Kyle, Charlie, Dylan. Drei Idioten

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Verschlafen öffnete ich meine Tür.
"Ahhh"-schrie ich geschockt und blickte in zwei amüsierte Gesichter. Vor mir stand Dylan und Charlie und lächelten mich schief an.
"Müsst ihr mich so erschrecken?"-meckerte ich die beiden an. Vor mir standen die beiden Jungs in Jogginghose und Oberkörper frei. Ich hatte nur eine Schlafshorts an und ein Top. Es war morgens 5:00 Uhr.
"Wir sollten pünktlich sein"-Charlie sichtlich amüsiert.
"Ihr sollten pünktlich um 5:00 Uhr vor der Tür stehen, damit meinte ich die Haustür und nicht meine Zimmertür und jetzt macht die Taschenlampe aus, wir haben auch ein funktionierenden Stromkreis mit Lichtquellen im Flur"-ich genervt und ging an den beiden vorbei.
"Wo ist eigentlich Kyle?"-ich.
"Hier"-eine Stimme plötzlich neben mir. Wieder zuckte ich vor Schreck zusammen.
"Jungs!"-meckerte ich wieder. Alle drei brachen in schallendes Gelächter aus.
"Die Pferde warten"-erinnerte ich die Jungs. Heute würde der Schmied kommen und wir müssten alle Pferde vom den Koppeln holen. Ich zog mir Flip Flops am und machte mir schnell einen ordentlichen Zopf. In der Dunkelheit gingen wir schweigend nebeneinander her. Ich blieb stehen und sah die Jungs immer noch müde an.
"Zwei von euch bleiben hier, machen die Gatter zu und sortieren die Pferde, einer geht mit mir mit und fängt die Pferde an"-ich.
"Ich bleibe hier, da die beiden null Ahnung haben wie die Pferde heißen"-Dylan. Ich nickte.
"Ich geh sonst mit"-Charlie entspannt.
"Okay, dann machen wir das hier"-Kyle. Mit Charlie zusammen machte ich mich auf den Weg zu den Koppeln die ganz hinten auf dem Anwesen waren. Es war stockfinster. Ich spannte mich an. Wie ich Dunkelheit hasste. Es war totenstill, plötzlich hustete Charlie und ich zuckte zusammen.
"Du bist aber schreckhaft"-er lachend.
"Lass mich"-ich eingeschnappt.
"Knuffig"-er heiser lachend. Ich stieß ihm freundschaftlich meinen Ellenbogen in die Seite.
"Ey"-er empört. Jetzt musste ich lachen. Ich blieb stehen und schloss das eine Gatter, damit die Pferde nicht rechts oder links abbiegen konnten um eine andere Richtung ein zu schlagen.
"Ich würde mich in diesem Irrgarten von Wegen zwischen den Weiden, alleine glaube ich verlaufen"-Charlie.
"Es geht eigentlich. Um alle Weiden außen rum führt ein Trampelpfad den viele Reiter als Galoppstrecke benutzen. Die Wege zwischen den Koppeln führen immer zu dieser Galoppstrecke. Alle Gatter müssen wir schließen, damit die Pferde nur den Weg geradeaus laufen können. Ganz einfach eigentlich"-erklärte ich.
"Klingt einfach"-er.
"Ist einfach!"-ich. Wir gingen weiter und erreichten die abgelegenste Weide.
"Wie lang war jetzt die Strecke vom Haus bis zur dieser Weide?"-er.
"Zwei Kilometer"-ich und kletterte über das Gatter.
"Hast du Angst vor Pferden?"-ich.
"Nein"-er und sah mich vorwurfsvoll an. Ich hatte ihn durchschaut.
"Bleib vorerst auf der Seite vom Gatter"-ich lachend. Charlie musterte mich prüfend. Ich pfiff in die Dunkelheit. Nichts war zu hören.
"Tja Yana, funktioniert nicht immer oder?"-Charlie amüsiert.
"Sei du mal schön still"-ich lächelnd. Wir schwiegen und plötzlich hörte man ein Trommeln das immer und immer lauter wurde.
