Love is Love

Februar 2016

Nun waren erstmal 2 Wochen Winterferien. Mein Zeugnis war schlechter ausgefallen, als ich erwartet hatte, war aber trotzdem noch ganz gut. Jetzt hieß es 2 Wochen ohne meine Geliebte.

Die 2 Wochen waren endlich um. Diese Woche hatte ich endlich wieder mit Frau Vahnlig Unterricht. Leider sah ich sie heute in der Schule nicht. Dafür hatte ich heute Ballett. Vielleicht würde ich heute endlich meine Spitzenschuhe bekommen. Dann würde mein Kindheitstraum in Erfüllung gehen. Allerdings bekam ich die Spitzenschuhe dann doch nicht.

Ich war richtig gelaunt, als ich an diesem Morgen zur Schule ging. Als ich die Treppen hoch gelaufen war, lief mir Frau Vahnlig über den Weg. Sie lächelte mich an. Ich lächelte zurück. Mir wurde ganz warm ums Herz. Besser konnte das 2. Halbjahr nicht beginnen. Jedenfalls für mich nicht.

Als wir am Freitag Geografie hatten, wollte Frau Vahnlig mit uns etwas machen. Dazu gingen wir ins Foyer. Es sah sehr niedlich aus, wie sie da so stand und lehrte. Wenig später kam eine andere Lehrerin vorbei und legte den Arm um Frau Vahnlig. Wie gerne ich auch meinen Arm um Frau Vahnlig legen würde! Wie sie da so steht. So süß. Zum Knuddeln. Und wie klein und zärtlich sie doch aussieht. Die andere Lehrerin ging weg. Wie gerne ich Frau Vahnlig umarmen und küssen will. Alles in meinem Körper schrie danach. Langsam stand ich auf. Stopp! Sofort setzte ich mich wieder hin. Hätte ich sie gerade beinahe geküsst? Jedenfalls habe ich ein Verlangen nach ihr gespürt. Mist! Das durfte nicht wahr sein.
Etwa 15 Minuten später gingen wir wieder zurück zu unserem Klassenraum. Ich lief neben Frau Vahnlig. Es fühlte sich wundervoll an. Obwohl ich wirklich sehr nervös war. Ein paar Sekunden später hielt ich die Nervosität nicht mehr aus und lief schneller. Was sich als Fehler herausstellte. Leider verging die restliche Geostunde sehr schnell. Und die Deutschstunde auch. Gleich hatten wir Mathe. Ich war mit meinen Gedanken ganz bei Frau Vahnlig, als auf einmal Sara auf mich zukam und mich fragte:,, Sag mal, tanzt Frau Vahnligs Tochter an der Musikschule Ballett?" Ich wusste im ersten Moment nicht, was ich antworten sollte. Warum fragte sie mich das? Und vor allem, wie ist sie darauf gekommen? Ich antwortete schließlich:,, Ja. Aber sie tanzt kein Ballett, sondern Jazzdance." ,, Mhm. Und wie heißt sie?", fragte sie mich weiter. Irgendein Gefühl in mir sagte, dass ich ihren Namen nicht sagen sollte. Dennoch tat ich es. ,, Laura", sagte ich so locker wie möglich. Aber warum wollte sie das überhaupt wissen? Diese Frage konnte ich mir nicht beantworten.

Am Montag bekam ich endlich meine ersten, eigenen Spitzenschuhe. Ich war überglücklich.

Am Dienstagnachmittag überlegte ich, ob ich es Sara schreiben sollte. Aber das erledigte schon meine kleine Schwester für mich. Sie nahm mir mein Handy weg und tippte drauflos. Naja, ich wollte es Sara sowieso schreiben.

Am nächsten Tag wurde uns in der Schule gesagt, dass wir am 16. März ein Geoprojekttag haben. Das bedeutete den ganzen Tag mit Frau Vahnlig Unterricht. Ich freute mich so sehr. Das würde bestimmt ein sehr guter Tag werden.

Am Freitag nahm ich mir fest vor Fotos von Frau Vahnlig zu machen, da sie Hofaufsicht hatte. Ich spielte also erstmal am Handy und hielt währendessen nach ihr Ausschau. Dann kam sie endlich raus. Leider war sie noch zu weit weg, um ein gutes Foto von ihr zu machen. Nach gefühlten 10 Minuten kam sie endlich näher. Ich öffnete gerade meine Kamera, als die Pausenklingel schrillte. So ein Mist! Das hätte doch wirklich nicht sein müssen! Ein wenig angepisst ging ich zur Tür rein. Aber an diesem Tag wurde mir bewusst, dass Frau Vahnlig wohl oder übel mein Lieblingsmensch ist.