"Nein, Jimin, warte..", versuchte ich es mit gebrochener Stimme, wandt mich komplett zu ihm und ignorierte diesen blondhaarigen Idioten. Das einzige das zählte war, ihm alles zu erklären. Doch als ich mich zu ihm umdrehte, den Augenkontakt mit ihm suchend, erblickte ich nur noch seinen Rücken. Er zeigte mir offensichtlich die kalte Schulter, was mir gefühlt einen spitzen Dolch in die Brust rammte. Das konnte er doch nicht machen, er brauchte mich, ich brauchte ihn und musste ihn doch vor allen anderen beschützen.
"Du bist krank, Yoongi.. komplett krank, gestört..", hörte ich seine Stimme noch sagen, als er mit eiskaltem Blick über seine Schulter, zu mir sah. Und auch wenn ich dachte, dass das vorhin schon die schlimmsten Schmerzen waren, die ich je gespürt hatte, wurde ich gerade eines besseren belehrt. Diese Worte von ihm, meiner großen Liebe zu hören ließ mein Herz aber auch mein Inneres komplett zerspringen.
Als ich nichts mehr darauf erwiderte, ging er langsam seinen Weg, weswegen ich mich schnell aufrappelte. Dass ich bis gerade eben noch auf dem nassen Boden gekniet hatte war mir komplett entgangen, ich schob es im Nachhinein einfach darauf, dass ich momentan alles unwichtige ausblendete.
Ich musste es ihm erklären. Und er musste mir doch zuhören, hatte er ja sonst auch immer. Er durfte das alles nicht einfach aufgeben, mich hier alleine lassen. Schließlich tat ich das alles für ihn, nur ganz allein für ihn und seine Sicherheit.
"Jimin! Bitte warte doch!", schrie ich ihm nach, spürte so langsam wie meine Wangen immer nasser wurden was mir manchmal ein leises Schluchzen über die Lippen brachte. Doch er blieb nicht stehen, nein im Gegenteil. Er schien sich einfach immer weiter von mir zu entfernen, egal was ich tat oder wie schnell ich auch versuchte zu rennen. Es brachte nichts, rein gar nichts. Doch aufgeben würde ich noch lange nicht.
Langsam wurde es immer dunkler um uns herum und dann blieb er plötzlich mit einem Ruck stehen, was mich stolpernd langsamer werden ließ. Aber trotzdem, einfach aus purer Angst, ging ich Schritt für Schritt immer näher auf ihn zu. Er könnte auf einmal wieder losrennen und dann wäre alles für immer verloren. Ich wollte die letzte Chance nutzen und es ihm erklären.
"Du Psycho..", kam es leise von ihm als er sich mit geröteten Augen zu mir umdrehte. Über seine Wangen liefen Abertausende Tränen und alleine das ließ mich elendig fühlen. Es tat mir mehr als nur ein bisschen weh, ihn so zu sehen. Ich wollte das alles nicht, sondern am Liebsten einfach das ganze hier rückgängig machen und ihn wieder fröhlich lachen sehen.
Mittlerweile waren wir vielleicht einen Schritt vom jeweils anderen entfernt und nur manchmal war von mir ein Schniefen zu hören, was im dunklen Nichts vor sich hin schallte.
"Yoongi, wieso?"
Zwar wollte ich ihm eine Antwort geben, jedoch redete er einfach so weiter. Die Sätze kamen zwar nur mit kleineren Pausen von ihm, doch ich entschied mich einfach ruhig zu bleiben, in der Hoffnung es würde eventuell irgendetwas bringen.
"Wieso bist du so?"
"Keine wirklichen Freunde, krank, ein Psycho, Mörder.."
"Mit so jemandem will ich nichts zutun haben", kam es als letztes im verspottendem Ton aus seinem Mund, weswegen ich den Kopf sofort wieder hob, aber nur zusehen konnte, wie er im dunklen Nichts des Tunnels verschwand. Nun waren da nur noch ich und das schwarze, erdrückende Nichts welches mich umgab.
Ein raues Lachen kam mir über die trockenen Lippen. Es war vorbei. Er war weg und das für immer. Zurückgelassen hatte er nur noch mein zu Scherben zerfallenes Herz, welches selbst jetzt noch für ihn schlug und die leere Hülle meiner Selbst.
Ohne ihn war ich nichts, ein Niemand.
Doch auf einmal kam ein helles Licht auf mich zu, das ich in diesem Moment nicht hätte identifizieren können.
War es etwa endlich vorbei?
︵‿୨♡୧‿︵
Upsi dupsi ja was ist denn da passiert?