Ich wollte die Sache ein für alle mal vom Tisch nehmen. Schließlich war Neujahr. Ich muss es hinter mir lassen. Allmählich fing ich sogar an langsam aus meinem Loch herauszukommen. Aber auch nur ganz langsam.
Montagmorgen. Als ich in der Schule ankam, kam gleich Sara zu mir. Wir umarmten uns und fingen an auf dem Flur zu quatschen. Auf einmal hörte ich den Klang von Hackenschuhen. Das konnte nur Frau Vahnlig sein. Ich drehte mich um und tatsächlich lief sie an uns vorbei. Sofort begann mein Herz zu rasen. Diese Frau ist so süß.
Ich hasse Hofpausen. Ich war froh, als es endlich klingelte. Doch was war das? Frau Vahnlig stand an der Tür und trug eine Bommelmütze. Oh.Mein.Gott! Damit sah sie so mega niedlich aus! Ich dachte, ich falle jeden Moment in Ohnmacht, so niedlich sah sie damit aus. Ich hörte wie jemand aus meiner Klasse sagte:,, Frau Vahnlig mit Bommelmütze, hahahaha." Am liebsten hätte ich ihm eine aufs Maul gegeben! Sie sah mit der Bommelmütze obermegakrassschnuckelig aus und nicht lustig! Außerdem mochte er Frau Vahnlig nicht. Ehrlich gesagt, hasste er sie sogar. Und ich hatte keine Ahnung warum. Jedenfalls war ich immer noch von der obermegakrassniedlichen Silke Vahnlig hypnotisiert. Morgen hatten wir wieder mit Frau Vahnlig Unterricht. Darauf freute ich mich schon sehr. Diese Sache hatte ich ihr soeben verziehen. Dafür, dass sie so unfassbar süß war.
Am Freitag lasen wir in Deutsch einen Text über 1,50m ,,große" Wesen. Meine Mitschüler meinten, das wären Alien. Frau Vahnlig sagte dann:,, Das können auch kleine Menschen sein. Ich bin auch nur 9 cm größer." Süß! Sie ist also 1,59m klein. So süß! Ein paar Sekunden später sagte ein Junge, der hinter mir saß:,, Dann sind sie also 1,59m, oder?" Was ist denn 50+9? Dafür hast du so lange gebraucht? Frau Vahnlig machte den ich-weiß-nicht-Blick. Der sah bei ihr so übertrieben süß aus. Aber dass sie so klein ist, hätte ich nicht gedacht.
Ich freute mich. Es war Montag. Eine neue Woche stand vor der Tür.
Als ich von der Hofpause wieder rein ging, stand Frau Vahnlig wieder an der Tür. Leider ohne Mütze. Dafür schielte sie mit den Augen, was ziemlich süß aussah.Jetzt hatten wir noch Physik. Physik ist so langweilig! Wir mussten vor dem Physikraum noch warten. Da sah ich, wie Frau Vahnlig in den Raum der 9. Klasse ging. *grins*
Als Physik zu Ende war, mussten Sara und ich uns beeilen, damit wir den Bus nicht verpassten. Ich sah noch wie Frau Vahnlig den Raum der 9. Klasse verließ. Ich und Sara liefen die Treppe runter und da lief mir Frau Vahnlig schon wieder über den Weg. Aber dieses Mal sah ich, wie sich ihre Lippen bewegten. Das sah vielleicht süß aus! Wie süß!In der heutigen Deutschstunde arbeiteten wir im Arbeitsheft. Am Ende der Stunde sammelte Frau Vahnlig die Hefte von manchen ein. Auch von mir. Hoffentlich bekomme ich eine gute Note!
Ende dieser Woche wollte ich Fotos von Frau Vahnlig machen. In der Hofpause hielt ich Ausschau nach ihr, da sie Hofaufsicht hatte. Leider sah ich sie noch nicht. Ich spielte also ein Handygame.
Etwa 3 Minuten später sah ich auf und da war Frau Vahnlig. Sie lächelte mich an. Ich konnte mein Glück kaum fassen. Ich wollte ihr Lächeln erwidern, aber ich konnte nicht. Ich war wie gelähmt. Als sie aus Sichtweite war, fiel mir ein, dass ich ja Fotos von ihr machen wollte. Shit! Aber wenn ich Fotos von ihr gemacht hätte, hätte sie mich wahrscheinlich nicht angelächelt. Von daher war es gut so. Für den Rest des Tages musste ich grinsen.Eine Woche später lächelte sie mich wieder an. Dieses Mal erwiderte ich es. Ich lächelte sehr selten Personen an und wenn auch welche, die es verdient hatten. Und Frau Vahnlig gehörte definitiv dazu.
Heute freute ich mich richtig auf den Unterricht. Zwei Stunden mit Frau Vahnlig.
Als sie schließlich den Raum betrat, lächelte sie. Ich liebe ihr Lächeln! Aber generell sind ihre Blicke sehr, sehr süß! Wir hatten mit ihr jetzt Geografie. Wir sollten etwas abschreiben. Nach ein paar Minuten hob ich meinen Kopf, um zu sehen, was Frau Vahnlig gerade machte. Jedoch konnte ich sie nirgends sehen. Hilfe, wo ist meine süße Frau Vahnlig? Plötzlich sah ich einen Arm hinter der Geokarte. Frau Vahnligs Arm. Da hatte sie sich also versteckt! Wie süß!Ich liebte Mittwochs, weil wir da 2 Stunden Deutsch hintereinander hatten. Oder besser gesagt mit Frau Vahnlig. Heute schrieben wir auch eine Arbeit in Deutsch. Die ich nach meinem Gefühl verkackt hatte. Ich sah Frau Vahnlig an. Wie kann man nur so süß sein? Und so bezaubernd? Leider war schon 10 Minuten Pause. Aber danach hatten wir zum Glück noch eine Stunde Deutsch. Ich hörte, wie ein Mädchen, dass vor mir saß, sagte:,, Man könnte ja einen Kurzvortrag über Frau Vahnlig machen. Wie sie leibt und lebt." Ich zuckte zusammen. Hat sie gerade meine Gedanken gelesen? Aber es hat sich scherzend angehört. Wir mussten bald in Deutsch ein Kurzvortrag halten. Ich war mir noch nicht sicher, welches Thema ich nahm. Auf jeden Fall eins, das ich sehr mochte und gut konnte. Das Thema 'Frau Vahnlig' wäre perfekt. Naja, okay. So gut kannte ich sie jetzt auch wieder nicht. Und Bilder hatte ich auch keine von ihr. Schließlich ließ Frau Vahnlig eine Liste herum gehen, wo jeder sein Thema eintragen sollte. Da ich mein Thema noch nicht wusste, reichte ich die Liste einfach weiter.
Leider war die 2. Deutschstunde auch schon um. Langsam nahm ich meine Jacke vom Hacken. Sara war schon raus gegangen. Eigentlich schon so ziemlich alle aus meiner Klasse. Als ich langsam die Treppen runter ging, hörte ich eine vertraute Stimme hinter mir. ,, Jennifer, du hast dich gar nicht in die Liste eingetragen. Weißt du schon, welches Thema du nimmst?" Es war Frau Vahnlig. Sie lief jetzt neben mir. Ich dachte mein Herz würde jeden Moment aussetzen. Ich antwortete ihr:,, Ich weiß es noch nicht, aber vielleicht Musik." Darauf sagte sie:,, Kannst du mich am Freitag nochmal an die Liste erinnern?” ,,Ja", sagte ich. Sie verabschiedete sich noch von mir und ging. Wie ich diese Frau liebe! Ich war bestimmt knallrot, aber das war mir egal. Was gerade passiert ist, war traumhaft. Aber ich würde mich nie trauen sie anzusprechen! Ich bin nämlich unfassbar schüchtern. Ich hasse es Leute anzusprechen. Besonders welche in die ich verliebt war! Ich werde mich bestimmt total blamieren. Trotzdem fing ich an zu grinsen. SIE hat MICH beauftragt, sie an etwas zu erinnern. Darüber freute ich mich.Heute war der Tag gekommen. Heute musste ich sie ansprechen. Wie auch immer ich das tun sollte. Vielleicht könnte ich ja einfach so tun, als hätte ich es vergessen. Schließlich war ich sehr vergesslich. Nein, dann würde ich sie ja betrügen. Also gut. Augen zu und durch.
Die Geostunde war vorbei. Jetzt war es soweit. Ich atmete tief durch und ging zum Lehrertisch. Dort sagte ich zu Frau Vahnlig:,, Ich sollte Sie doch an die Liste erinnern." ,, Die Liste? Ooh, die habe ich total vergessen. Die liegt noch im Lehrerzimmer." Sie kramte in ihrer Tasche und gab mir einen Zettel. Darauf sagte sie zu mir:,, Schreibe hier dein Thema drauf." Dann gab sie mir einen Bleistift. IHREN Bleistift. Man weiß ja nicht, was sie alles mit dem Bleistift gemacht hatte. Manche kauen auf ihm herum. Man könnte sich den Bleistift auch irgendwo hinstecken. Ich meine ja nur. Möglich ist es. Obwohl ich das bei Frau Vahnlig für sehr unwahrscheinlich hielt. Ich schrieb extra langsam mein Thema auf. Schließlich gibt es nicht viele Momente, wo Schüler mit Stiften von Lehrern schreiben dürfen. ICH durfte es. Mit Frau Vahnligs Bleistift. Als Frau Vahnlig sich das Thema durchgelesen hatte, fragte sie mich:,, Hältst du einen Vortrag über eine bestimmte Musikrichtung oder Musik allgemein?" ,, Allgemein", antwortete ich. ,, Na dann, wünsche ich dir noch schöne Ferien." ,, Danke", sagte ich und lächelte sie an. Sie erwiderte mein Lächeln. Hach, diese Frau ist so umwerfend, wenn sie lächelt! Leider musste ich jetzt schon raus zur Hofpause gehen. Eines war auf jeden Fall klar: Frau Vahnlig war die tollste Person, die ich kannte?

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Love is Love
RomanceIch war gerade mal 12 Jahre alt, als es passierte. Damals wusste ich noch nicht, was das für Auswirkungen auf mein zukünftiges Leben haben sollte. Ich bin nicht nur lesbisch. Ich liebe meine Lehrerin. Es ist wie eine Rose mit vielen Dornen. Wundersc...