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Am nächsten Morgen wachte Micha früh auf. Energiegeladen sprang er auf und lief Summend in die Küche, wo er sich einen Kaffee kochte. Essen würde er unterwegs. Während die Kaffeemaschine ihren Job erledigte, suchte Micha sein Handy, welches er schließlich auch auf dem Küchentisch fand. Über sich selbst lachend beantwortete er einige Nachrichten, bevor er ins Bad lief um sich fertig zu machen.

Grübelnd stand der braunhaarige vor seinem Kleiderschrank und überlegte, was er sich anziehen sollte. Schließlich entschied er sich für eine helle Jeans und den TeamEdgar Hoodie. Mit Merch konnte man schliesslich nichts falsch machen.
Pfeifend schnappte er sich sein Handy und Schlüssel- er war sich sicher, an diesem Tag auch wieder nach Hause zu kommen- schloss ab und sprintete die Treppe herunter.

Die Fahrt zu seinem besten Freund dauerte lange - sehr viel länger als er und das Navi angenommen hatten. Er stand zwei mal im Stau und verpasste dann auch noch die Ausfahrt.
Als er endlich vor der Wohnung seines besten Freundes angekommen war, war es schon Nachmittag.
Er hatte sich unterwegs etwas zu essen gekauft und deshalb noch keinen Hunger. Vielleicht war es aber auch nur, die Aufregung, die ihm den Appetit verdarb.
Zögernd stieg er aus dem Auto aus, klingelte und öffnete die Tür des Mehrfamilienhauses. Langsam begann er die Treppe hoch zusteigen. So nervös war er das letzte mal bei seinem Abschluss gewesen. Je höher er stieg, desto größer wurde die Furcht. Was, wenn sich jetzt alles zwischen ihnen ändern würde? Und was konnte so schlimm sein, dass Maurice es ihm persönlich sagen musste? Kurz dachte er daran, sich einfach umzudrehen und wieder zu verschwinden, doch dann siegte die Neugierde. Er blieb vor der Tür im 3. Stock stehen. Maurice Dario Dormer stand in geschwungenen Buchstaben unter der Klingel. Sachte fuhr er über die Buchstaben, bevor er klingelte.
Er trat zurück und wartete. Doch nichts passierte.
Er klingelte erneut, und noch ein weiteres mal. Hatte Maudado das Treffen vergessen?
Tapfer klingelte er erneut, und Widerstand dem Drang, auf die Tür einzuschlagen.
Erst beim 5. Klingeln passierte was. Hektische Schritte, ein Fluchen, und kurz darauf öffnete sich die Tür einen Spalt breit.
Riesige, grasgrüne Augen, die ihn anstarrten. Dann schob sich ein Kopf aus der Tür. Verwuschelte, honigblonde Locken standen wirr in alle Richtungen ab. Schmale Augenbrauen, welche die Großen Augen betonten, viele kleine Sommersprossen, welche sich über die Stupsnase und unter den Augen lang zogen. Doch auch die zweifellos wunderschön geschwungenen Lippen konnten nicht von den tiefdunklen Augenringen ablenken, und auch die Strahlend weißen Zähne konnten die Erschöpfung und die Matten Augen nicht verbergen.
Es vergingen einige Sekunden, vielleicht auch Minuten, in denen sie sich nur anstarrten, bis der Blonde gähnen musste und die Tür ein Stückchen weiter öffnete.
Er war barfuß, trug eine rot karierte Boxer und ein viel zu großes, verwaschenes, graues T-Shirt. Alles in allem sah er so aus, als wäre er grade aufgewacht.

,,Sorry, ich habe wohl verschlafen..."

Die verschlafene Stimme lies ihn noch niedlicher wirken. Doch auch das gequälte Lächeln konnte nicht von seiner Unsicherheit ablenken.

,,Komm rein. Willst du was trinken, essen oder so?"

Der blonde trat zur Seite und lies Micha in seine Wohnung eintreten.

,,Nein, danke. Aber ne Toilette wäre ganz nett."

Micha lacht, um seinem besten Freund die Unsicherheit zu nehmen.

,,Du siehst im reallife noch viel besser aus."

Der blonde hatte wohl wieder laut gedacht und wurde nun Krebsrot. Beschämt drehte er den Kopf weg. Micha lachte leise.

,,Danke, du siehst aber auch gut aus..."

Maurice wurde, wenn möglich, noch röter. Nun schien er sich zu merken, was er da an hatte.

,,Ähm, das Bad is die zweite Tür rechts, davor ist die Küche. Hier links is das Wohnzimmer und dahinter mein Schlaf- und Aufnahmezimmer. Macht es dir was aus, wenn ich gleich mal duschen gehe?"

,,Nur wenn du mich mitnimmst..."

Micha musste über den entsetzten Gesichtsausdruck seines Freundes lachen. Er war so leicht aufziehbar.

,,Ähm....was?"

Der Blonde schien im Boden versinken zu wollen.

,,Alles gut, war nur Spaß. Bei ruhig duschen..."

Till The End - ZomdadoWo Geschichten leben. Entdecke jetzt