Als wir den Thronsaal betraten, mein Vater nah neben mir, standen nur Caius, Alec und Jane in dessen Mitte. Caius sah ungeduldig aus, offenbar hatten Charles und ich ihm zu lange gebraucht. ,,Da seid ihr ja endlich!" Jane sah uns missbilligend an, mein Vater sah sie hingegen ziemlich sauer ins Gesicht: ,, Hättest du ihr ein paar Pausen gegönnt, dann wären wir schneller gewesen!" Jane wollte gerade etwas erwidern, als Caius seine Hand hob und sie somit zum schweigen brachte: ,,Genug! Ihr könnt später mit dem Kindergarten weiter machen. Charles, wir werden jetzt einmal sehen wie gut du noch kämpfen kannst. Susan, vielleicht solltest du dich an den Rand setzten und genau zusehen. Betrachte das als deine erste Lexion." Ich sah meinen Vater fragend an, der kaum merklich nickte, weshalb ich mich auf die Stufen vor die Throne setzte. Charles sah zwischen Alec und Jane hin und her, als schien er heraus finden zu wollen, wer den ersten Schritt macht. Caius trat zurück und setzte sich hinter mich auf seinen Thron. Augenblicklich setzte Alec sich in Bewegung und stürzte sich auf meinen Vater. Charles wich aus und stellte sich so hin das er weder Alec noch Jane den Rücken zuwandte. Die griffen gleichzeitig an und rissen meinen Vater zu Boden. Durch den Knall der dabei entstand zuckte ich zusammen und stand auf. Caius aber, hielt mich an der Schulter fest und hinderte mich daran einzugreifen: ,,Warte, seh zu." Ich sah kurz in Caius Gesicht, wandte mich dann aber wieder den kämpfenden zu. Mein Vater gab Jane ein solch kraftvollen Stoß, das sie quer durch den Raum und gegen die gegenüberliegende Wand flog, auf der sich Risse bildeten. Alec war darauf so wütend, das er den Hals meines Vaters, der gerade auf die Beine gekommen war, umfasste und anfing daran zu ziehen. Caius nahm seine Hand von meiner Schulter und signalisierte damit Jane, nicht weiter anzugreifen. Was mich überraschte war, das sie tatsächlich augenblicklich wie eingefroren stehen blieb. Ich sah zu Caius, der sich wieder Alec und meinem Vater zugewandt hatte: ,,Danke Alec, das reicht." Sofort ließ er meinen Vater los, der sich kurz an den Hals faste. Für mich war es offensichtlich das er mit seiner Leistung nicht zufrieden war. Die drei stellten sich vor Caius und mir in einer Reihe auf. Der Volturi Anführer sah fragend auf mich herab: ,,Nun Susan, was denkst du hat dein Vater falsch gemacht?" Ich sah zu Caius auf, mir war noch nie aufgefallen das er so groß war: ,,Er hat die Bindung der beiden unterschätzt, beziehungsweise ganz außer acht gelassen." Er nickte: ,,Gut die Lexion ist beendet, du kannst gehen. Charles lass das von einem Arzt untersuchen und heilen. Jane, du bitte auch, ich glaube dein Rücken ist in Mitleidenschaft gezogen wurden. Alec, du begleitest Susan zu ihrem Zimmer, wir wollen ja nicht das sie sich verläuft." Kurz sah ich zu meinem Vater, ihm schien es soweit gut zu gehen, also gab ich mich geschlagen und ließ mich von Alec auf mein Zimmer bringen.
Unruhig lief ich in meinem Zimmer hin und her. Meine Beine bräuchten eine Pause und dennoch war ich nicht in der Lage länger zu sitzen, geschweige denn, zu liegen. Erst Stunden nachdem ich meinen Vater im Thronsaal alleine gelassen hatte, klopfte es endlich an der Tür. Zu meiner Enttäuschung war es Dimitri: ,,Unser Essen ist unterwegs, wenn du etwas trinken willst, solltest du mich in den Thronsaal begleiten." Angewiedert sah ich ihn an: ,,Ganz sicher nicht. Ich werde mich nicht von Menschen ernähren." Dimitri lachte: ,,Das werdet ihr aber müssen, die Wahrscheinlichkeit das ihr in diesem Schloss Tiere zum trinken finden werdet, ist ziemlich gering. Außerdem dürft ihr das Schloss nicht ohne Begleitung und Genehmigung verlassen. Du siehst, deine Ernährung wird sehr schwer werden. Überleg es dir doch noch einmal?" Ich verschränkte meine Arme vor der Brust: ,,Nein, danke. Ich verzichte."Dimitri zuckte mit den Schultern: ,,Na schön, dann nicht." Er griff an mir vorbei und zog die Tür zu. Ich konnte hören wie sich ein Schlüssel in dem Schloss drehte und hämmerte dagegen. ,,Hey, Dimitri mach sie wieder auf, sofort!" Ich konnte hören wie er sich entfernte, sein lachen wurde immer leiser: ,,Tut mir leid, aber wir gehen jetzt Essen." Ich hämmerte gegen die Tür, wusste jedoch dass das nichts bringen würde. Die Türen waren auf wütende Vampire ausgelegt, sie würden nicht nachgeben. Schon gar nicht bei einem Vampir, mit meinem Gesundheitszustand. Frustriert ließ ich von der Tür ab und setzte mich, ihr gegenüber auf den Boden. Ich konzentrierte mich auf das Wetter vor dem Gebäude, die Sonne schien und es war recht