Am nächsten Morgen wachte ich auf und spürte wie mein Kopf brummte. Als ich auf die Uhr sah, schreckte ich hoch. Es war halb acht. Ich würde zu spät zum Kurs kommen.
"Beruhig dich, wir haben heute Samstag. Heißt, wir haben frei." Er lachte und kam zu mir. Ich ließ mich wieder ins Bett fallen. "Möchtest du frühstücken gehen?" Ich schaute ihn an. Eigentlich wollte ich gar nicht raus gehen, so sehr wie mein Kopf wehtat. Auch wenn ich lernen müsste, schaffte ich es nicht mal die Augen offen zu halten bei dem hellen Licht. Laito sah mich traurig und schuldig an. "Hör mal, das mit gestern tut mir wirklich leid. Ich hatte nicht gewusst, dass Ren dein Freund ist. Sonst hätte ich gar keinen Kontakt zu dir gehalten. Tut mir wirklich leid, dass du so etwas mit ansehen musstest." Ich schüttelte leicht den Kopf, so wie ich noch konnte. Ich fand es nicht schlimm, dass die beiden eine Auseinandersetzung hatten. Ich fand es nur schlimm wie anders Ren auf einmal war. Es war wirklich gruselig ihn so zu sehen. Als wäre jemand anders, den ich nicht kannte. Zudem beschäftigte mich auch das Thema um das es ging. Was war damals passiert und warum. All diese Fragen und Gedanken schwirrten in meinem Kopf. Laito seufzte. "Ich war es wirklich nicht. Wie ich bereits sagte, war es der Venom-Clan. Das sind grausame Leute, die nach Macht gieren. Wir waren eine sehr harmonische und fröhliche Familie. Das war eher selten bei einer Königsfamilie und-" Moment! Königsfamilie?! Sie sind Prinzen???
"Wir waren es. Damals. Zu der Zeit war es selten, dass eine Königsfamilie harmonisch miteinander waren da es häufig viel Stress und Krieg gab und man nie viel Zeit zusammen verbrachte. Aber meine Eltern waren anders. Sie waren die besten. Sie hatten Geduld und Verständnis. Vor allem mit mir. Ich hatte einen schweren Start. Schon bei meiner Geburt musste ich um mein Leben kämpfen da ich zu früh geboren wurde. Damals war das eigentlich schon das Todesurteil. Da gab es nicht so clevere Medizin wie heute. Aber irgendwie schaffte ich es. Jedoch war ich immer schwächer als Ren. Ich konnte nicht so gut kämpfen wie er, nicht so schnell und lange laufen wie er und und und. Meine Eltern waren immer stolz auf Ren. Aber um mich hatten sie Sorge. Du musst wissen, Ren und ich sind nur 10 Minuten auseinander. Ich wurde zehn Minuten später geboren. Und als bei Ren die Verwandlung eintrat war bei lange Zeit nicht mal Anzeichen." Laito schaute in mein verwirrtes Gesicht. "Mit Verwandlung meine ich schlicht, dass wir mehr und mehr zu Vampire wurden. Das tritt in einem bestimmten Alter ein. Da bilden sich deine Fangzähne und erhälst deine Fähigkeiten als Vampir und halt dies alles. Das ist eine andere Geschichte. Auf jeden Fall, war Ren natürlich stärker und besser dran. Normalerweise fängt sowas ab dem 21. Lebensjahr an. Bei mir war es erst im 25. Ich w asr gekränkt aber meine Eltern gaben mir viel Liebe und glaubten an mich. Irgendwann war auch ich dran und meine Gesundheit wurde natürlich auch besser. So kam es dann, dass ich immer näher an Ren herankam und irgendwann sogar etwas stärker war als er. Dies konnte er natürlich nicht leiden. Denn er war auf diesem Trip, dass der 'Erstgeborene' natürlich stärker sein muss und blablabla. Völliger Quatsch. So passierte es dann, dass er irgendwann abends weg ging und sich betrank. In seinem völligen Alkoholwahn erzählte er seinen damals angeblichen Freunden, dass er sauer ist und dass er uns alle hasst und was nicht alles. Er hatte ihnen alles erzählt. Nur war er so betrunken, dass er sich nicht mehr daran erinnern konnte, jedoch konnte mein Vater es in seinem Kopf, in den Gedanken sehen. Kurze Zeit später, lass es mal zwei Wochen gewesen sein, wurden wir angegriffen. Ich weiß es noch ganz genau als wäre es gestern gewesen..." er hielt inne und senkte seinen Kopf. Ich konnte sehen, dass er traurig war und nahm seine Hand in meine. Er blickte auf und lächelte kurz. Ich gab ihm zu verstehen, dass er nicht weiter erzählen brauchte, wenn er nicht wollte. Aber er lehnte dies mit einer leichten Handbewegung ab.
"Es war nachts. Wir wurden durch ein paar Wachen meines Vaters geweckt. Dieser berichtete sofort stürmisch, dass wir angegriffen werden. Mein Vater sprang sofort auf um zu kämpfen so wie wir. Meine Mutter wollte dies nicht. Was ja verständlich ist. Jedoch war es unsere Pflicht unser Land zu verteidigen. So blieb meine Mutter daheim und wir zogen los in den Kampf. Es war grausam sag ich dir. Ich hatte noch nie zuvor so viele Leichen gesehen, geschweige denn so viel Gewalt. Ich gebe zu, dass ich schreckliche Angst hatte aber gleichzeitig war ich auch so wütend auf Ren. Einfach nur weil er so dickköpfig war. Ohne Grund!
So kämpften wir die ganze Nacht. Irgendwann besiegten wir sie, zumindest dachten wir das. Aber als wir zu unserem Haus zurückgingen, lag meine Mutter dort. Tot. Man hatte ihr das Herz rausgerissen. Und dieser Mann stand mit ihrem Herzen in der Hand böse grinsend neben ihrem leblosen Körper. Ich war geschockt, wie eingefroren. Ich konnte mich nicht mehr bewegen. Mein Vater wurde wütend und aggressiv. Ich hatte ihn noch nie so gesehen. Ich dachte er würde ihn besiegen aber dann musste ich mit ansehen wie er meinem Vater auch das Herz rausriss. Mein Vater hatte viel mehr gekämpft als ich. Also hatte er nur noch wenig Kraft übrig. Ich weiß nicht was es war aber es fühlte sich an, als ob ein Schalter umgelegt wurde. Ich fühlte mich auf einmal so stark wie noch nie. Ich würde wütend und hatte so eine Mordlust auf diesen Mann. Also ging ich auf ihn los. Ich riss ihm den Kopf ab und danach sein Herz. Natürlich war ich voller Blut. Ren kam rein und sah nur unsere Eltern tot auf dem Boden liegen. Er dachte ich wäre es gewesen. Er wurde wütend, schrie mich an, schlug mich zu Boden und verschwand. Seitdem habe ich ihn nie wieder gesehen bis gestern. Ich habe meine Eltern alleine beerdigt. Unser Land gibt es nicht mehr. Es sind nur noch Trümmer und die meisten Bewohner kamen beim Kampf ums Leben. Die paar einzelnen, die noch übrig waren, flohen. Ich konnte es ihnen nicht übel nehmen. Und eigentlich kann ich es Ren auch nicht übel nehmen. Natürlich verstehe ich, dass er sauer war. Hätte ich ihm alles erklärt und in meinen Gedanken gezeigt dann hätte er mir vielleicht geglaubt. Aber er war fort. Nur jetzt nach 300 Jahren. Dass er immer noch so wütend auf mich ist, ist nur weil er nicht trauern konnte. Er trauerte nicht. Er tat nur unüberlegt Sachen, die er vielleicht irgendwann mal bereuen wird. Ich hoffe, dass er mir irgendwann die Chance gibt, es ihm zu erklären und zu zeigen." Er hält erneut inne. "Ja...So war es." Er sah mich an. Ich war total verheult und schluchzte. "Hey, warum weinst du denn?" Er nahm mich sofort in den Arm. Ich fand es einfach nur so traurig. Er war ständig alleine und beschuldigt worden obwohl er unschuldig war. Ich fand sowas nicht fair. Und dass er ansehen musste wie seine Eltern starben. Das muss schlimm gewesen sein.
"Hör mal, mir geht es gut. Außerdem geht es dir doch genau so. Du musstest es doch auch mit erleben." Ich riss die Augen auf und sah ihn an. "Tut mir leid, ich habe gestöbert und da bin ich auf diesen Gedanken bzw diese Erinnerung gestoßen. Klar, du weißt jünger und kleiner aber als deine Eltern dabei waren zu sterben und schon verletzt waren, schickten sie dich fort und du hast sie nie wieder gesehen. Ist fast dasselbe." Ich senkte den Kopf. Ich wünschte ich könnte mich mehr an meine Eltern erinnern. Das ist das einzige was ich von ihnen weiß bzw. das einzige was ich mit ihnen in Verbindung bringen kann. Eigentlich schade und traurig. Aber eigentlich dachte ich es würde jetzt besser werden, da mich Ren gefunden hatte und mir geholfen hat. Aber irgendwie fühlte ich mich jetzt wieder so leer und verlassen.
Laito hob mein Kopf leicht an meinem Kinn an. "Hör mal zu. Auch wenn du mich nicht so lange kennst wie Ren, bin ich für dich da. Ich werde dich nicht alleine lassen. Versprochen, okay?" Er hielt mir seinen kleinen Finger hin. Ich nickte und hakte meinen mit seinen ein woraufhin er lächelte.
"So und was wollen wir jetzt machen?" Ich zuckte mit den Schultern weil ich immer noch Kopfschmerzen hatte.
"Da kenne ich eine Lösung. Einige Vorteile für Menschen wenn man einen Vampir als Freund hat." Er grinst und beißt in sein Handgelenk. "Hier trink." Er lächelt. Ich tat es und spürte wie all meine Schmerzen weg gingen und ich mich auch schon viel stärker fühlte.
Danach verbrachten wir den Tag zusammen. Wir aßen etwas, gingen spazieren, saßen im Park und genießen das Wetter. Spät abends kamen wir wieder zurück. Laito blieb bei meinem Zimmer stehen. Ich sah ihn verwundert an. "Also...dein Zimmer ist hier." Ich verstand und senkte traurig den Kopf. Ich fühlte mich schlecht. Anscheinend war ich zu anstrengend.
"Das ist Quatsch. Aber ich will nicht aufdringlich sein." Er kratzte sich verlegen am Kopf. "Also, gute Nacht dir. War echt lustig heute." Er lächelte, winkte mir zu, drehte sich um und ging in die Richtung zu seinem Zimmer. Ich sah ihm nach und umarmte ihn einfach. Ich wollte nicht alleine bleiben. Er sah mich verwundert an. Er lächelte und wir gingen zusammen in sein Zimmer. "Möchtest du noch etwas trinken?", fragt er mich. Ich schüttelte lächelnd den Kopf.
Nachdem wir uns bettfertig gemacht haben sieht mich Laito an und sagt: "Sollen wir schlafen gehen? Es ist schön spät. Du bist bestimmt müde." Ich nickte leicht. Ich war echt etwas erschöpft. Ich legte mich unter die Decke und wartete bis Laito ebenfalls ins Bett kam. Als ich aufsah war Laito nur bekleidet mit einer Boxershorts. Ich schaute schnell runter damit er meine roten Wangen nicht sehen konnte. "Oh tut mir leid. Ich schlafe immer so. Wenn du willst, ziehe ich mir etwas an." Ich schüttelte schnell den Kopf. Als er neben mir lag tat ich das was ich bei Ren immer machen musste. Ich fing an seine Brust zu küssen.
Laito seufzte kurz auf schob mich dann aber weg. "Was tust du denn da?" Verwundert sah ich ihn an. Als er in meinen Gedanken rumschaute, spannte sich sein Gesicht an und ich erkannte, dass er wohl sauer war. Ich senkte schnell den Kopf als Entschuldigung.
"Nein, nicht wegen dir. Sondern wegen Ren. Was denkt er sich eigentlich? Dich als Spielzeug zu benutzen?!" Ich legte den Kopf schief. Zu dem Zeitpunkt dachte ich, dass dies normal wäre. "Nein das stimmt nicht! Erlaube mir dir zu zeigen wie sich eine Frau fühlen sollte." Ich nickte erneut. Er strich mir lächelnd eine Haarsträhne aus dem Gesicht und gab mir einen zärtlichen Kuss auf die Stirn. Er legte seinen Arm um mich und zog mich auf seine Brust. "Und jetzt schlaf. Dann können wir morgen überlegen was wir machen möchten." Ich lächelte und nickte. Ich schloss meine Augen und versuchte einzuschlafen. Jedoch dachte ich sehr viel nach, dass es Stunden dauerte einzuschlafen.---------------------------------------------------------
Hey~Das Abenteuer mit Laito beginnt. Wie wird es sein? Wer ist der Richtige? Laito oder Ren?
Weiterlesen um zu wissen wie es weitergeht~
Eure Sel~♡
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Macht des ewigen Lebens
FantasyAls kleines Mädchen muss Chaika mit ansehen, wie ihre Eltern ermordet werden. Sie flieht und versteckt sich bis zu ihrem 18. Lebensjahr im Wald. Doch ihre Feinde holen sie bald ein. Was Chaika nicht weiß, sie hat magische Kräfte von denen sie schon...