three

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Namjoon

Laut schreiend hämmerte ich meinen Körper gegen verschiedene Wände, in einer Geschwindigkeit die für mich nicht erklärbar war. Meine Augen schmerzen und ich konnte spüren wie sich Fangzähne in meinem Mund ausprägten. Zudem bekam ich Muskeln, einfach so... Ich tat nichts, ich bekam sie einfach. Ich konnte förmlich spüren wie meine Oberarme in welche ich mich verzweifelt krallte immer muskulöser wurden. Denn angenehm war es nicht, es schmerzte höllisch.

"Key... Ich kann nicht mehr..." keuchte ich völlig fertig und presste mich im nächsten Moment auch schon vor Schmerzen schreiend gegen die nächste Wand des Zimmers und ließ mich schluchzend an dieser herunter gleiten, bis ich auf dem Boden landete.

Mir tat alles so weh... Es war ein Schmerz den man nicht einmal beschreiben konnte, und dann war da noch so viel mehr. Alles in mir und an mir schmerzte, ich wollte nurnoch das es aufhört. Aber so schnell würde es wohl nicht einfach aufhören.

Key Schritt langsam von dem Stuhl, auf welchem er zuvor saß, zu einem Fenster und schob den Vorhang etwas zur Seite und sah hinaus. Ich schluchzte derweil auf dem Boden vor mich hin und zitterte am ganzen Körper, verkrampfte mich immer mehr und trat nur so vor mich hin. Das alles war so schlimm, dass ich mir wirklich wünschte normal gestorben zu sein. Das hier war die Hölle.

"In ein paar Minuten müsstest du es geschafft haben. Du bist schon im letzten Stadium und in ein paar Minuten steht der Mond ganz oben, was heißt das deine Verwandlung zu Ende ist." erklärte mir Key wieder so ruhig und gefasst, denn so redete er einfach. Es war seine Art wie ein weiser alter Mann zu reden, aber wenn er wie Jin ein Urvampir war, dann war er das ja auch. Ein ziemlich alter Mann...

"Wie... Kommt es eigentlich... Das wir nicht ahhh-altern" fragte ich während mein Körper sich wieder aufrichtete und ich gegen die nächste Wand knallte und aufgrund dessen meine Augen fest zusammen kniff. Bitte lass es einfach aufhören...

"Wir sind untot, da wird man nicht älte-" er hörte auf zu reden als ich mich laut schreiend in einer Ecke nieder ließ, meine Beine fest an meinen Körper zog und nur so vor mich her schluchzte. Alles in mir verschlimmerte sich auf das doppelte, sodass ich wirklich dachte ich würde in ein paar Sekunden mein Bewusstsein verlieren doch es kam ganz anderst.

Es war auf einmal alles weg. Meine Schmerzen waren wie verflogen, ich fühlte mich erlöst, das einzigste was übrig blieb war ein mehr als trockener Hals, welcher mir nun wohl das Reden schwer machen würde. Es war komisch und genau so unerklärlich wie der Fakt was ich nun war.

Für eine Sekunde dachte ich sogar das die Zeit stehen geblieben sei, aber Key stand immernoch dort, legte seinen Kopf ein wenig schief und beobachtete die Reaktionen meines Körpers, als würde es sie alle ganz genau studieren.

Ich schluckte einmal schwer, obwohl ich keine Spucke schluckte sondern Luft. Ich atmete nicht mehr, meine Brust hob und senkte sich nicht mehr und wenn ich die Luft anhielt passierte rein garnichts, denn ich tat es die ganze Zeit. Auch mein Herz konnte ich nicht mehr schlagen hören und allgemein fühlte es sich so an als ob alles in mir aufhörte in mir zu funktionieren.

Ich war wirklich tot. Ein Untoter Vampir, welcher sich ausschließlich von Blut ernährt... Ich war ein Monster. Ob ich wollte oder nicht.

"Was... Hilfe..." krächzte ich mit meiner nicht vorhandenen Stimme und strich mir dabei mit dem Pulli den ich trug meine Tränen aus dem Gesicht. Langsam Schritt Key von dem Fenster auf mich zu und streckte mir seine Hand entgegen, welche ich dankend annahm und froh war wieder normal stehen zu können. Es war wirklich alles auf einmal wie verflogen. Als wäre nie etwas passiert.

"Du brauchst Blut. Da ich dich schon ein wenig kenne weiß ich, dass du nicht gleich von der Vene trinken kannst, weshalb ich nur das hier für dich habe" erklärte er leise und streckte mir ein Glas entgegen. In diesem Glas war eine dunkel rote Flüssigkeit und je mehr ich auf dieses Glas sah, desto trockener wurde mein Hals. Das süße Aroma von diesem Zeug stieg in meine Nase und mein ganzer Körper schrie danach. Es war ein wirklich nicht schönes Gefühl, wie sehr mein Körper sich nach diesem Zeug sehnte, was auf jeden Fall Blut sein müsste. Es roch gut, zu gut... Dabei widerte alleine der Gedanke daran das zu trinken mich an, aber das schienen nur Überbleibsel meines menschlichen Verstandes zu sein.

Es machte mir Angst, es war wie als wäre ich nicht mehr Herr über meinen eigenen Körper. Wahrscheinlich waren deshalb so viele Vampire nicht fähig sich unter Kontrolle zu halten, denn einfach war es nicht. Vorallem in meiner Lage nicht, ich hatte es noch nie gekostet und meine Lust danach, es zu probieren war leider viel zu groß...

"Was ist das" ächzte ich wieder und hob mir dabei meine Kehle, da es ein wenig im Hals weh tat wenn ich so sprach. Meine Augen waren jedoch nur auf Dieses Glas gerichtet und ich konnte spüren wie irgend etwas mit meinen Augen passierte. Mir war klar, dass Vampire rote Augen haben, denn mein Vater und Jin hatten sie gehabt. Es sah schlimm aus und nun hatte ich sie selbst.

"Warte" sagte er auf einmal und legte einen Finger unter mein Kinn um dieses anzuheben. Dennoch haftete mein Blick einzig und alleine auf dem Glas, welches Key in seiner Hand hielt mit einer Flüssigkeit die ich nicht entziffern konnte. Mein Hals wurde alleine beim hinsehen immer trockener und der Geruch dieser Flüssigkeit immer penetranter. Ab und zu sah ich mal wieder in seine Augen, die komischer Weise meine musterten, wieso auch immer... Doch immer wieder wich mein Blick zu dem Glas in seiner Hand, in welcher die Flüssigkeit ein wenig hin und her Schwappte, was den Geruch zu mir ziehen ließ, obwohl es in diesem Zimmer sicher nicht windete. Das Fenster war geschlossen, alles hier war zu und kein Wind konnte hier rein kommen, dennoch brannte der Geruch des Blutes in meiner Nase.

Ich wollte mich dagegen wehren, gegen die Lust ihm das Glas aus der Hand zu reißen und alles auf einmal herunter zu kippen, aber es war schwer. Es war so verdammt schwer nur hier auf dem Boden rum zu lungern und immer wieder zu ihm auf zu sehen, als Bestätigung ob ich es trinken dürfte oder nicht.

"Key..." flüsterte ich mit nicht ganz vorhandener Stimme und sofort nickte er und schob mir das Glas entgegen. "Trink es. Danach sag ich dir was es war. Aber ich denke du weißt es sowieso schon." sagte er leise und ließ wieder von meinem Kinn ab, als ich in seine Augen gesehen hatte. Hektisch griff ich nach dem Glas und kippte alles auf einmal meinen Rachen herunter. Ich schluckte es nicht einmal richtig sondern schütete es meinen Hals herunter, bis sich dieser auch nicht mehr so ekelhaft anfühlte.

Aber es war ein unschöne Gefühl. Es ging sicher nicht nach meiner Moral dieses Blut zu trinken und mich danach auch noch so gut zu fühlen. Es fühlte sich so befreiend und gut an, doch das sollte es nicht. Es sollte nicht so gut sein das Blut eines Menschens zu trinken...

Erschrocken stellte ich das Glas zurück auf einen kleinen Tisch und sah zurück zu Key, welcher mich mit leicht zugekniffenen Augen ansah, was aussah als würde er nachdenken. Zudem sah ich nun auch das sich die Farbe seiner Augen verändert hatte. Key hatte Blut rote Augen bekommen während er so tief in meine sah. Vielleicht kam es nur davon das er das Rest Blut meinen Mundwinkel herunter laufen sah, oder wirklich weil meine Augen ihre wohl nun normale Farbe angenommen hatten. Die nicht meine menschliche Auge Farbe war.

"Wir müssen mit Onew reden. Und übrigens, du musst dich nicht so schlecht fühlen. Das Blut stammte nur von einem Reh, da ich dir ungern Menschenblut geben wollte. Wenn du dich von Anfang an von Tier Blut ernährst kannst du dich besser daran gewöhnen. Aber dennoch, wir müssen unbedingt zu Onew." sagte er leise und hob mein Kinn wieder etwas an um weiterhin tief in meine Augen sehen zu können, während ich total überfordert mit allem war, vorallem quälte mich das Gewissen das ich dennoch Blut getrunken hatte. Egal von was es kam, es war Blut... Und mir hatte es gefallen...

"Wieso?" fragte ich und hatte diesmal meine Stimme wieder, welche mir die letzten Minuten echt gefehlt hatte. "Deine Augen sind Gold, Namjoon. Jeder Vampir hat rote Augen, Deine sind golden. Und eigentlich fällt mir dafür nur eine plausible Erklärung ein...." erklärte er und leicht verwirrt schüttelte Ich den Kopf und trat etwas weiter von Key weg, nachdem ich aufgestanden war und presste mich noch etwas fertig gegen die Wand. Ich strich mit meinem Pulli diesmal über meinen Mund und sah das Blut daran, welches ich zuvor noch getrunken hatte.

"Und... Was wäre die Erklärung?" fragte ich unsicher und schluckte wieder schwer, lediglich Luft. "Das kann ich dir noch nicht sagen. Erst will ich genau wissen ob es wahr ist. Und dafür brauchen wir Onew..."

Living As A Vampire // 𝑁𝑎𝑚𝑗𝑖𝑛 ✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt