Gaben Training

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Als ich mit Alec im Garten ankam leuchtete über uns der halbvolle Mond. Aro blickte uns ungeduldig entgegen und sah alles andere als zufrieden aus. Gehorsam blieben wir vor ihm stehen, es herrschte einen Moment lang Schweigen in dem mich Aro mit einer hochgezogenen Augenbraue ansah. Ich bemerkte nicht gleich das er wohl auf eine Entschuldigung wartete: ,,Meine Verspätung tut mir leid, ich war in das Gespräch mit meinem Vater vertieft." Was ja noch nicht einmal eine Lüge war, ich sagte nur nicht das ich auch mit den anderen gesprochen hatte. Aro sah kurz zu Alec: ,,Du kannst vorerst gehen." Alec nickte und wenige Sekunden später war er schon verschwunden, dann sah Aro zu mir: ,,Eine weitere Verspätung werde ich nicht dulden, damit das klar ist und da ist mir der Grund egal!" Ich nickte ergeben: ,,Ich verstehe. Wie wird das Training ablaufen?" Aro zeigte auf den Himmel: ,,Da es deine Gabe ist, das Wetter zu kontrollieren und dies von deinen Gefühlen abhängig zu sein scheint, werden wir versuchen bei dir die Gefühle gezielt hervorzurufen. Und zwar so lange bis du es schaffst das Wetter ohne deine Gefühle zu kontrollieren." Aro setzte sich auf eine Bank die in der Nähe stand: ,,Zuerst werden wir heraus finden müssen, welche Emotion, welche Wetterlage hervorbringt." Neugierig stellte ich mich vor ihn: ,,Und wie mache ich das genau?" Aro deutete auf den Boden: ,,Zunächst solltest du dich im Schneidersitz auf den Boden setzten und dich auf eine Emotion konzentrieren. Für den Anfang ist es zumeist am einfachsten eine starke Emotion zu wählen so wie Trauer, Angst oder Wut." Ich nickte und tat was er von mir verlangte. Ich hielt es für das einfachste mit Wut anzufangen, da ich mit ihr bisher am besten das Wetter hatte kontrollieren können. Alles was mich in der letzten Zeit wütend gemacht hatte rief ich mir wieder ins Gedächtnis. Das die Volturi solche Macht über mich und meinen Vater hatten. Das sie mich und meinen Vater für eine Zeit getrennt hatten, wo ihn weiß Gott was hätte passieren können. Das sie mich von Jamie, Lucy und meiner neuen Familie getrennt hatten. Ich konzentrierte mich so auf dieses Gefühl das ich erst merkte das es Gewitterte als die ersten Blitze zuckten und die Tropfen fielen. Aro klatschte in die Hände und lies mich damit aufschrecken: ,,Das ist Wunderbar, auf welches Gefühl hast du dich konzentriert? Nein warte lass mich raten, es war Wut, stimmts?" Ich sah in den Himmel: ,,Ja, woher wusstest du das?" Aro sah ich aus dem Augenwinkel lächeln: ,,Das hast du damals zur Jubiläumsfeier so gemacht und auch als wir dich in deinem Zimmer eingeschlossen hatten und beide male warst du ganz offensichtlich wütend gewesen." Ich nickte, vielleicht war ich ja doch zu durchschaubar.

