Juli 2016

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Anfang Juli war ich nicht in der Schule aus privaten Gründen. Natürlich hatte meine Klasse genau zu diesem Zeitpunkt wieder mit Frau Vahnlig Unterricht. Ich hätte schreien können!

Am Dienstag hatten wir mit ihr kein Unterricht. Ja, wieso auch nicht? Ich war so frustriert.

Am Mittwoch war es dann endlich soweit: Ich hatte wieder mit Frau Vahnlig Unterricht. Ich freute mich sehr, war aber auch nervös. Schließlich kam die 3. Stunde. Und da war sie endlich wieder. Sah sie vorher auch schon so süß aus? Oh Gott, wie kann man so gut aussehen? Ich habe sie so sehr vermisst! Sie sagte auch einmal während des Unterrichts:,, Dat is scheiße." So unfassbar süß!

Am Freitag hatten wir ganz normal mit ihr Geo und Deutsch. Geo war gut. Dann hatten wir Deutsch. Irgendwann sagte Frau Vahnlig:,, Da ich nächstes Schuljahr eine 5. Klasse bekomme, kann es sein, dass ich mit euch keinen Unterricht mehr habe." Mir wurde kotzübel. Das war ein schlechter Witz, oder? Ein Junge fragte darauf:,, Kann es also auch sein, dass wir mit ihnen kein Deutsch mehr haben?" Frau Vahnlig antwortete darauf:,, Ja, das kann sein." Ich erstarrte. NEIN! AUF GAR KEINEN FALL!!! DAS DARF NICHT PASSIEREN! NIEMALS!!! Ich konnte nicht mehr klar denken. Der Vormittag zog wie ein Schleier an mir vorbei.
Als ich Zuhause war, dachte ich darüber nach. Sie hat gesagt, es KANN sein. MUSS es also nicht. Aber was, wenn es wirklich passiert? Dann hätte ich jetzt nur noch diese eine Woche mit ihr. Das kann doch nicht Realität werden. Es ist wahrscheinlicher, dass ich sie in Geo verliere als in Deutsch. Immerhin hatte ich sie 3 Jahre in Deutsch und 'nur' 1 Jahr in Geo. Ich werde sie wenn dann wahrscheinlich in Geo verlieren. Hauptsächlich ist und war sie ja meine Deutschlehrerin.

Am Sonntagabend machte ich mir wieder Sorgen. Was, wenn es wirklich die letzte Woche mit Frau Vahnlig ist? Ich nahm mir vor, die letzte Unterrichtswoche mit ihr, vor allem in Deutsch, zu genießen.

Schließlich kam der Dienstag. Ich wollte die Deutschstunde wirklich genießen, aber es ging nicht. Immer wieder musste ich daran denken, dass es die letzte Unterrichtswoche mit ihr sein könnte. Frau Vahnlig sagte auf einmal zu einem Jungen:,, Zick nicht so rum!" Gott, wie süß! Was, wenn ich das nie wieder erleben darf?

Der  Dienstag ging rum wie nichts und schon war Mittwoch. 2 Stunden Deutsch.
An diesem Mittwoch hat Frau Vahnlig oft gelacht und gelächelt. Wie ich ihr Lächeln liebe! Irgendwann erzählte sie auch einen Witz:,, Warum backen Araber kein Brot? Weil sie Kamel (ka Mehl (kein Mehl)) haben. Ha ha ha." Ich musste lachen, obwohl der Witz unlustig war. Aber wie sie ihn erzählte, war unfassbar süß! Diese Frau ist mit Abstand der süßeste Mensch der Welt!

Schließlich kam der Freitag. Der letzte Unterrichtstag diesen Schuljahres. Ich wollte nicht daran denken. Ich wollte es heute nochmal genießen. Die Geo - und die Deutschstunde. In der 2. Stunde war Geo dran und ich versuchte es zu genießen, aber es gelang mir nicht. Die ganze Zeit hatte ich diese schrecklichen Hintergedanken im Kopf. Nun war Geo vorbei und jetzt hatte ich nur noch eine einzige Stunde mit Frau Vahnlig.
Schließlich hatten wir Deutsch. Ich sagte zu mir in Gedanken: Okay. Du genießt das jetzt. Es wird nicht die letzte Stunde sein! Auf einmal überkam mich die Ruhe. Meine Hintergedanken verschwanden und ich entspannte mich. Die Stunde war total chillig und wunderbar. Es machte mir richtig Spaß. Sie ist ein wundervoller Mensch. Das spürte ich. Ich liebte diese Deutschstunde. Sie war etwas ganz Besonderes. Leider hatte auch die ein Ende. Aber nach dieser Deutschstunde war ich zuversichtlich geworden.

