Fragen und Antworten

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Bruce Banner wusste, dass Keiner zu ihr eilen würde um sie zu retten. Keiner würde sich ihr nähern, um sie zu befreien, um ihr dabei zu helfen, ihren Plan zu vervollständigen und nach dem Blick dem Tony ihm zuwarf, wusste er diese Tatsache ebenso.

Nun hatten sie endlich Zeit, dass zu erfahren, was sie die letzten Tage rund um die Uhr so beschäftigt hatte.

„Es ist vollkommen umsonst, alles was sie hier versuchen zu vermeiden. Sie haben keinerlei Chance! Sie sind alle nur kleine, unbedeutende Schachfiguren in mei-", doch noch bevor Delanis weiter reden konnte, unterbrach Bruce ihre ständig wiederholenden Worte: „Warum?", fragte eben dieser mit einem leichten Zittern in der Stimme. Er bedachte Delia mit einem bitterernsten Blick.

Delia hielt inne und sah ihn erst leicht verwirrt an, ehe sich diese Desorientierung in Wut umwandelte.

„Warum? Warum?!", fragte sie zurück und fing wieder an schrill zu lachen,„Das kann ich ihnen sagen: Macht! Keiner kann sich mir in den Weg stellen und das werden sie schon sehr bald merken!"

Bruce wollte gerade etwas erwidern als er die blecherne Stimme seines Freundes hörte: „Ach, hören sie doch auf! Wir kennen die Fakten und falls es ihnen nicht aufgefallen ist: Sie werden so schnell nicht wieder in ihren einsamen und trostlosen Bunker zurückkehren."

Bruce konnte sich gerade sehr gut Tonys Gesichtsausdruck vorstellen. Vermutlich erging es ihm hierbei genauso wie ihm selbst.

Delanis wandte ihre Augen ab und sah nun auf ihren Schoss, während ihre Haare, die sich nun nicht mehr im Zopf befanden, über ihr Gesicht fielen, sodass man unmöglich noch ihren Gesichtsausdruck erkennen konnte. Tony und Bruce machten sich nun auf alles gefasst, immerhin könnte sie jeden Augenblick versuchen, alles und jeden unter ihren Bann zu ziehen und so standen sie einige Minuten still im Raum, ohne das jegliches Geräusch zu hören war.

Tony wollte den Gesprächsfaden schon wieder aufnehmen, mit den Worten:„ Hören sie, wir wollen doch nur -", jedoch hörten sie plötzlich eine Art schluchzen von Delanis und nun sah auch Bruce es: Immer mehr nasse Flecken waren auf ihrer grauen Jeans zu erkennen. Sie schien ...zu weinen?

Delia hob nun langsam den Kopf und nun sah Bruce es deutlich: Ihre Augen waren gerötet und mehrere Tränen fanden ihren Weg nach unten, doch zudem sah sie ihnen gleichzeitig mit solch einem gequälten und abstoßenden Blick entgegen, dass Bruce nun sehen konnte, was sich in ihrem Inneren abspielte.

Endlose Trauer und ein Hass, den Bruce bis jetzt nur selten selbst gespürt hatte, stand ihr ins Gesicht geschrieben.

Und plötzlich, als ob sie einer Eingebung folgen würde, fing sie an zu erzählen. Niemand von ihnen konnte genau sagen, wieso sie sich nun dazu entschlossen hatte, doch vielleicht wusste sie, dass es keinen Ausweg mehr gab, dass all diese keinen Sinn mehr hatte.

„Was wissen sie bitte, was, um alles in der Welt, wissen sie schon?! Sie wissen rein gar nichts... Sie können sich noch nicht mal ansatzweise vorstellen, was ich durchmachen musste. Was ich durch S.h.i.e.l.d verloren habe. Was für ein Leben ich ohne diese verfluchte Organisation hätte führen können! Glauben sie mir, wenn ich es ihnen sage: Keiner sollte das durchmachen müssen, was ich erleben musste. Keiner! Und trotz dessen, dass sie angeblich so viel über mich wissen, haben sie nicht die leiseste Ahnung. Keiner von ihnen!"Delanis sah sie mit schmerzerfüllten Gesicht an und brachte ein zynisches Lachen zustande.

Bruce seinerseits blieb stumm und lauschte ihren Worten.

„Wissen sie, es ist schon ziemlich komisch: Sie denken immer, alles zu wissen und trotzdem, ist ihnen nie auch nur etwas von meiner Präsenz aufgefallen. Ich beobachte sie schon eine ganze Weile, wissen sie, und während ich dies tat, vervollständigte ich meinen Plan S.h.i.e.l.d endgültig zu stürzen. Damit sie nie wieder solch eine abscheuliche Tat zu verantworten haben, denn nicht auch nur einer, sollte die gleichen Schmerzen erleiden wie ich es damals tat. Keiner sollte mehr Leid durch S.h.i.e.l.ds grausame Taten erfahren. Niemand...", ihre Stimme brach ab und wieder zog sie ein Gesicht, als ob sie unmenschliche Schmerzen aushalten müsste, während sie stumm weiter weinte.

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