Konflikt

626 29 3
                                    

Auch Fuu hatte sich auf den Nachhauseweg gemacht. In Gedanken versunken betrachtete er die Schönheit der aufgehenden Sonne. Sie begann Konoha bereits in ein warmes Licht zu tauchen. Das Farbenspiel der verschiedenen Farbnuancen gefiel ihm, sodass er doch tatsächlich einen Moment innehielt, um die wahre Schönheit dieses Augenblicks mit den Augen einzufangen. Der Himmel war fast unbewölkt, nur eine kleine, weiße Wolken, die einem Schäfchen glich, verdeckte die stetig steigende Sonne. Gemächlich zog die Wolke weiter, nun glühte der Horizont in den verschiedensten Rot-Tönen. Weiter unten, wo die Sonne den Boden küsste, war er beinahe rosa, schräg vor ihm tiefrot und direkt über ihm schon hellblau. Eine Sehnsucht, die Fuu sich selbst nicht erklären konnte, stieg in ihm hoch. Durch diesen wunderschönen Sonnenaufgang wurde der „graue Alltag" gleich wieder freundlicher. Unbewusst fingen seine Gedanken an, um Tami zu kreisen, um ihre Sprunghaftigkeit, aus der er einfach nicht schlau wurde. Nun hatte sie sich doch tatsächlich noch entschieden mit  ihm essen zu gehen. Obwohl er gar nicht mehr daran geglaubt hatte, dass sie je zusagen würde. Zu seinem Glück verzichtete sie auf Hawaii Pizza. Bei diesem Gedanken schüttelte es ihn erneut. Unwillkürlich legte sich ein Lächeln auf seine Lippen. Die Mission war für ihn nun doch ein unerwarteter Erfolg geworden. Es fühlte sich an, wie ein winzig kleiner Sieg über den Uchiha. Schließlich war er nicht blind und ihm war sehr wohl aufgefallen, dass die beiden sich mehr als mochten. Auch wenn es keiner von beiden zugeben wollte.

,,Du bist zurück", vernahm er Danzos vertraute, kalte Stimme hinter sich. Schlagartig verblasste das Lächeln und seine Freude wurde ihm förmlich entzogen. Keinen Augenblick später schlug Fuu die Lider nieder. Ohne sich die Mühe zu machen, sich umzudrehen oder gar anzuhalten, lief er weiter. Ein neutraler Gesichtsausdruck legte sich auf seine Züge. Danzos Schritte folgten ihm nach wie vor, wie ein gefährlicher Schatten. Das Gefühl beschlich ihn, dass sein anhaltendes Schweigen Danzo wütend machte, schließlich hatte er Erwartungen, die er zu erfüllen hatte.

,,Hast du neue Erkenntnisse?", fragte er in dem ungeduldigen Ton, den Fuu hasste. Seinen warmen Atem spürte er fast im Nacken, sodass sich seine winzigen Härchen dort aufstellten. So dicht musste er bereits hinter ihm sein. Seine Schulterblätter prickelten unangenehm.

Reiß dich zusammen Fuu!, ermahnte er sich. Rasch sammelte Fuu sich, um ihm widerwillig zu antworten.

,,Ich glaube, dass Itachi nicht bei völliger Gesundheit ist. Beweise habe ich dafür keine."
Fuu wusste, dass seine Antwort Danzo nicht zufriedenstellen würde, bevor er den Mund aufmachte.

,,Und das Mädchen?"

Bei der Erwähnung von Tami lief es ihm eiskalt den Rücken hinab. Fuu wollte nicht über sie reden, vor allem nicht mit ihm. Danzo war der wahre Grund, warum er sich ihr überhaupt erst genähert hatte. Er konnte ja nicht ahnen, dass er sich Hals über Kopf in sie verlieben würde. Hastig versuchte Fuu seine Gedanken und Gefühle wieder zu ordnen, um eine gleichgültige Antwort geben zu können.

,,Itachi hält sie auf Abstand, sodass sie kaum eine Rolle für ihn spielen sollte."

,,Aber, er hat Gefühle für sie. Oder?", bohrte Danzo weiter nach.

Mit jedem verdammten Wort, das Danzo an ihn richtete, sank seine Stimmung immer weiter in den Keller. Zähneknirschend antwortete Fuu: ,,Ich denke nicht."

,,Gut", erwiderte er.

Die Antwort war eine glatte Lüge, ein Verrat, aber er wollte nicht, dass Tami in diese dunklen Spielchen um Macht verwickelt wurde. Obwohl - kurz dachte er an Madara Uchiha, jenen ehrfurchtsvollen Blick, den er Tami als Respekt ihrer Fähigkeiten gezollt hatte - vielleicht war es bereits zu spät.

Genauso lautlos wie Danzo gekommen war, verschwand er auch wieder in die Schatten. Seine Anweisungen an ihn blieben die gleichen. Behalte den Uchiha im Auge und beschatte das Mädchen. Beinah verzweifelt biss Fuu sich auf die Lippe. Wenn Tami je die wahren Beweggründe seiner Annäherungsversuche herausfinden würde, dann würde sie ihn mit Sicherheit hassen. Verabscheuen tat er sich gerade ja selbst schon.

Itachi - Story of a broken Heart Part ZweiWo Geschichten leben. Entdecke jetzt