In der nächsten Woche war die Gesundheitswoche. Und die letzte Woche vor den Ferien. Montag und Dienstag war nichts besonderes, aber am Mittwoch. Wir hatten sozusagen Stationsbetrieb.  Jeder Lehrer hatte eine Station. So auch Frau Vahnlig. Schließlich ging ich mit einer Freundin zu dieser Station. Die Warteschlange war ziemlich lang, aber war ja auch kein Wunder. Schließlich kam ich an die Reihe und Frau Vahnlig fragte mich:,, Wie groß bist du?" Ich wusste es nicht genau. Ich antwortete:,, Ca. 1,57m." Schließlich sollte ich in dieses Ding hinein pusten, um mein Lungenvolumen zu testen. Es war nicht genug. Darauf sagte sie zu mir:,, Mach nochmal. Du kannst auch ruhig mit Mund auf Luft holen." Öhm,ne! Ich sehe sehr scheiße aus mit offenem Mund. Ich holte tief Luft. Aber mit geschlossenem Mund. Diesmal klappte es. Danach ging ich mit meiner Freundin zur nächsten Station. Als wir mit der fertig waren, gingen wir auf den Flur. Dort saß Frau Vahnlig auf einem Tisch und baumelte mit den Beinen. Geht es noch süßer? Zudem lächelte sie uns (oder nur mich?) an. Mein Herz schmolz dahin. Leider war der Mittwoch dann auch vorbei.

Dann kam der Donnerstag. Das Bowling. Mit Frau Vahnlig. Mir war übel vor lauter Aufregung. Aber ich freute mich extrem.
Leider kam ich etwas zu spät, was mir peinlich war. Als ich dort ankam, war ich außer Puste. Ich sah, dass jemand auf mich zukam, konnte aber nicht erkennen wer ist war, da es drinnen relativ dunkel war. Wahrscheinlich ist es meine Freundin. Plötzlich stand Frau Vahnlig vor mir. ,, Hallo Jennifer", begrüßte sie mich. Mir wurde kotzübel und mein Kopf war bestimmt puterrot. ,, Hallo", grüßte ich sie zurück. Hoffentlich klang meine Stimme halbwegs normal. Sie fuhr fort:,, Jetzt bist du auch endlich da. Welche Schuhgröße hast du denn?" Scheiße! Welche Schuhgröße habe ich nochmal? ,, Ähm, 37", sagte ich dann. Sofort interessierte mich auch ihre Schuhgröße. Wir holten dann die Bowlingschuhe ab. Ich spielte mit meiner Freundin auf derselben Bahn. Ich war sehr schlecht. Irgendwann gelang es mir. Ich machte ein Strikte. ,, Super, Jennifer, hast du doch noch ein Strike geschafft", sagte Frau Vahnlig. Ziemlich laut. Es war offensichtlich, dass sie sich für mich freute. Ich konnte es nicht glauben. SIE freute sich für mich. Ich hätte die ganze Welt umarmen können.
Leider war das Bowling dann auch schon bald vorbei. Und morgen war Freitag, also der letzte Tag vor den Sommerferien. Mir wurde schlecht. Dann würde ich Frau Vahnlig 6 Wochen nicht sehen. Definitiv zu viel!

Schließlich kam der Freitag. Es passierte nichts besonderes. Tja, und dann waren auch schon Sommerferien. Nun kam ich in die 8. Klasse. Krass!

Die Ferien waren die reinste Qual. Ich musste 6 Wochen mit dieser Angst und Ungewissheit leben. Noch nie hatte ich solche Angst verspürt. In den 6 Wochen musste ich vor lauter Angst auch ab und zu weinen. Manchmal träumte ich auch in der Nacht von ihr.

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