traum sagen? Was war mit Theo? Als ob er mich umbringen will... anderseits... ich bin bestimmt nur eine Gefahr für ihn und den Rest der Rebellen, schließlich werde ich von der Regierung gejagt. Außerdem... wir kennen uns erst seit ein paar Tagen, auch wenn ich hier schon ein gutes halbes Jahr liege. Mir fällt auf, dass ich die meiste Zeit hier im Koma oder bewusstlos lag. Na genial. Ich grübele noch etwas rum, bis ich mir selber klarmache, dass das keinen Sinn hat, ich weiß einfach zu wenig. Ich seufze und will aufstehen, als ein schriller Ruf mein Vorhaben unterbricht. „Liegenbleiben!" Dieses Kreischen tut in den Ohren weh und vor Schreck entfährt mir ein lautes: „FUCK!"

Ich schaue mich um. Blondie hockt da wieder. Ich wusste gar nicht, dass sie hier ist.

„Man Alisha! Erschreck mich nicht so!", schnauze ich sie an.

Aber die Krankenschwester oder Ärztin -stimmt, was ist sie eigentlich?- lacht nur belustigt und antwortet freundlich: „Aber Schätzchen! Das ist doch klar! Der Chef hat mir beauftragt mich ausschließlich und auch nur um dich zu kümmern! Da der Rest der Patienten jetzt von den anderen Ärzten versorgt werden, habe ich ja sonst nichts zu tun." Na toll, heißt das, dass die jetzt immer hier hockt oder was? Ok, dann muss ich mich wohl oder übel mit ihr anfreunden, wenn ich nicht durchgängig schlecht drauf sein will.

„Ach, das ist ja schön!", versuche ich überzeugt zu sagen.

Sie grinst nur. „Hör zu", fängt sie an und wird sofort wieder ernst, „Bitte sag das nicht deinem Freund, aber..." „Er ist nicht mein Freund", werfe ich ein. „Wie auch immer", nickt sie desinteressiert und spricht einfach weiter. „Dann sag es halt nicht deinem FF, also Fast-Freund. Aber ich habe ein Gespräch zwischen ihm und dem Oberchef belauscht." „Moment", werfe ich ein, „Ich dachte, Theo ist der Chef? Wer ist dann der Oberchef?" Sie seufzt genervt und redet wieder weiter: „Sein Vater. Wusstest du wohl nicht, haha. Egal auf jeden Fall, es ging um dich. Ich habe nicht viel mitbekommen, aber ich habe Bruchteile davon gehört. Warte kurz, ich muss mal.... Bitte rühr dich nicht vom Fleck, sonst bin ich tot. Nicht als Metapher oder auch nicht übertrieben gemeint, er bringt mich wirklich um." Dann verschwindet sie.

Ich lasse das Gespräch Revue passieren. Also zusammenfassend: Theo ist nicht der Chef, sondern sein Vater. Die beiden haben über mich geredet. Ich bekomme eine vierundzwanzig-Stunden-Betreuung. Wahrscheinlich damit ich nicht wieder von irgendwelchen Häusern springe, haha. Unwillkürlich muss ich wieder an meinen Traum denken. Ich weiß nichts über Theo. Woher soll ich wissen, dass er nichts Böses will? Jaja, er ist mein Erzeuger, aber das muss ja nichts heißen. Wenn das rauskommt, ist er wahrscheinlich dran, schließlich hat er ja eine Fehlbildung erzeugt. Ach ne, stimmt, so soll ich nicht denken. Er hat andere Eigenschaften benutzt, als er sollte. Ein anderer Gedanke scheißt mir durch den Kopf. Warum haben sie über mich geredet? Was haben sie gesagt? Gutes oder Schlechtes?

Die Tür geht wieder auf. „Ich bin wieder daha!", lacht Alisha und greift nach dem Sicherheitsregler. „Den stell ich mal auf 70%, hier ist es echt gefährlich, wenn man über sowas spricht." Mit diesen Worten dreht sie am Regler und setzt sich dann auf den Stuhl neben meinem Bett.

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