Lass mich das nochmal zusammenfassen. Dieses ganze Skandal ist richtig ausgebrochen, weil du Streit mit deinen Eltern hattest und du die Gerüchte aufgeklärt hast, statt sie zu verneinen?", fasste Jaemins Mutter alles zusammen und beide Jungen nickten.
Nachdem die vier Mädels sich endlich beruhigt hatten, widmeten Yujin und Seungyeon sich wieder ihrer Arbeit und Tingyan und Yeeun setzten sich zu den Jungs und Frau Na.
"Jaemin, du hast wirklich den besten Partner für dich gefunden.", lobte sie ihren Sohn. "Aber Jeno, du kannst nicht für immer dein Haus vermeiden. Irgendwann musst du wieder zurück. Hattest du nicht Privatunterricht? Dann musst du ganz bestimmt zurück gehen, um weiterhin so schlau zu bleiben."
"Mich vermisst man doch sowieso nicht. Ich bin nur der Erbe, nichts mehr.", antwortete Jeno monoton. Ihm tat es Leid, dass er Seunghee, Herr Moon und all die anderen Angestellten verlassen hatte, dennoch wollte er sein Haus nicht betreten, weil er sonst seine Eltern konfrontieren musste.
Traurig schaute Frau Na den schwarzhaarigen Jungen an. "Du bist viel mehr als das, Jeno. Ich bin mir sicher, dass deine Eltern dich immer lieben, auch wenn sie das nicht zeigen."
"Jaemin hat selbst erlebt, wie meine Eltern mich behandeln. Glauben Sie mir, sie lieben mich nicht.", meinte Jeno monoton. Yeeun legte ihren Arm um seine Schultern, denn auch ihre Eltern waren so streng ihr gegenüber.
"Ich will kein Salz über die Wunde streuen, aber nicht jede Familie ist liebevoll und warm. Meine Eltern sind wie Jenos, nur schlimmer, weil sie homophob sind. Als sie erfuhren, dass Tingyan und ich ein Paar sind, rasteten sie komplett aus und lästerten erstmal bei Jenos Eltern über mich. Ich musste vortäuschen, dass wir beide uns getrennt hatten, sonst hätten sie mich aus dem Haus geschmissen.", erzählte Yeeun ihre Geschichte, die Frau Na und Jaemin tief traf.
"Wie kann man das eigene Kind wegen Liebe hassen? Das macht keinen Sinn!", sagte Frau Na wütend. "Jeno, versuch nochmal mit deinen Eltern zu reden. Und falls sie dich nicht akzeptieren, bist du gern bei mir willkommen!", fügte sie hinzu und lächelte Jeno schwach an.
"Ich trau mich aber nicht, sie zu konfrontieren. Andererseits will ich diese ganze Situation einfach schnell hinter mir haben...okay ich mach das einfach jetzt, auch wenn ich keine Lust habe.", beschloss Jeno und stand auf. "Könnt ihr aber vielleicht mitkommen? Ich brauche moralischen Beistand..und jemand, der mich nachhause fährt.", fragte Jeno und bezog sich beim letzten Satz auf Yeeun.
Alle vier nickten und fuhren mit Jeno zusammen nachhause. Yujin hatte Frau Na versprochen, dass sie sich um das Cafè kümmerte, solange sie weg war.
Während der Fahrt zitterte aus Nervosität Jenos Bein, weshalb Jaemin, der neben ihn saß, seine Hand auf Jenos Bein legte und streichelte. "Ich bin für dich da, vergiss das bitte nicht.", flüsterte Jaemin ihm zu und gab ihm einen Kuss auf die Wange, um Jeno abzulenken.
Jeno drehte sich um und schaute in Jaemins dunklen Augen. "Ich weiß.", flüsterte er zurück. "Aber...keine Ahnung, ich habe Angst."
"Angst wovor?"
"Ich weiß es nicht...", antwortete er und legte seinen Kopf auf Jaemins Schulter ab.
Der Rest der Fahrt verlief ruhig, weil niemand es wagte, diese ernste Situation zu verharmlosen. Als Yeeun vor der allzu bekannten Villa parkte, schluckte Jeno den Kloß runter, der sich in seinem Hals gebildet hatte, und atmete tief durch.
"Könnt ihr nicht mitkommen?", fragte Jeno noch ein letztes Mal, nachdem er aus dem Auto stieg.
"So sehr ich es gern machen würde, kann ich nicht. Jeno, das ist dein Kampf, nur du kannst deine Eltern konfrontieren.", sagte Yeeun, die ebenfalls ausgestiegen war. Plötzlich zog sie Jeno zu sich und umarmte ihn fest. "Aber wir sind hier, falls das Gespräch schief enden sollte."
Als sie sich aus der Umarmung lösten, stand Jaemin neben ihm und nahm seine Hände. Yeeun beschloss zurück ins Auto zu gehen, um den Jungs ihren Freiraum zu lassen.
"Jeno."
"Jaemin."
"Ich liebe dich, vergiss das nicht. Was auch immer du tust, ich steh an deiner Seite. Für immer.", versprach Jaemin ihm, um ihn zu ermutigen. Dann legte er seine Hände auf Jenos Wangen und küsste ihn, diesmal aber auf seinem Mund, was Jeno natürlich erwiderte.
Der Kuss war nicht lustvoll oder intensiv, sondern zart und liebevoll. Jeno legte seine Hände auf Jaemins, die nach wie vor Jenos Wangen hielten, und streichelte sie während des Kusses. Als die beiden sich lösten, schauten sie sich an und lächelten.
"Jaemin, ich liebe dich auch. Und genau deswegen werde ich mich bei meinen Eltern durchsetzen!", sagte Jeno entschlossen und gab Jaemin noch einmal einen flüchtigen Kuss, bevor er sich komplett von ihm löste und sein Haus betrat.
Kaum zog Jeno seine Schuhe aus und setzte seinen Fuß ins Haus, stürmte Seunghee zu ihm und drückte ihn fest zu sich. "Jeno! Du bist wieder da!", jubelte das Dienstmädchen und ließ ihn los. "Wieso hast du mir nicht Bescheid gesagt? Ich hätte dir dein Lieblingsgericht gekocht!", fragte sie und schaute den Jungen an.
"Ich hab mich spontan dazu entschieden, hierher zu kommen.", antwortete er knapp und schaute sich schnell im Korridor um. Neue Bilder wurden aufgehängt, die aber nur Jenos Eltern zeigten. Nirgendwo war ein Bild, auf welches Jeno zu sehen war, was ihn natürlich kränkte. "Sind meine Eltern da?", fragte er kalt.
Seunghee bemerkte Jenos schnellen Stimmungswechsel und nickte traurig. "Sie sind im Arbeitszimmer und machen nichts anderes als mich, Eunbin und die anderen rumzukommandieren."
"Typisch..."
"Wieso fragst du?"
Jeno atmete tief durch. "Ich muss mit ihnen reden. Ich will nicht mehr vor ihnen wegrennen, insbesondere nach meinem Geständnis, was du wahrscheinlich mitbekommen hast."
"Oh ja, Respekt an dich für diese Aktion. Du hast auf jeden Fall meine Unterstützung!", versicherte sie ihm, weshalb Jeno lächelte.
"Danke. Wie haben meine Eltern reagiert?", erkundigte er sich.
"Gar nicht gut. Sie waren erstmals schockiert, dass du dich in der Öffentlichkeit gezeigt hast. Und als du deine Beziehung offenbart hast, sind deine Eltern vor Wut fast explodiert, da du zugegeben hast, dass deine Verlobung mit Yeeun nicht stattfinden wird und du deswegen die Pläne deiner Eltern zerstört hast.", berichtete Seunghee.
"Wow, sehr nett ausgedrückt.", kommentierte Jeno und blieb neutral, da er solch eine Reaktion schon erwartet hatte.
"Seunghee, der Kaffee ist schon wieder zu bitter, hol mir bitte noch einen-- was machst DU denn hier?", kam Herr Lee mit seiner Tasse in der Hand und schaute Jeno teils angewidert, teils schockiert an.
"Wir müssen reden. Jetzt.", befahl Jeno entschlossener als erwartet und durchbohrte seinen Vater mit seinem Blick. "Genauso wie ihr habe ich nicht den ganzen Abend Zeit, also lass uns das hinter uns bringen, damit diese Situation ein für alle Mal abgeschlossen ist."
DU LIEST GERADE
Meine Welt || l.jn x n.jm
Fanfiction''Komm mit, Jeno!'' ''Wohin denn? Was hast du jetzt schon wieder vor?'' ''Vertrau mir einfach und lass dich von mir führen.'' Lee Jeno führt dank seiner reichen Eltern ein Luxusleben, das sich jeder Jugendlicher nur wünschen könnte. Er muss nicht fr...