Freitag, 21:45 Uhr
Ein lautes Poltern reißt mich aus meinem Halb-Schlaf. Keuchend setze ich mich auf und blicke zum Fenster, welches geöffnet ist.
Ich schalte sofort meine Tischlampe an und sehe, wie sich eine Person aufbaut und sich fluchend am Knie reibt. ,,Jungkook?", bringe ich verwirrt über meine Lippen.
,,Hey", er lächelt milde und hilflos zugleich und schaut dann zur Türe. ,,Sind deine Eltern da?", fragt er leise und ich schüttele den Kopf.
,,Sie haben sich eine Woche in einem Hotel gebucht, um deren kaputte Ehe wieder auf Vordermann zu bringen", erzähle ich ihn und kann sehen, wie er nickt. Er wirkt dennoch etwas überfordert, nachdem er dieses intime Detail von mir gehört hat.
Warum erzähle ich ihm das?
Jungkook geht zum Lichtschalter, um das Licht anzumachen. Als ich ihn vollends erkenne, sind seine Haare verwuschelt und er sieht verdammt müde aus. ,,Wir müssen reden", kommt es von Jungkook, der auf mich zukommt und sich zu mir ans Bett setzt.
Ich ziehe meine Decke fast bis zum Kinn. Jungkook bemerkt dies und blickt mich verwirrt an.
,,Ich bin halbnackt", antworte ich sofort und er wirkt etwas sprachlos, während sein Blick sich auf meinen Körper haftet, welcher von einer Decke bedeckt ist.
,,Jungkook", sage ich leise. Der besagte räuspert sich sofort und schaut mir dann in die Augen.
,,Tut mir leid", höre ich ihn leise murmeln.
,,Wer genau ist Sheri?", frage ich ihn dann undeutlich und komme somit auf den Punkt.
Jungkook blickt mich seufzend an und fängt an zu erzählen.
,,Ein Mädchen, welches zum Zweck der Firma ihrer Mutter ins Ausland gegangen ist. Das ist ungefähr fünf Jahre her. Sie ist wieder da, alles geregelt ist. Mehr kann ich dir nicht sagen, da es eine private Familiensache ist. Sheri..möchte wieder eine Beziehung mit mir anfangen, aber ich nicht, da ich glücklich mit dir bin", höre ich ihn sagen.,,Liebst du sie noch?", frage ich ihn leise.
Jungkook schweigt für eine Weile.
,,Das ist kompliziert. Ich würde sagen, dass es alte Gefühle sind, die nie verschwinden werden. Das kann man mit Erinnerungen vergleichen, die aber ganz harmlos sind", antwortet Jungkook ruhig.Ich nicke langsam— verstehend, worauf er hinaus will.
,,Aber was ich weiß ist, dass ich dich, wenn auch nach kurzer Zeit, über alles liebe, Y/n", fügt Jungkook hinzu und lächelt dabei.
Mir wird warm, als er diesen Satz sagt. ,,Wirklich?", hake ich langsam nach, obwohl ich die Antwort teils schon weiß. Jungkook nickt leicht und schmunzelt etwas.
,,Ja", Jungkook fängt an zu grinsen und greift nach meiner Hand.
,,Ich liebe dich, Y/n.",,Ich..liebe dich auch, irgendwie", antworte ich sanft und lasse seine Hand los, um mich etwas aufzusetzen. Ich achte drauf, dass die Decke nicht von meinem Oberkörper runterrutscht.
Ich lege meine Arme um seinen Körper und schmiege mich ganz eng an ihn heran. Er erwidert meine Umarmung sofort und vergräbt sein Gesicht in meine Halsbeuge.
,,Ich hasse mich dafür, dass ich nicht auf deine Nachrichten geantwortet habe. Ich wollte nicht mit dir schreiben, wenn ich dir doch was verheimlichen musste", flüstert er leise und ich nicke sanft.
Irgendwann lösen wir uns voneinander und schauen uns viel zu lange in die Augen.
,,Was?", frage ich Jungkook ruhig, als ich merke, wie intensiv er mich anschaut.
Mein Gegenüber antwortet erstmal nicht, ehe sein Blick auf meinen Lippen ruht.
,,Ich..würde dich grad gern echt küssen, aber der Gedanke, dass du unter der Decke—"
,,Also—", sage ich, bevor ich etwas lachen muss und schubse ihn leicht.
,,Gib mir bitte das Shirt, was da auf den Boden liegt", sage ich zu ihm und zeige auf die Stelle. Die Matratze hebt sich etwas, da Jungkook aufsteht, um das Shirt aufzuheben. Er wirft es mir zu und schaut dann sofort weg, als ich es mir über den Kopf ziehe.
,,Was ist mit deiner Hose, Y/n?"
,,Shorts." Ich antworte schnell.
,,Oh." Er schaut kurz weg und räuspert sich etwas und kratzt sich etwas verlegen am Hinterkopf.
,,Komm her", fordere ich ihn auf. Jungkook zieht seine Schuhe und seine Jacke aus und kommt mit langsamen Schritte auf mich zu.
Er legt sich neben mich ins Bett und schließt mich nach wenigen Sekunden in seine Arme.
,,Du hast wegen mir geweint, oder?", fragt mich Jungkook leise.,,Ja, aber—"
,,Es tut mir so so leid", kommt es sofort zurück und ich verharre kurz.
,,Jungkook, du—"
,,Es tut mir leid", murmelt er leise.
,,Es ist schon okay", sage ich sanft und drehe mich so, dass ich ihn vollends ansehen kann.
Jungkook stützt sich etwas auf, damit er mich von oben betrachten kann.
Ich hebe meine Hand, um mit Dieser seine Wange zu streicheln.Er lächelt leicht, ehe er sich ein wenig runterbeugt, um seine Lippen auf Meine zu legen. Ich erwidere den Kuss sofort und verschränke dabei meine Arme hinter seinem Nacken, mit dem Vorwand ihn näher an mich heranzuziehen. Der Kuss wird von Sekunde zu Sekunde immer inniger und ich vergesse alles um mich herum. Seine Finger vergraben sich in den Saum meines Shirts und ich spüre, wie er sein Körpergewicht etwas mehr runterlehnt.
Seine Lippen bewegen sich im gleichen Takt langsam gegen Meine und er hält mich so, als hätte er Angst, ich würde ihm entgleiten. Jungkook neigt seinen Kopf etwas, um den Kuss zu vertiefen und es ist, als würde er mir durch diese Geste ausdrücken wollen, wie viel ich ihm bedeute.
,,Ich kann mich nicht mehr zurückhalten", höre ich ihn irgendwann rau murmeln, während ich meine Hände in seinen Haare vergrabe und anfange, mich dem Kuss herzugeben.
Ganz meinerseits.
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Falls ihr's euch fragt, nein, es ist nichts passiert.Just a make-out session.
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CLOSER | j.jk x Reader ✔︎ [texting]
FanfictionIn welcher er ihr mitten in der Nacht aus Versehen schreibt. Wer hätte gedacht, dass eine einzelne Nachricht Menschen zusammenführt und dennoch zu Komplikationen führen kann? credit to the owner. (Cover)