warm für diese Jahreszeit. Es war schwierig das Wetter zu manipulieren, da dieses Gebäude sehr dicke Wände besaß. Durch meinen Gemütszustand schaffte ich es dennoch. Das Licht, welches durch das kleine Fenster fiel, wurde Augenblicklich dunkler und die ersten Tropfen fielen. In dem Moment in dem ein Blitz auf dem Vorplatz des Schlosses fiel, bekam ich ein breites grinsen. Die Menschen schrien auf und flüchteten in ihrer Panik in die umliegenden Gassen. Schritte wurden auf dem Gang laut, es schienen mehr als nur ein Vampir zu sein, daraus schloss ich, das die Vampire wohl noch Hunger hatten. Ich ließ noch ein paar Blitze in Volterra und dessen Umgebung einschlagen, ehe sich ein Schlüssel in meinem Schloss drehte und mir eine kleine Gruppe von Vampiren offenbarte. Aro stand neben Caius und Marcus, hinter Jane, Alec, Dimitri und meinem Vater. Charles schien nicht ganz freiwillig mitgekommen zu sein. Aro trat vor und stellte sich drohend vor mir auf: ,,Was soll das werden? Du zerstörst unsere Stadt und lenkst Aufmerksamkeit auf sie." Ich grinste und stand auf um nicht zu Aro hochschauen zu müssen: ,,Nun, ich mag es gar nicht eingesperrt zu sein. Dimitri wollte die Tür nicht öffnen, also musste ich eure Aufmerksamkeit anderes gewinnen. Ich hoffe euer Essen konnte sich vor meinen Blitzen noch in Sicherheit bringen?" Aro sah wirklich sauer aus, allerdings schien er nicht zu wissen auf wen er sauer sein sollte. ,,Na schön, Susan, was willst du?" Ich verschränkte meine Arme vor meiner Brust: ,,Ihr sperrt weder mich, noch meinen Vater in irgendeiner weise ein. Das heißt auch, das wir das Schloss und Volterra verlassen dürfen um Jagen zu gehen, wann immer wir das Bedürfnis haben." Aro sah mich wutentbrannt an, er mochte es gar nicht, wenn jemand ihm Bedingungen stellte. Marcus trat vor: ,,Bruder, ich denke unter den richtigen Vorkehrungen können wir ihr das ermöglichen." Aro ließ mich nicht aus den Augen, ich ihn genauso wenig: ,,Na schön. Dimitri, du wirst dich in aller Sorgfalt um diese Angelegenheiten kümmern!"
Jamies Sicht . . .
,,Komm Lucy, iss ein bisschen, sonst macht Susan sich sorgen, das wollen wir doch nicht oder?" Lucy sah mich kurz an, dann ging sie zu ihren Napf und aß ihn fast komplett auf. Freudig kam sie danach zu mir: ,,Du bist ein braves Mädchen, fein gemacht." Ich strich ihr über den Kopf und graulte ihre Ohren: ,,Susan wird sich freuen wenn ich ihr das erzähle." "Wir unterbrechen die Sendung für eine Eilmeldung. In Italien, in einem kleinen Ort Namens Volterra gab es ein sehr überraschendes Unwetter mit starken Blitzeinschlägen." Ich stand auf und eilte zu den anderen in das Wohnzimmer. ,,Auf der Plaza vor dem altertümlichen Schloss, in dem jeden Tag mehrere hundert Besucher strömen, schlugen fünf Blitze ein. Die Menschen dort wurden wie durch ein Wunder nur leicht, bis gar nicht verletzt. Die Meteorologen stehen vor einem Rätsel, für diesen Sturm gab es zuvor keine Anzeichen. Wir schalten jetzt zu einem unserer Reporter, der vor Ort ist." Das Bild teilte sich und zeigte einen kleinen, gebräunten Mann: ,,Raphael, wie sieht die Lage vor Ort aus?" Der Mann zeigte um sich herum, der Plaza war durchnässt, überall waren große Pfützen zu sehen. Hier und da konnte man sehen wo die Blitze eingeschlagen sind. ,,Wie du sehen kannst ist das Plaza verwüstet. Ein Blitz ist direkt neben dem imposanten Brunnen, in der Mitte der Plaza eingeschlagen. Es ziehen sich risse über den Boden und durch den Brunnen. Zum Glück sind keine Häuser in Mitleidenschaft gezogen worden. Ein Blitz schlug in den nahegelegenen Wald ein, was ein kleines Feuer auslöste. Den Feuerwehrkräften zufolge ist dies jedoch wieder unter Kontrolle und soll bald gelöscht sein." Die Nachrichtensprecherin drehte sich wieder zur Kamera: ,,Danke Raphael für deine Schilderungen." Damit verschwand das Bild vom Nachrichtensprecher Raphael in Volterra: ,,Wir werden sie über die weiteren Folgen dieses überraschenden Sturmes auf dem laufenden halten. Jetzt geht es weiter mit dem Programm." Damit verschwand die Nachrichtensprecherin. Ich sah ungläubig die anderen an: ,,Oh Susan, was hast du nur wieder angestellt. Ich werde versuchen sie anzurufen!" Damit verschwand ich aus dem Wohnzimmer, auf der suche nach meinen Handy.
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Ich, MEIN HUND und mein neues Leben - 2 -
VampireNachdem Susan und ihr Vater Charles mit den Volturis in Volterra angekommen sind, warten ein paar schwere Aufgaben auf die beiden. Susan kämpft jeden Tag mit der Distanz zu Lucy und Jamie, immer die Angst im Hinterkopf, das ihr Handy, oder das ihres...