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Gelangweilt starrte Jeno aus dem Fenster, statt dem von seinen Eltern bezahlten Privatlehrer und seinem Unterricht zuzuhören. Er beobachtete die Kinder, die vor seinem Haus, das man eigentlich als Villa bezeichnen sollte, vorbeigingen und es jedesmal erstaunt betrachteten.

Der Wohnort der Familie Lee befand sich in einer der reichsten Vierteln Seouls, dennoch kamen auch eher ärmere Leute vorbei, beispielsweise die Postboten.

Jeno schaute weiterhin aus dem Fenster und bewunderte den klaren blauen Himmel und die bunten Schmetterlinge, die sich manchmal auf die Fensterbank platzierten, aber dann direkt wieder weiterflogen.

Leise seufzte der Junge auf und wandt sich seinem Lehrer zu, der ihn schon seit paar Minuten anschaute.

"Keine Sorge, mein Junge, eines Tages kannst du auch dein Leben so genießen, wie du es willst.", sagte der ältere Herr und richtete seine kleine Brille.

Herr Moon war ein echt toller Lehrer, denn er war nicht auf das Geld fixiert, das er von seinen Eltern bekam, im Gegensatz zu all den anderen Lehrer, die Jeno für eine begrenzte Zeit hatte, sondern kümmerte sich auch um den einsamen Jungen. Er half ihm immer, motivierte ihn oder tröstete ihn, wenn er mal wieder eine Diskussion mit seinen Eltern hatte. Diese waren leider nicht sehr selten in der Lee-Mansion.

"Aber wann denn? Ich werde in zwei Jahren zwanzig, das heißt, dass ich dann für das Unternehmen meines Vaters arbeiten muss. Wo bleibt denn meine Freizeit? Meine ganze Kindheit lang habe ich in diesem Gefängnis vergeudet, dann ist es nicht so schlimm, wenn meine Zukunft genauso aussehen wird."

Viel mehr traurig als genervt klappte Jeno seine Bücher zu und kreuzte die Arme vor der Brust. Sehr erwachsen verhielt der Junge sich im Moment nicht wirklich, aber es war sowohl ihm als auch seinem Gegenüber egal, denn beide wussten, wie Jeno wirklich war, nämlich kein bockiger Schnösel, der alles in den Hintern geschoben bekommt, sondern ein liebevoller Junge, der sich seine Sachen mit viel Mühe verdiente.

"Du siehst alles viel zu negativ. Ich bin mir sicher, dass deine Zukunft anders aussehen wird.", versuchte der Lehrer ihn zu beruhigen, jedoch klappte diese Aufmunterung nicht, da Jeno nach wie vor einen traurigen Ausdruck hatte.

"Sie haben sogar meine Hochzeit mit diesem Mädchen aus dem Jang Unternehmen geplant, die erst in paar Jahren stattfinden wird. Dabei wollen wir beide es nicht mal und ich bin mir zu hundert Prozent sicher, dass wir es auch in der Zukunft weiterhin nicht wollen.", erklärte der Junge seine verzwickte Situation und trank einen Schluck von seinem Kamillentee.

"Aber deine Eltern wissen, dass du schwul bist und hatten es sogar akzeptiert, wenn ich mich nicht irre?", hinterfragte Herr Moon und räumte seine Materialien vom Tisch weg.

"Sie meinten nur, dass man an meiner Sexualität eh nichts ändern kann. Dennoch wollen sie mich mit einem Mädchen, das selber lesbisch ist und insgeheim sogar eine Freundin hat, vermählen, damit mehr Geld für unsere Familien einspringt und der Gedanke, das die zwei größten Unternehmen Südkoreas kollaborieren, ist für sie zu verlockend. Außerdem darf ich mich ja nicht mit "Ärmeren" abgeben, wie sie so schön formuliert hatten."

Danach war es kurz still im Zimmer, um über die Sorgen des Jungen nachzudenken.

"Es tut mir wirklich leid für dich. Ich wünschte, ich könnte dir helfen, doch leider bin ich nur ein durschschnittlicher Lehrer und sonst nichts mehr."

Schwach lächelnd schüttelte Jeno den Kopf und antwortete ihm. "Du hast mir doch schon geholfen, indem du dir mal wieder meine Beschwerden und Sorgen angehört hast. Allein schon die Tatsache, dass du immer zwei Stunden weniger Unterricht machst, um mit mir Zeit zu verbringen, ist genug für mich. Vielen Dank."

Gerührt lächelte der ältere Mann. Leider durfte er als Lehrer ihn nicht umarmen, weshalb nichts weiteres noch kam, aber für Jeno sagte sein Lächeln schon alles. Zu ihrem Pech musste Herr Moon seine Arbeit beenden und Jeno alleine lassen, weshalb er seine Aktentasche zusammenpackte und sich von Jeno verabschiedete.

"Wir sehen uns nächste Woche und vergiss deine Hausaufgaben nicht!", warnte er ihn lachend und Jeno nickte fröhlich, bevor er sich von ihm verabschiedete.

Und da war er wieder allein in diesem riesigen Gebäude. Jeno schaute auf die Uhr, die ihm zeigte, dass es gerade mal vier Uhr nachmittags war und sein Fechtunterricht erst in zwei Stunden beginnen würde.

"Na toll, jetzt erstmal zwei Stunden Langeweile und Netflix suchten, ich freu mich schon.", murmelte der Junge zu sich selbst und ging in Richtung Kino-Zimmer.

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Hallo und herzlich Willkommen zu meiner neuen Fanfiction!
Ja, wieder eine NoMin.
Diesmal hat sie einen total anderen Plot, dennoch hoffe ich, dass sie euch gefallen wird.

Btw, wisst ihr schon, welches Mädchen gemeint ist?

Ansonsten wünsche ich euch viel Spaß beim Lesen von "Meine Welt".

》ttalgialien

Meine Welt || l.jn x n.jmWo Geschichten leben. Entdecke jetzt