Angst in der Dunkelheit?

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Schon seit Stunden stehe ich vor dem Spiegel und schaue mir immer noch fassungslos meinen  Bauch an. Von der Stichwunde ist keine Spur. Null, einfach nichts, als wäre nie was gewesen, aber ich spüre immer noch ein kleines stechen, in dem Bereich. Wieder streiche ich vorsichtig über die Stelle und kann meine Augen nicht davon abwinden. Es ist einfach nicht Glaubhaft, ich weiß nicht, wie das sein kann.

"Kya?" fragt Drake. Ich schaue in den Spiegel, genau in seine Augen, da er hinter mir auf dem Stuhl sitzt und mich anschaut. "Wie lange willst du das noch machen?" fragt er und ich schaue wieder zu meinem Bauch. "So lange, bis ich eine Erklärung dafür bekomme" sage ich und streiche wieder über meinen Bauch.

"Was denkst du, wie konnte das sein? Ich meine ich habe doch genau gespürt, wie er auf mich zu gestochen hat und Blut ist ja auch geflossen" sage ich und schaue zu Drake. Er nickt und runzelt seine Stirn. "Es könnte nur einer gewesen sein, wer das gemacht hat" sagt Drake ganz leise. Ich drehe mich jetzt zu ihm. "Was meinst du?" frage ich verwirrt. "Bist du dir sicher, dass du meinen Vater da gesehen hast?" fragt er und schaut in mein Gesicht. Ich nicke entschlossen. "Die Frage ist nur, wie ist er rein gekommen, die Tür war doch abgeschlossen und-" Plötzlich schauen wir uns gleichzeitig in die Augen. "Das Fenster" sagen wir gleichzeitig und ich nicke. "Das müsste die einzigste Lösung dafür sein" antworte ich und Drake nickt. "Wann entlassen sie dich?" fragt Drake. "Ich denke eigentlich heute" sage ich und wie auf ein Komando, wird die Tür geöffnet und der Arzt kommt rein. "Frau Light, ich denke, da es Ihnen gut geht, haben wir keinen Grund sie länger hier zu behalten" sagt er und lächelt mich an. Ich nicke und schaue zu Drake, welcher von seinem Stuhl aufsteht und meine Sachen, welche ich hier hatte zusammen packte.

"Wo willst du ihn suchen?" frage ich, nach dem wir am Waldrand angekommen sind. "Wir werden ihn nicht suchen" sagt er entschlossen. Verwirrt schaut er mich an. "Er wird selber zu uns kommen" sagt er und zieht mich hinter sich her, in den Wald. "Wie will er uns finden?" frage ich etwas auser Atem, als wir endlich stehen blieben.  Ich schaue zu Drake und merke wie seine Augen grün werden. Ist er sauer?

"Drake, warum-" "Da bist du ja" knurrt Drake und schaut gerade aus. Ich wende meinen Blick von ihm und schaue auch in die Richtung, in die er schaut. Rain kommt aus dem Gebüschen zu uns und schaut uns an. Seine blauen Augen, stehen sehr heraus und nehmen mich wieder in seinen Bann. "Lass das" knurrt Drake und packt mich an der Hüfte und zieht mich näher an sich. Leicht merke ich, wie meine Wangen anfangen rot zu werden, also senke ich meinen Blick.

"Hast du ihr geholfen?" fragt Drake und sein Griff um mich wird leichter. Jetzt schaue ich auch zu Rain und merke wie er nickt. "Warum?" fragt Drake. "Ich wollte nicht, das sie von den Händen eines anderen Stirbt" lacht Rain und funkelt mich mit seinen wunderschönen Augen an. Das erste mal, dass ich Angst vor ihnen habe. "Ich warne dich Rain, fass sie nur einmal an und ich werde dich töten,ohne auch nur einmal mit der Wimper zu zucken" knurrt Drake und seine Augen werden dunkel grün.

"Drake" flüstere ich und er entspannt sich langsam wieder. "Komm lass uns gehen" sagt er laut und zieht mich mal wieder hinter sich her. "Drake, ich kann nicht mehr" seufze ich und plötzlich spüre ich den Boden nicht mehr unter meinen Füßen. Ehe ich mich versehe, befinde ich mich schon in Drakes Armen. Ich lächle und lege meine Arme um seinen Hals und vergrame mein Gesicht in seiner Halsbeuge. "Danke" flüstere ich und höre ein leises Knurren.

"Kya" flüstert mir eine warme Stimme in mein Ohr. "Mhm" mache ich und öffne langsam meine Augen. "Ich wollte dich nicht ausziehen, aber deine Kleidung ist dreckig, für das Bett" flüstert er leise und jetzt nehme ich erst wahr, dass ich mich schon in meinem Zimmer befinde. Wie süß er doch ist, mich nicht einfach aus zu ziehen. Ich lächle und nicke. Er lässt mich wieder auf den Boden, woraufhin ich an meinen Schrank gehe und mir Schlafsachen heraus hole. "Willst du heute hier schlafen?" frage ich etwas schüchtern. Drake überlegt nickt jedoch am Ende. Ich lächle, "Du kannst dich schon mal hin legen, ich komme gleich" sage ich und gehe aus dem Zimmer in das Bad gegenüber meines Zimmers. So leise wie möglich, wasche ich mir das Gesicht und ziehe mich um, wenn mich jetzt Lena erwischt, kann es böse enden.

"KYAA!" schreit plötzlich eine laute Frauenstimme. Zu spät. Langsam gehe ich aus dem Bad in mein Zimmer, wo eine aufgebrachte Lena steht und mich wütend anschaut. "Was.macht.er.hier" fragt sie und betont jedes einzelne Wort. "Ehm, weisst du... Er" "Ich bin hier um sie zu beschützen" sagt Drake schnell und ich schaue ihn dankend an. "Vor wem oder was denn?" Fragt Lena überrascht und hebt ihre Augenbrauen. "Ehm... wusstest du denn nicht, das ich im dunkeln Angst habe?" frage ich und versuche so normal wie möglich aus zu sehen. Drake schaut mich mit einem undefenierbarem Blick an und schüttelt seinen Kopf, ich jedoch zucke unaufällig mit den Achseln. "Acha" sagt Lena und schaur von mir zu Drake und wieder zurück. "Ich bin müde, hauptsache ihr kommt morgen nicht zu spät zur Schule." sagt sie bevor sie raus geht und zwinkert mir zu. Ich verdrehe meine Augen und lege mich ins Bett zu Drake. Sofort legt er seinen Arm um mich und zieht mich an sich heran, auch ich kuschle mich an ihn heran und genieße die Wärme zwischen uns. "Vor Killern und Vampiren hast du keine Angst, aber vor der Dunkelheit?" lacht Drake leise. Ich scholle und löse mich aus seiner Umarmung, worauf ich mich von ihm umdrehe. "Wenigstens hat sie kein Verdacht geschöpft" sage ich und grinse, als Drake sich an meinen Rücken drückt und mich fest umarm. "Kya, ich glaube ich.." Was er gesagt habe, habe ich leider nicht mehr gehört, da ich schnell eingeschlafen bin, aber wenn es was wichtiges ist, sagt er es mir morgen bestimmt.

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