Ein Anruf

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Nachdem ich einige Stunden auf dem Sofa gelegen hatte, klopfte es an meiner Tür. Seufzend stand ich auf um nach zu sehen wer mich in meiner Ruhe stören wollte. Meine Beine waren immer noch etwas wacklig, aber sie trugen mein Gewicht schon wieder recht gut. Vorsichtig öffnete ich die Tür und musste lächeln: ,,Charles, komm rein." Ich lies mein Vater in mein Zimmer und verschloss hinter ihm sorgfältig die Tür. Er sah sich in meinem Zimmer um: ,,Deines sieht aus wie meines.... Um ehrlich zu sein hat Aro mich gefragt ob ich nicht in mein altes Zimmer zurück will." Er sah mir genau in die Augen, um meine Reaktion zu sehen. ,,Oh, was hast du gesagt, wirst du es machen?" Er setzte sich auf das Sofa: ,,Nein, ganz sicher nicht. Ich denke das sie die leise Hoffnung haben das ich wieder zu ihnen zurück komme, ich habe nicht vor sie darin zu bestärken. Außerdem währe mein Zimmer dann mehrere Gänge von deinem entfernt, das möchte ich nicht. Ich habe ein ungutes Gefühl wenn ich dich so viel alleine lasse. Sie haben etwas vor, ich weiß nur noch nicht was." Er redete ganz leise, selbst wenn ein Vampir vor der Tür lauschen würde, er würde nichts verstehen. Ich hatte mich neben meinen Vater gesetzt und legte meinen Kopf auf seiner Schulter ab: ,,Ich weiß was du meinst, das selbe Gefühl habe ich auch. Warum hast du zugestimmt in der Wache zu helfen, bestärkst du nicht damit auch ihre Hoffnung?" Charles strich mir durch meine Haare: ,,Schon, aber damit habe ich alle im Blick die das Schloss betreten und verlassen. Zudem kann ich mich unter den Wachen umhören, vielleicht bekomme ich so raus wieso wir hier sind." Eine Weile schwiegen wir dann brach er die Stille: ,,Hast du schon zu Hause angerufen?" Ich schüttelte den Kopf: ,,Nein, noch nicht, ich wollte meinen Beinen erst einmal etwas ruhe gönnen und dann kamst du. Warte ich hole das Handy, dann können wir sie gemeinsam anrufen." Ich stand auf, schwangte jedoch kurz. Charles stand sofort neben mir und hielt mich fest: ,,Du siehst noch nicht so aus als könntest du schon wieder viel gehen! Wenn Jane mir in die Finger kommt, kann sie was erleben!" Ich legte meine Hand auf seine: ,,Dad, es ist alles okey, ich brauche nur etwas länger um mich zu erholen. Wenn du gegen Jane vorgehst, bekommen wir Probleme, mehr als sowieso schon, reiß dich bitte zusammen." Ich löste mich aus seinem Griff, holte das Hany unter meinem Schrank hervor und setzte mich dann wieder zu meinem Vater auf das Sofa.
Mithilfe meines Fingerabdrucks endsperrte ich das Handy und wählte sofort Jamies Nummer. Ich rief per Videotelefonie an, damit ich ihn und Lucy sehen konnte. Es dauerte nicht lange bis Jamie endlich ran ging. Sein Gesicht erschien auf meinem Bildschirm: ,,Susan, Charles, endlich. Wir haben uns schon angefangen Sorgen zu machen, weil wir so lange nichts von euch gehört haben. Wie lange seid ihr schon in Volterra?" Ich lachte, es tat gut seine Stimme zu hören: ,,Seid ein paar Stunden, genau weiß ich das nicht." Jamie zog die Augenbrauen hoch, im Hintergrund sah ich das er auf den Weg ins Wohnzimmer war: ,,Und warum meldet ihr euch erst jetzt?" Er setzte sich im Wohnzimmer auf das Sofa und hielt das Handy so das alle uns sehnen konnten und wir sie. Ian sah mich fragend an: ,,Du siehst blass aus Susan, ist bei euch alles in Ordnung." Ich seufzte, mein Vater antwortete für mich: ,,Nichts ist in Ordnung, am liebsten würde ich Jane den Kopf abreißen!" Charles wurde immer lauter, ich sah zur Tür und schlug ihm dann leicht auf den Arm: ,,Papa du musst leiser reden!" Jamie schien alarmiert: ,,Wieso was hat sie gemacht? Hat sie ihre Gabe angewandt?" Ich sah Jamie in die Augen, soweit das möglich war jedenfalls: ,,Nein, sie hat meine Beine nur sehr unter die Probe gestellt." Mein Vater lachte: ,,Das hast du sehr nett formuliert. Sie hat Susan keine Pause gegönnt, erst als ihre Beine unter ihr wegbrachen. Hätte sie nicht den Wind zu Hilfe genommen, dann währe das mit Sicherheit schon früher der Fall gewesen! Ja, ich habe das sehr wohl bemerkt, auch wenn du versucht hast es zu vertuschen." Ich verdrehte meine Augen: ,,Ja gut, vielleicht ein kleines bisschen, aber du übertreibst etwas Papa." Er schüttelte den Kopf: ,,Ganz und gar nicht, du untertreibst! Warum nimmst du sie in den Schutz?" Ich sah ihn einen Augenblick lang in die Augen, bis er begriff: ,,Oh." Ich sah wieder die anderen an: ,,Es geht mir gut, wirklich." Jamie und Ian tauschten einen Blick aus, mir war klar das sie mir kein Wort glaubten. ,,Die Wahrheit bitte, Susan." Ian hatte wieder auf Arzt umgeschaltet: ,,Wieso, ihr könnt doch ohnehin nichts machen, wir sind auf uns allein gestellt." Ian schüttelte den Kopf: ,,Ganz im Gegenteil, ich hatte ein Telefonat mit Marcus, während ihr unterwegs wart. Er hat versprochen das er Aros Wort hat das Caius bei deinem Kampftraining auf deine Gesundheitliche Verfassung achten wird. Ich kann Anrufen und nach fragen ob ihr schon da seid und wie deine Gesundheitliche Verfassung ist. Sie werden so keinen Verdacht schöpfen und dir noch eine Pause gönnen." Ich sah Jamie kurz an: ,,Aber wenn sie wegen meiner bescheuerten Beinen immer wieder unterbrechen müssen, dann wird unser Aufenthalt hier noch länger dauern."
Bevor noch jemand etwas sagen konnte, klopfte es an der Tür: ,,Charles, Susan, ihr werdet im Thronsaal erwartet!" Es war einer der niedrigeren Wachen, er hatte uns die Zimmer gezeigt. ,,Einen Moment, wir werden gleich da sein." Ich sah weiterhin zur Tür. ,,Gut, aber beeilt euch, Caius wartet nicht gerne." Dann entfernten sich Schritte und ich sah wieder auf das Handy: ,,Ihr habt es gehört, die Hoheiten erwarten uns." Jamie nickte: ,,Passt auf euch auf und ruft bald wieder an." Wir nickten: ,,Natürlich, bis in ein paar Stunden." Damit legte ich auf, klebte mein Handy wieder unter meinen Schrank und begab mich dann mit meinen Vater in den Thronsaal.

Ich, MEIN HUND und mein neues Leben - 2 -Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt