8. Dezember

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Draco's Sicht:

Ich sitze am Schreibtisch und lese die Akte eines Todessers. Ich seufze, als ich den Namen lese: Gregory Goyle. Auch wenn er in der Schule immer hinter mir her gelaufen ist, scheint er sich doch endgültig den Todessern angeschlossen zu haben, nachdem ich die Seite gewechselt habe. Es wundert mich, dass er so lange überlebt hat, ohne gefangen worden zu sein. Immerhin sind bereits mehr als 5 Jahre seit dem Sturz des dunklen Lords vergangen. Offenbar hat Potter ihn gefunden und seine Verhandlung findet nächste Woche statt. Ich frage mich, warum diese Akte auf meinem Schreibtisch liegt. Ich habe nichts damit zu tun. Ich stehe auf und gehe zum Büro meines Chefs. Nachdem er mich hineingebeten hat, betrete ich es und setze mich auf einen der Besucherstühle. "Ich habe mich gefragt, warum die Akte von Gregory Goyle auf meinem Schreibtisch liegt?" "Ich denke sie sollten mit Mr. Potter sprechen, der wird es ihnen erklären." Ich nicke und erhebe mich. Ich gehe direkt weiter zu Potters Büro und klopfe an. "Herein", höre ich seine Stimme. Ich betrete auch sein Büro und lasse mich auf einen Stuhl sinken. Potter schaut mich an: "Was kann ich für dich tun, Malfoy?" "Ich habe mich gefragt, warum die Akte von Goyle auf meinem Tisch liegt?" Potter mustert mich kurz und sagt dann: "Ich brauche deine Hilfe." "Und wobei?", möchte ich wissen. "Du kennst Goyle schon ewig. Er spricht mit niemandem von uns. Seine Verhandlung ist nächste Woche. Wir brauchen eine Aussage von ihm. Ich habe gedacht, dass du es vielleicht versuchen könntest, schließlich wart ihr früher befreundet." "Ich kann es versuchen, aber ich glaube nicht, dass er mit mir sprechen wird. Wir haben uns Jahre nicht gesehen und er hat es mir übel genommen, dass ich auf eure Seite gewechselt bin." Er schaut mich an und nickt. "Trotzdem wäre es gut, wenn du es versuchen würdest." "Wo finde ich ihn?", möchte ich wissen. "Er sitzt in Askaban in einer Zelle. Du musst beim Zaubergamot einen Passierschein beantragen." Er macht eine kurze Pause und denkt nach. "Am besten wendest du dich an Hermine. Sie leitet die Verhandlung." Ich nicke und verabschiede mich. Ich gehe weiter, bis ich an Grangers Büro angekommen bin.  Erneut warte ich, bis ich herein gebeten werde. Sie blickt auf, als ich ihr Büro betrete. "Malfoy, was gibt es?" "Potter hat mich zu dir geschickt. Ich brauche einen Passierschein für Askaban, damit ich mit Goyle reden kann." Sie steht auf und öffnet einen Schrank hinter sich. Nach kurzer Zeit zieht sie ein Pergament hervor. Sie nimmt eine Feder und unterschreibt es.  "Hier, damit kommst du rein. Ich denke Harry hat dir erzählt, was wir von ihm brauchen?" Ich nicke. "Ich mache mich direkt auf den Weg nach Askaban, um es zu versuchen." Ich drehe mich zur Tür und gehe auf sie zu. Bevor ich sie öffne, bleibe ich stehen und drehe mich nochmal zu Granger. "Heute Abend 20 Uhr bei mir?" Ich sehe, wie sie grinst und dann nickt.

Vom Atrium aus appariere ich nach Askaban. Ich schlage den Kragen meines Mantels hoch, als ich ankomme, um mich vor dem kalten Wind zu schützen. Ich hebe meinen Zauberstab  als ich vor dem großen Tor stehe und klopfe drei mal dagegen. Es öffnet sich und ich trete ein. Ein Ministeriumsbeamter tritt mir in den Weg. "Was wollen sie hier?" Ich hole das Pergament von Granger hervor. "Ich bin hier, um mit Gregory Goyle zu sprechen." Sorgfältig liest er sich das Pergament durch und kontrolliert meinen Ausweis. Dann geleitet er mich zu einer Zelle. Er zieht seinen Zauberstab und vollführt einen komplizierten Zauber, um die Tür zu öffnen. "Klopfen sie drei Mal mit ihrem Zauberstab gegen die Tür, wenn sie fertig sind." Ich nicke und gehe dann hinein. Goyle liegt auf eine Pritsche und starrt mich an. "Was willst du hier, du Verräter?" "Mit dir reden", entgegne ich ruhig. "Ich wüsste nicht, worüber ich mit dir reden soll. Sehe ich es richtig, dass du jetzt für das verdreckte Ministerium arbeitest? Sieh dich doch an. Was ist nur aus dir geworden? Was würde dein Vater sagen, wenn er wüsste, dass du ein Auror bist und mit Schlammblütern und ähnlichem Abschaum zusammenarbeitest?", schreit er mir wütend entgegen. "Es tut nichts zur Sache, was er sagen oder denken würde, schließlich ist er tot", antworte ich ruhig. "Und im Gegensatz zu dir habe ich es geschafft mich zu ändern und zu erkennen, was richtig ist." Goyle schnaubt laut als ich das sage.
"Und jetzt willst du mich befragen? Das ich nicht lache. Ich sage dir kein Wort du Blutsverräter." Und er spuckt mir vor die Füße. "Ich sehe schon, dass ich hier nichts erreichen kann. Wenn du es dir anders überlegst, dann lass es mich wissen." Ich ziehe meinen Zauberstab und klopfe drei Mal damit gegen die Tür. Plötzlich spüre ich, wie eine Faust meinen Kopf trifft. Ich taumele an die Seite und dann trifft mich seine Faust im Gesicht. Ich sacke zusammen und mache mich auf den nächsten Schlag gefasst. Allerdings kommt keiner. Ich blicke auf und entdecke den Ministeriumsbeamten, der Goyle geschockt hat. Ich stehe auf und er verschließt die Zelle hinter mir. Ohne ein weiteres Wort verlasse ich das Gefängnis und appariere in meine Wohnung.

Die Affäre - Ein Dramione AdventskalenderWo Geschichten leben. Entdecke jetzt