Dieses Kapitel widme ich meinen Hund Josi, welche nach 16 Jahren an meiner Seite am 02.08.2019 verstarb. Ihr Verlust schmerzt, weil sie mich fast mein ganzes bisheriges Leben begleitete. Auch wenn sie fast doppelt so lange lebte, wie der Tierarzt uns damals vorausgesagt hatte, ist das Leben ohne sie nicht das selbe. Bitte denkt daran, Hunde sind keine Dinge, sie sind Lebewesen und zählen für die meisten, auch für mich, als vollwertige Familienmitglieder dazu.
Caius hatte mich nur wenige Stunden nachdem ich mit Alec zurück in Volterra war, wieder in die Trainingshalle zetiert. ,,Nachdem deine Kampfausbildung Fortschritte zu machen scheint, ist es an der Zeit mit dir an deiner Gabe zu arbeiten." Ich stand ruhig vor ihm, wie ein Soldat hatte ich meine Arme hinter meinem Rücken verschränkt. Caius hingegen lief vor mir auf und ab: ,,Aus diesem Grund wird Aro während der Nacht mit dir im Garten trainieren. Während des Tages wirst du weiterhin von mir in Kampftechniken unterrichtet." Krampfhaft musste ich ein seufzen unterdrücken: ,,Aber ich sagte doch bereits das . . . ." Caius, der dabei gewesen war den Raum zu durchqueren, drehte sich abrupt wieder um: ,,Du hast kein 'aber' einzuwenden! Wenn wir sagen, das dein Trainingsplan so aussieht, dann hast du zu den entsprechenden Zeiten auch vor Ort zu sein. Wir, im besonderen ich, werden nicht weiter mit dir darüber diskutieren!" Caius war mir gefährlich nahe gekommen und zeigte drohend auf mich. Noch ehe ich etwas erwidern konnte, öffneten sich die Türen. Aro kam in die Halle und Caius schien sich wieder zu beruhigen. ,,Aber, aber, Caius, wir hatten uns doch geeinigt in einem ruhigen Ton zu sprechen." tadelte er seinen Bruder. Dann wandte er sich an mich: ,,Susan, was Caius dir sagen wollte ist, das wir einen baldigen Angriff befürchten. Da du nun Mitglied unseres Clans bist und hier wohnst..." Ich unterbrach Aro: ,,Ich wohne nur solange hier, bis ihr meine Dienste nicht länger benötigt und das ist nach meinem Auftrag, der hoffentlich bald ist!" Aro sah verärgert aus, sprach jedoch im ruhigen Ton weiter: ,,Was ich sagen wollte ist, das du, dadurch daß du hier bist, ein potenzielles Ziel darstellst. Vor allem solange du dich noch nicht angemessen verteidigen kannst. Der Angriff der uns droht, hat mit deinem Auftrag zu tun, wenn dieser also vorüber ist, können du und dein Vater wieder gehen. Aber solange musst du dich nach unseren Plänen richten!" Ich sah Aro fest in die Augen: ,,Wenn dieser Angriff mit meinem Auftrag zu tun hat, wäre es nützlich zu erfahren wer die Angreifer sind, damit ich mich entsprechend auf sie vorbereiten kann." Aro sah mich einen Moment schweigend an: ,,Das ist sehr vorausschauend und vorbildlich von dir, aber diese Informationen wirst du erst zu gegebener Zeit bekommen." Ich zog skeptisch eine Augenbraue hoch: ,,Und wann wird das sein?" Aro gab Caius ein Zeichen näher zu kommen: ,,Das werden wir sehen, es hängt davon ab, wie gut du dich in deinem Training schlägst." Die Türen öffneten sich wieder und Alec kam zum Vorschein: ,,Entschuldigt Meister, aber Jane und die anderen sind von ihrem Auftrag zurückgekehrt. Ich hielt es für wichtig sie umgehend darüber zu informieren." Er blieb vor uns stehen und sah Aro an, welcher erfreut in die Hände klatschte. Sein in die Hände klatschen war eine kleine Marotte von ihm, wie ich mittlerweile herausgefunden hatte. ,,Das ist wunderbar, ich möchte sie umgehend im Thronsaal sehen und über den Einsatz umfassend informiert werden!" Alec nickte: ,,Damit hatten wir gerechnet, Meister, sie warten bereits auf euch." Aro sah zu Caius: ,,Dann lass uns gehen Bruder." Die beiden wandten sich bereits zum gehen: ,,Dürfte ich mitkommen?" Caius drehte sich zu mir um: ,,Nein, du wirst hier bleiben und mit Alec deine Beinarbeit trainieren, sie ist nach wie vor furchtbar!" Inzwischen wusste ich das Diskussionen nichts bringen würden, also beließ ich es dabei. Schweigend sah ich beiden zu wie sie die Halle verließen und die Tür hinter sich schlossen. Dann riss Alec mich aus meinem starren: ,,Na los, dann zeig mir Mal was du gelernt hast."
Gefühlte Stunden nachdem Alec und ich zu trainieren begonnen hatten, öffnete sich zum wiederholten male die Tür der Trainingshalle. Zunächst sah ich nicht wer es war, denn ich hatte den Türen den Rücken zugewandt und war mit Alec in einem schwierigen Kampf involviert. Ich sah eine Schwachstelle in seiner Deckung und nutzte das um ihm gegen die Brust zu schlagen und ihn somit ins taumeln zu bringen. Bevor er sich fangen konnte, sprang ich hinter ihn und umfasste seinen Hals so, das ich ihn hätte Köpfen können. ,,Du hast gewonnen." Ich ließ ihn los und stellte mich wieder vor ihn, er sah beleidigt aus: ,,Du hast mich gewinnen lassen, das ist kein richtiger Gewinn." Er sah mich unschuldig an: ,,Ich habe mich wirklich angestrengt, aber du musst tatsächlich dringend deine Beinarbeit verbessern." Ich hörte Schritte von der Tür aus auf uns zukommen und drehte mich um. Vor mir stand Charles: ,,Dad!" Ich lief ihm freudig entgegen, hinter ihm sah ich Jane in der Tür stehen, sie hatte einen komischen Gesichtsausdruck. Ich beschloss sie nicht weiter zu beachten und wandte mich an meinen Vater. Besorgt musterte ich ihn, nachdem ich mich aus der Umarmung lösen konnte: ,,Es ist so schön das du wieder da bist, ich habe dich vermisst. Aber sei ehrlich, geht es dir gut?" Mein Vater lachte und gab mir einen Kuss auf die Stirn: ,,Ja, es ist alles bestens, mir geht es gut. Komm lass und gemeinsam in dein Zimmer gehen, dann erzähle ich alles in Ruhe." Da er nicht explizit gesagt hatte, das er mir alles erzählen will, dachte ich mir schon das wir Zuhause anrufen würden.
Bis wir in meinem Zimmer waren ging ich dicht neben Charles. Er hatte mir einen Arm um die Schultern gelegt. In meinem Zimmer angekommen holte ich sofort mein Handy, während Dad die Tür abschloss. Gemeinsam setzten wir uns auf das Sofa, dann wählte ich Jamie's Nummer. Ich hatte meine Füsse neben mir und lag mit dem Kopf auf der Schulter meines Vaters. Jamie nahm fast sofort das Telefonat an. Die Kamera aktivierte sich und offenbarte mir einen fröhlichen Jamie. Ich musste lächeln: ,,Hey, ich habe super Neuigkeiten, Dad ist wieder da!" Jamie sah mich liebevoll an: ,,Ja das habe ich gesehen, wartet ich gehe schnell zu den anderen, dann könnt ihr uns alles in Ruhe erzählen." Im Hintergrund sah ich wie Jamie durch dann Wald lief: ,,Wo warst du gerade?" Jamie lächelte: ,,Ich war gerade auf dem Weg von unserer Höhle an den Strand. Die anderen haben da mit Lucy ein Picknick gemacht. Was habt ihr bis jetzt gemacht?" Ich seufzte: ,,Ich habe erst mit Caius trainiert, dann haben mir Aro und Caius gesagt das ich ab sofort während der Nacht auch Gabentraining bekommen soll und am Tag weitere Kampftrainings Stunden. Und dann musste ich mit Alec weiter trainieren weil Dad wieder gekommen ist und die "Meister" in den Thronsaal gegangen sind." Jamie verzog das Gesicht: ,,Jetzt fängst du schon an wie die zu reden." Ich schüttelte den Kopf: ,,Du weißt das ich sie nicht so sehe, ich wäre auch lieber bei euch als hier. Aber du kennst den Deal den ich mit ihnen habe. Laut den beiden wird unser Aufenthalt hier sowieso nicht mehr lange dauern." Jamie kam am Strand