"Was ist das?"-er unsicher.
"60 Hufen"-ich. Kurze darauf waren dunkle Gestalten zu erkennen, die aus dem Wald auf uns zu rasten. Sie kamen immer näher, nahmen aber nicht an Tempo ab.
"Bremsen die auch noch mal?"-Charlie verunsichert. Ich drehte mich um und öffnete das Gatter.
"In zwei Kilometern ja"-ich. Mit großen Augen schaute mich Charlie an und stellte sich unauffällig hinter mich. Die 15 Tiere rasten durch das Gatter und haarscharf an uns vorbei in Richtung Stall. Das letzt Pferd war ein brauner Wallach. Er blieb kurz stehen und ich klopfte liebevoll seinen Hals.
"Das ist Dylan's Pferd Cody"-ich lächelnd. Charlie nickte und war heilfroh als auch Cody weg galoppierte.
"Mit deiner Angst vor schnellen Pferden bist du hier falsch am Platz"-ich amüsiert.
"Wieso? Waren das gar nicht die schnellsten Pferde?"-er.
"Nö. Das waren die Freizeitpferde. Als nächstes kommen die Dressurpferde, dann die Springpferde und als letztes die Rennpferde"-ich. Er nickte und wir gingen zum nächsten Gatter. Die Dressurpferde standen vorne an und waren nur zu viert.
"Wieso sind das so wenige?"-er.
"Es gibt halt nicht so viele erfolgreiche Dressurpferde"-ich.
"Aber erfolgreiche Freizeitpferde?"-er.
"Die werden eher erfolgreiche Faulenzer genannt"-ich lachend. Die vier Pferde trabten entspannt zum Stall.
"Wie viele Pferd erwarten uns bei der nächsten Weide?"-er.
"12. Darunter aber drei Stuten mit Fohlen"-ich. Charlie nickte und die Pferde galoppierten entspannt los. Die drei Stuten mit den Fohlen hielt ich bis zum Schluss zurück.
"Wieso machst du das?"-er verwundert.
"Wenn die Fohlen mit den anderen mitlaufen, stürzt wohlmöglich noch eins. Das verhindert man indem man die Pferde trennt"-ich.
"Du denkst echt mit"-stellte er fest. Ich lächelte nur schwach.
"Ich hab schon so einige Pferde fliegen gesehen"- ich. Wir gingen zum Gatter der Rennpferde.
"Lass mich raten. Vier Dressurpferde, 12 Springpferde, 20 Rennpferde?"-er.
"Nein. Zwei"-ich lachend.
"So wenige?"-er.
"Ja und die beiden sind noch in der Ausbildung"-ich. Ich pfiff und der Schimmel und der Fuchs kamen an getrabt.
"Yunker"-stellte Charlie fest.
"Genau. Yunker und Quentin. Die beiden sind ein Experiment."-ich und öffnete das Gatter. Die beiden rasten mit erhobenem Kopf davon.
"Schnell sind sie auf alle Fälle"-Charlie bewundernd. Langsam ging die Sonne auf und wir schlenderten zurück zum Haus. Dylan und Kyle hatten alle Hände voll zu tun, da sie gar nicht hinter her kamen mit dem sortieren.
"Yana! Fang mal Casey ein. Der macht nur Stress"-rief Dylan. Ich ging auf den Rappen zu, griff nach seinem Halfter und brachte ihn in seine Box. Nach und nach ließ ich die Pferde in den Stall.
"Das machst du gut. Wir gehen dann schon mal frühstücken"-Kyle und verschwand mit den anderen zwein. Super, jetzt konnte ich den Rest alleine machen. Eine Stunde später waren alle Pferde da wo sie hin sollten. Müde machte ich mir einen Kaffee und einen Nutella Toast und setzte mich zu den Jungs an den Tisch.
"Danke dir"-Kyle und nahm meinen Toast.
"Das wäre dich nicht nötig gewesen, aber danke"-Charlie und nahm meine Kaffeetasse. Mit großen Augen sah ich die beiden an.
