Etwas kitzelt mich im Gesicht. Ich mache mein rechtes Auge einen Spalt auf und schiele Lady an, die sich auf meinen Bauch setzt und miaut. "Na du, süße Maus." beginne ich sie zu streicheln. Ich drehe mich zu Harry und küsse ihn auf die Wange. Ganz sanft, doch er spührt es und wird wach.
"Morgen!" flüstert er und streicht mir über die Haare. "Gut geschlafen?" "Naja, nich wirklich...!" grinse ich ihn an und versuche mich aufzurichten, aber mein Bein macht nicht mit und ich lege mich stöhnend wieder zurück.
"Ach, ihr seid ja schon wach! Guten morgen, ihr 2 Süßen." Schon am frühern Morgen so schwungvoll? Typisch Granny! "Na loos...raus aus den Federn, wir fahrn jetzt gleichmal zu Dr. Patrickson., nicht, dass es noch schlimmer wird, Schätzchen." Ich schaue zu Harry und verdrehe die Augen. Er kommt zu mir und hilft mir aufzustehen.
"Soll ich mitkommen?" fragt er mich, als er mich ins Auto gehieft hat und sich nun völlig außer Atem gegen die Autotüre lehnt. "Ja bitte, Harry...Komm mit!" stimme ich zu:"Ich brauche deine seelische Unterstützung!". Er grinst mich an und stezt sich dann neben mich.
"So, also der Knöchel ist gebrochen und auch ziemlich angeschwollen, das ist allerdings ganz normal. Ich werde dir einen Gips machen müssen, damit dein Fuß gestützt ist! Und dann heißt es erstmal ein bisschen ausruhen!" Na toll, auch das noch: ein Gips. Ich lächle Harry und Oma tapfer zu und lass es über mich ergehen. Dr. Patrickson gibt mir noch eine Beruhigungsspritze, damit der Knöchel abschwellen kann und drückt mir dann 2 alte, verrostete Krücken in die Hand. Großmutter schaut etwas skeptisch und meint dann spitz. "Krüppeligere Dinger haben sie wohl nicht auftreiben können, oder?" Ich und Harry müssen uns das Lachen verkneifen. Ihre Direktheit ist einfach super, immer im richtigen Moment weiß sie, was zu sagen ist. Es ist dem Arzt sichtlich unangenehm. "Wenn sie modernere Krücken für ihre Enkelin haben möchten, dann muss ich sie leider bitte, dass sie diese dann bei der Krankenkasse anfordern.....Und das kostet selbstferständlich auch etwas!" Baam. Das war wohl zu viel. Oma schüttelt verärgert den Kopf und geht einfach aus dem Zimmer, ohne den Doktor noch eines Blickes zu würdigen. "Aber die 5€ Artzpflichtsteuern!" ruft der dreiste Kerl ihr hinterher. "Die können sie sich in den Arsch stecken!" kommt noch von Oma, dann fällt die Praxistür ins Schloss. Harry zuckt mit den Schultern und nimmt mich auf den Rücken. "Also tschüss dann, Dr. Patrickson!" rufe ich ihm noch zu und Harry schreit, freundlich wie er ist,:"Schönen Tag noch Doktor!" Dann rennt er los, ich auf seinem Rücken. Wir müssen mal wieder lachen. "Hast du sein Gesicht gesehen?" pruste ich weiter, als wir endlich im Auto sitzen und nach Hause fahren.
"Du brauchst die dummen Krücken eh nicht!" sagt Harry dann vorsichtig. "Ich trag dich, wann immer du aus dem Haus willst!" Wie süüüüß. Ich küsse ihn einmal, dann ein zweites Mal, dann lachen wir wieder minutenlang, bis wir da sind.
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♥Memories♥
عاطفيةBald konnte ich mich nicht mehr an seinen Geruch erinnern, an seine Stimme und sein Lachen .Irgendwann wusste ich nicht einmal mehr richtig, wie er aussah. Und darüber war ich froh. Er war eben auch nur ein Typ. Wie alle andern. Einer der kommt und...