an, ich konnte schon die Stimmen der anderen hören. ,,Haben sie gesagt warum?" Ich sah Charles an, ich war mir nicht sicher ob er diese Neuigkeiten schon kannte: ,,Nein haben sie leider nicht." Würde ich Jamie nicht anlügen, dann würden sie sofort hier her kommen und ich konnte einfach nicht riskieren das sie in Gefahr gerieten. Er hielt das Handy so das ich fast nur noch sein Gesicht sehen konnte, Jamie schien stehen geblieben zu sein. ,,Versprich das du mir erzählst wenn du etwas neues weißt." Ich musste lächeln: ,,Natürlich." Jamie drehte nun das Handy um, sodass ich die anderen sehen konnte. Jared und Aurora spielten gegen Ian und Anastasia Volleyball. Er ging näher: ,,Ich habe Susan und Charles am Telefon!" Die anderen unterbrachen sofort ihr Spiel und kamen auf uns zu. Verwundert sah ich wie Lucy von dem Wellen am Rande des Strandes abließ und auch auf Jamie zu rannte. Dad musste fast sofort damit beginnen von seiner Mission zu erzählen. Sie waren wohl in Norwegen gewesen, auf einer kleinen Insel. Er erzählte das die anderen wohl schon mit ihnen gerechnet hatten, jedoch nicht das auch Charles dabei sein würde. Der dortige Clan hatte einen Neugeborenen der seinen Durst nicht richtig unter Kontrolle hatte. Die Volturis hatten den Auftrag dafür zu sorgen das dieser neue Vampir keine Gefahr für unsere Gesellschaft darstellte. Charles konnte alle beteiligten davon überzeugen das es eine kluge Lösung wäre, diesen Jungen in Gewahrsam zu nehmen, bis dieser seinen Durst unter Kontrolle hatte. Zu diesem Zeitpunkt saß er in Vampir sicheren Zellen weit unter dem Schloss der Volturis. Wir sprachen noch lange mit den anderen, bis es schließlich an der Tür klopfte. Es war Alec: ,,Susan, deine Pause ist schon längst vorbei. Aro erwartet dich seid zehn Minuten im Garten! Er wird ungeduldig, du solltest dich beeilen um zu deinem Gaben Training zu kommen." Ich sah genervt zur Tür: ,,Ist gut, ich komme gleich!" Ich sah wieder zum Handy, die anderen hatten Alec auch gehört und blieben Still. ,,Nicht gleich, jetzt, Aro wird sonst wütend." Dann sah ich zu meinen Vater: ,,Alec hat leider recht, Aro wartet äußerst ungerne." Ich stand auf: ,,Ist gut ich komme." Leise versprach ich den anderen so schnell wie möglich wieder anzurufen, bevor Dad dann auflegte und das Handy versteckte. Gemeinsam traten wir aus der Tür und trafen auf einen wartenden Alec: ,,Du sollst dich bei Caius im Thronsaal melden, Charles. Ich werde Susan in den Garten begleiten." Dad sah Alec kurz nickend an und gab mir dann einen Kuss auf die Stirn: ,,Bis später." Nachdem Dad weg war, veränderte sich die Körperhaltung von Alec. Er stand nicht mehr so steif und ein kleines lächeln konnte ich auch auf seinen Lippen finden. ,,Komm, wir sollten uns beeilen, ehe Aro seine Beherrschung verliert."
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Ich, MEIN HUND und mein neues Leben - 2 -
VampireNachdem Susan und ihr Vater Charles mit den Volturis in Volterra angekommen sind, warten ein paar schwere Aufgaben auf die beiden. Susan kämpft jeden Tag mit der Distanz zu Lucy und Jamie, immer die Angst im Hinterkopf, das ihr Handy, oder das ihres...