"Das ist nicht euer Ernst?!"-ich und stand auf um mir neues Frühstück zu machen.
"Du stehst gerade Yana, gib' mal bitte ne kalte Cola"-Dylan. Seufzend warf ich ihm die Flasche zu, die er fing und aufmachte. Natürlich explodierte sie und Dylan hielt sie von sich weg, damit er das Zeug nicht abbekam. Er hielt sie rechts neben sich und das ganze Zuckerwasser lief auf meinen Hund. Ich schloss die Augen. Bloß die Ruhe behalten.
"Dust komm her"-ich mit zusammengebissenen Zähnen. Mein Hund kam an und ich musste feststellen, das er ein Cola-Schaum-Bad abbekommen hatte.
"Ich geh den Hund waschen"-ich genervt und verschwand mit ihm draußen. Mit dem Gartenschlauch reinigte ich meinen Hund. Danach setzte ich mich müde auf einen Gartenstuhl. Ich schloss die Augen und genoss die Wintersonne. 13°C im Winter. Das ist angenehm. Plötzlich weiteten sich meine Augen als ich einen Ruck spürte. Charlie hatte meine Füße in der Hand, Dylan meinen Oberkörper. Schneller als ich gucken konnte, landete ich im Pool. Als ich auftauchte sah ich Kyle, Charlie und Dylan lachend.
"Kyle! Charlie! Dylan! Ihr seid alle drei Idioten"-schrie ich sie an und kletterte ich aus dem kalten Pool. Schnell lief ich durchs Haus und sprang unter die warme Dusche. Danach zog ich mir ein T-Shirt und eine Jogginghose an. Auf Socken ging ich runter ins Wohnzimmer und setzte mich zu Kyle auf die Couch. Wo Charlie und Dylan waren wusste ich nicht. Mein Handy gab einen Ton von sich.
Bleibe noch einen Tag länger bei Marlene, weil wir uns ja bald nicht mehr sehen können
Louis :D
Mein kleiner Bruder war über beide Ohren verliebt und verbrachte nun schon zwei Nächte bei seiner Freundin. Eine Nacht mehr oder weniger fiel dann ja auch nicht auf. Den ganzen Tag saß ich mit Kyle vorm Fernseher und wir redeten über dies und das. Ich musste feststellen das Kyle ein sehr ordentlicher Typ war, aber keines Falls langweilig. Man konnte viel mit ihm lachen und über alles reden. Ich mochte ihn sehr gerne. Am frühen Abend kamen Charlie und Dylan wieder.
"Wo ward ihr?"-Kyle. Er wusste es also auch nicht.
"Ich hab meine Familie besucht und Dylan war mit Matt und Will Skaten"-Charlie und schmiss sich neben mich auf die Couch.
"Du warst Skaten und sagst mir nicht bescheid?"-meckerte ich Dylan an. Er schmiss sich auf die andere Seite neben mich.
"Reg dich nicht auf Kleine. Wir haben Jungsgespräche geführt"-er lachend und wuschelte durch meine Haare. Ich warf ihm meinen Todesblick zu.
"Ach Yana"-Charlie lachend und legte einen Arm über meine Schulter. Ich sah zwischen den Jungs hin und her.
"Jungs? Rache ist unendlich"-ich und grinste.
"In Washington sind wir später zu siebt. Du alleine"-Dylan heiser lachend.
"Ihr seid solche Idioten."-ich eingeschnappt.
"Das hattest du heute schon einmal erwähnt"-stellte Kyle fest und schaltete das Fernsehprogramm um. Ich lehnte meinen Kopf genervt gegen Charlie's Schulter und ließ das Eishockeyspiel im Fernsehen über mich ergehen. Wir schliefen alle auf dem Sofa ein, was sich im Nachhinein als äußert lustig entpuppte, da ich an Charlie's Schulter angelehnt, Dylan mit seinem Kopf auf meinem Bauch liegend, Charlie mit dem Kopf an der Rückenlehne und Kyle mit dem Kopf auf der Armlehne einschliefen.

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