Einige Tage später saß ich gerade in meinem Zimmer, vor wenigen Minuten hatte ich mein Telefonat mit Jamie und Lucy beendet und hatte mich anschließen mit einem meiner Bücher auf das Sofa zurückgezogen. Zwischen meinem Kampf- und meinem Gabentraining hatte ich zwei Stunden freie Zeit. Dann klopfte es unvermittelt an der Tür, es war ein lächelnder Alec: ,,Demetri und ich haben den Auftrag dich und deinen Vater auf die Jagt zu begleiten. Die Sonne geht bald unter, du solltest dich also fertig machen und deinen Umhang aus dem Schrank holen." Dankbar lächelte ich ihn an, ich hatte wirklich ziemlichen Durst: ,,Gut, danke, dann werde ich mich schnell fertig machen. Wer sagt meinem Vater bescheid?" Alec nickte in die Richtung in der das Zimmer meines Vaters lag: ,,Es ist ja gleich hier, das werde ich noch schnell machen. Ich komme dich in 15 Minuten abholen." Damit verschwand er wieder und ich schloss die Tür hinter ihm. Schnell schrieb ich Jamie das Dad und ich noch Jagen gehen würden, bevor mein Gabentraining begann und ich ihm schreiben würde wenn ich zurück wäre. Danach erneuerte ich meinen Zopf, zog mir eine bequeme Jeans an und suchte meinen Volturi Mantel aus dem Schrank raus. Ich sah gerade wieder auf die Uhr als es an der Tür klopfte. Sofort war ich bei dieser und öffnete sie, zum Vorschein kamen mein Vater und Alec: ,,Bist du soweit?" Ich trat auf den Flur und zog die Tür hinter mir zu: ,,Ja bin ich, lasst uns los gehen." Einen Moment lang gingen mein Vater und ich Alec schweigend hinterher, dann fiel mir auf das Demetri fehlte: ,,Wo ist eigentlich Demetri, ich dachte er sollte uns begleiten?" Alec drehte sich nicht zu uns um: ,,Er ist schon vor gegangen und wartet vor dem Schloss auf uns." Er hatte recht, als wir aus dem Gebäude traten wartete Demetri bereits ungeduldig. ,,Was hat das denn so lange gedauert?" Alec nickte in meine Richtung: ,,Sie ist immer noch nicht die schnellste." Ich fühlte mich leicht Angegriffen, schluckte den Ärger jedoch runter so gut es ging. Plötzlich fiel mir auf das ich dieses mal keine Augenbinde tragen musste: ,,Warum sind dieses mal meine Augen nicht verbunden?" Alec zeigte auf den Weg den wir liefen, es schien einer der Hauptwege Volterras zu sein: ,,Weil wir dieses Mal einen anderen Weg nehmen als das letzte Mal. Die meisten Menschen kommen jetzt nicht mehr aus ihren Häusern und du hast nicht so einen starken Durst wie das letzte Mal. " Ich sah kurz zu meinem Vater der nur mit den Achseln zuckte. Einige Minuten später waren wir im Wald angekommen, die zwei Volturis drehten sich zu uns um: ,,Ab hier könnt ihr vor gehen, wir folgen euch." Dad und ich rannten los, jeder von uns in eine andere Richtung, so liefen wir nicht Gefahr uns gegenseitig das Essen vor der Nase weg zu schnappen. Ich hörte wie mir jemand folgte und sah mich kurz um, es war Alec. Abrupt blieb ich stehen, ich hatte wieder die Witterung von Rehen aufgenommen. Ich lief dem Geruch nach und sah einige Rehe grasen, natürlich drehte in diesem Moment der Wind. Bevor die Rehe mich riechen konnten konzentrierte ich mich auf den Wind, ich wollte das er mich nicht verriet. Mit einiger Konzentration konnte ich den Wind dazu überreden wieder in seine eigentliche Richtung zu wehen, nämlich so das ich die Rehe roch und nicht andersherum. Leise schlich ich mich an die Herde an und schnappe mir eines der Rehe, welches ich auch gleich genüsslich aussaugte. Alec blieb wie das letzte Mal hinter mir stehen und beobachtete mich beim Essen. Erst als mein Reh leer war stand ich auf und wandte mich zu Alec um, welcher mich lächelnd ansah: ,,Was ist?" Er kam einen Schritt auf mich zu und hob die Hand langsam zu meinem Mund: ,,Du hast da noch ein bisschen Blut hängen." Bevor er es wegwischen konnte trat ich einen Schritt zurück und wischte es mit meinem Tuch weg, welches ich aus der Tasche zog. ,,Danke, aber ich kann das selbst weg machen. Am besten suche ich mir noch ein Tier, ich habe immer noch ziemlichen Durst." ,,Warte!" Alec hielt mich am Arm fest und drehte mich wieder zu sich um: ,,Ich, . . . tut mir leid, mein Verhalten war nicht angebracht ich weiß das du einen Freund hast." Ich entzog ihm meinem Arm: ,,Er ist mein Verlobter und ich liebe ihn, du hast keine Chance bei mir! Kann ich mir dann endlich noch was zu Essen holen?" Alec sah noch kurz in den Himmel: ,,Warte ich habe da noch eine Frage. Das mit dem Wind vorhin, warst das du?" Ich nickte: ,,Ja, der Wind scheint mir immer mehr zu gehorchen. Darf ich dann?" Ich zeigte ungeduldig hinter mich, ich wollte so schnell wie möglich abstand zwischen mich und Alec schaffen. Als Alec nickte rannte ich ohne zu überlegen los. Ich konnte nur hoffen das mein Aufenthalt bei den Volturis nicht mehr allzu lang dauerte. Und wie sollte ich nur Jamie sagen das Alec versuchte bei mir zu landen? Sollte ich es ihm überhaupt sagen? Würde er es nicht ohnehin irgendwann herausfinden?

Ich, MEIN HUND und mein neues Leben - 2 -Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt