24. Kapitel

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~Nimm mein Namen aus dei'm Mund 
Er wird nur dreckig wenn du redest ~

Ich öffnete die Tür der Umkleidekabine und verließ sie, wieder in meiner Altagskleidung. Noch immer stand Alex an dem gleichen Platzt und starrte mich sprachlos an. Ich schüttelte leicht den Kopf und lief auf den braun-äugige Mann zu. Er schaute mir mit einem stechenden Blick dabei zu und wartete darauf, was als nächstes passieren würde. "Wir sehen uns in der Schule", meinte ich nur und haute ihm provokant, jedoch leicht, gegen die Schulter. Ich ließ ihn einfach stehen und verließ denn Raum.

Natürlich wusste ich ganz genau das Alex sich nicht bei Jacob entschuldigen würde, dafür hätte er viel zu viel schiess vor Jacob. Aber ein Versuch war es doch mal wert, oder? 

Lächelnd öffnete ich die Eingangstür, um die angenehme Kälte wieder zu betreten. Entspannt sog ich die frische Luft in mir auf und setzte ich in Bewegung. "Cat, warte", hörte ich die immer näher kommtende Stimme von Alex, hinter mir rufen. Leicht genervt drehte ich mich um und meinte: "was ist den noch. Ich habe dir doch verziehen, dass ist doch das was du wolltest?" Als er bei mir ankam, stützte Alex seine Arme auf den Knien ab und antworte schwer atment: "ja, aber ich hätte gedacht, dass zwischen uns dann wieder alles cool ist und du bei mir und den anderen Jungs abhängst. Bei uns ist es doch viel geiler und lustiger."

Verständnislos und auch sprachlos schaute ich ihn an. Ich biss die Zähne auf einander, um zu verhindern, nicht gleich auf ihn los zugehen. Es fühlte sich so an, als würden meine Zähne und mein Kiefer jeden Moment brechen. Ganz ruhig Cat. Ein- und ausatmen.

Ich schluckte die Wut runter und meinte gekonnt ruhig: "du bist echt naiv. Denkst du wirklich ich würde, nach den ganzen Scheiß, noch mit dir etwas zutun haben wollen? Hör mir mal zu mein Freund", ich kam ihm, mit erhobenen Zeigefinger, gefährlich nahe, "mir kann man auch noch so schlimmen Scheiß antun, das ist mir verdammt egal, aber passiert in kleinster Weise auch nur einen Freunden etwas, werd' ich wirklich giftig. Du bist der Jenige gewesen, der mich an dem Abend mit dem bewusstlosen Jacob einfach alleine gelassen hat. Du bist ein Feigling, Alex. Du prahlst immer mit dem neusten Scheiß, mobbst Jüngere und die, die nicht so viel Kohle besitzen wie du, fühlst dich dabei total cool."

Ich machte eine kleine Pause und musterte ihn abwertend. Der Angesprochene blickte mich sprachlos an. So hatte wohl noch nie jemand mit ihm so gesprochen.

Ich lachte kurz spöttisch auf und fuhr fort: "und wenn es dann mal wirklich ernst wird, ziehst du den Schwanz ein und haust ab. Jacob ist nicht so!" Alex stöhnte genervt auf und sagte: "jetzt hör doch mal mit diesem scheiß Jacob auf, der ist doch sowieso nur ein Player..." Sofort kassierte er einen deftigen Faustschlag von mir, mitten ins Gesicht, worauf ein Fatsch zu hören war. Er hielt sich die rot gewordene Stellen und sah mich mit entsetzten Augen an.

Ich schaute ihn mit einem enttäuschen Blick an und sagte mit kalter und rauer Stimme: "Lena und die anderen hatten Recht, du bist und bleibst ein Arschloch!" Mit dieser Aussage musterte ich Alex noch einmal kurz, bevor ich mich dann umdrehte, um mich auf den Weg nach Hause zu machen. "Cat", rief er wütend meinen Namen, jedoch ignorierte ich ihn und steckte mir meine Kopfhörer in die Ohren. Das Lied 'Lemon' wurde abgespielt und ich konsentrierte mich auf den Text, um Alex' Rufe voll und ganz ausblenden zu können. Ich war froh daß er mir nicht mehr folgte, sondern es aufgab.

Dieser Wichser, wie kann er es nur wagen, Jacob einen Player nennen zu. Wütend, über mich selbst, kaute ich auf meiner Unterlippe herum. Wie konnte ich nur so naiv und dumm sein?! Warum hab ich nicht gleich auf die anderen gehört!?

Mit knirschenden Zähnen öffnete ich die Haustüre. Ich hatte mir doch tatsächlich, den ganzen Weg lang, den Kopf über meine eigene Dummheit zerbrochen. "Ah, da bist du ja", meinte Sahra, die gerade zeitgleich die Treppe hinunter kam. Ich fuhr mir gestresst durch Haar und antwortete: "ja sorry, ich war noch beim Training, brauchte mal wieder etwas Sport." "Alles in Ordnung mit dir", fragte Sahra und musterte mich besorgt. Mit einem leichten Lächeln, nuschelte ein alles bestens. Ich hatte jetzt echt keine Nerven dafür, mit irgendwem darüber zu reden und ich war echt froh das sie sich mit meiner Antwort zufrieden gab.

Team Loyal// Kontra KWo Geschichten leben. Entdecke jetzt