23: Freunde

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Montag. Mein Hintern brannte schlimmer als das Höllenfeuer - und ich wusste wovon ich sprach, da Vishous oft, selbst nach drei Runden im Bett, immer noch nicht - und meistens auch nie - zufrieden gewesen nicht. Er war wie eine Batterie mit unendlicher Ladung.
Ich traf mich vor und nach der Uni mit Lisa und wir redeten über das vergangene Wochenende - nichts besonderes, nichts nennenswertes, abgesehen davon, dass Vishous mich zum schwimmen gebracht hatte.
Und natürlich die ganzen Details, von denen ich Lisa niemals erzählen würde.

"Seine Freunde, huh?"
Ich nickte leicht abwesend und biss in mein frisch gekauftes Sandwich. Wir saßen auf einer der vielen Parkbänke in der Mitte der Stadt, zwischen den Ketten-Restaurants und Boutiquen. Viel mehr hatte es hier aber auch einfach nicht zu bieten. Die Aussicht war nicht gerade grandios.

"Ich weiß nicht, wie ich sie mir überhaupt vorstellen soll", murmelte ich und nahm einen zweiten Bissen.
Lisa packte nun auch ihr Essen aus: To-go asiatisch.

"Entweder sind sie genau wie er oder das komplette Gegenteil. Es gibt keine anderen Möglichkeiten."

Stirnrunzelnd sah ich sie an.
"Also glaubst du es sind programmierte Roboter ohne eigene Persönlichkeit?"

Lisa lachte leicht aber nickte dann. "Und er ist der Anführer-Roboter und dann gibt es eine Invasion auf diese Stadt!"

Tatsächlich gab es eine Invasion. In unserer Wohnung.

Vishous Freunde waren eindeutig keine Roboter. Das wäre mir vielleicht sogar lieber gewesen, als diese zwei-Meter-Türme neben mir stehen zu haben und kurz darauf auch noch von ihnen zerquetscht zu werden.
"Aww, Vish hat uns gar nicht erzählt wie klein du bist."

Ich rollte mit den Augen. "Ich bin genauso groß wie Vishous", grummelte ich zurück und suchte mit den Augen den Raum nach meinem Freund ab.
Wie gerufen kam er dann auch schon aus der Küche gelaufen und direkt zu mir, um mich aus den Klauen der Riesen zu befreien und mir einen Kuss auf die Stirn zu drücken.

"Lynel, das sind Noah, Aaron und Daniel", stellte er die drei vor, welche mir dann abwechselnd zu nickten.

Noah und Aaron waren nicht nur riesig, sondern auch ziemlich muskulös, wobei Daniel zwar immer noch auf der großen Seite war, aber eher meinem Körperbau glich.

Noah schling daraufhin auch schon die Arme um Vishous und gab den schrecklichsten Fake-Heuler von sich, den ich je gehört hatte.
"Du hättest Lynel einfach mitnehmen sollen, anstatt uns zu verlassen!"

"Ihr hattet doch selbst kaum wirklich Zeit was mit mir zu machen", murrte mein Freund zurück und streichelte Noahs Kopf, den er gesenkt hielt, um ihn auf Vishous Schulter ablegen zu können.
"Ach komm du Riesenbaby, beruhig dich und schlag lieber etwas vor, dass wir machen können."
Vishous redete zwar mit Noah, doch blieb sein Blick, immerzu mit einem Hauch von dem Wort 'Entschuldigung', auf mir hängen. Dagegen schüttelte ich nur den Kopf und schenkte ihm mein ehrlichstes Lächeln. Seine Freunde waren eigentlich ganz nett. Wenn man das so sagen konnte. Zumindest waren sie ganz sympathisch.

"Uhm.. da wir jetzt so wieso schon hier sind und auch bis morgen bleiben, wieso gehen wir nicht in eine Bar oder so?", schlug Noah schließlich vor. Aaron nickte zustimmend, wobei Daniel nicht ganz so begeistert schien.
"Ihr kommt aber auch nicht mal nur eine Nacht ohne was zu trinken aus, huh? Gibt es in hier nicht diese große Bowling-Anlage? Da hätten zumindest alle Spaß."
Diese Aussage schien er jedoch vor allem auf sich zu beziehen. Und ob er das Spiel oder die Getränke dort meinte, war mir auch noch nicht ganz so bewusst.

Die zwei anderen schauten sich abwechselnd an und warfen dann Vishous einen fragenden Blick zu, den er direkt an mich weitergab.
"Klingt gut", entgegnete ich nur und musterte Vishous Lächeln, welches meine Wangen zum glühen brachte. Er war immer noch und für immer ein Engel in Person. Mein Engel.

Don't let me fall (boy x boy)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt