Kapitel 5

770 34 1
                                    

1. September, 2018

Vor 2 Jahren...

"Was machst du Lian?", fragte ich als ich gerade in seinem Zimmer rein ging.

Er drehte sich um und lächelte mich an.

"Sei nicht so neugierig", antwortete er mit einem grinsen.

Er saß  an seinem Schreibtisch und zeichnete etwas. Er liebte es zu zeichnen, es gab kein Tag wo er das nicht tat. 

Und er konnte es sehr gut. Ich habe noch nie jemanden getroffen der besser zeichnen konnte als er.

Ich ging hinter ihm, umarmte ihn von seinen Schultern aus und küsste ihn auf seine Backe bevor ich nachsah was er zeichnete.

"Wow", flüsterte ich vor mich hin als ich sah was er zeichnete.

Es war ich. 

Er hat wirklich auf jedes kleine Detail geachtet. Es sah mir wirklich sehr ähnlich aus.

"Ich überlegte was ich zeichnen könnte, und da du 24/7 in meinen Gedanken bist, dachte ich, wieso zeichne ich nicht dich?", sagte er mit einem lächeln auf seinen Lippen.

Ich lebte genau für diese Momente. 

Für solche Momente wo er solche Sachen sagte. 

Es war einer der Dinge wieso ich ihn liebte. Er wusste immer was er sagen sollte.

Ich lächelte ihn nur an und küsste ihn.

Als ich mich von ihm löste, schaute ich in seinen Augen. Wann immer ich in seinen Augen schaute, verlor ich mich in ihnen. Ich liebte seine Augen. 

"Ich liebe dich", flüsterte er.

Ich lächelte nur und legte meine Hand auf sein Gesicht.

"Ich liebe dich auch", flüsterte ich zurück.

"Für immer?", fragte er.

Ich nickte.

"Für immer und ewig", antwortete ich


-------------------------------------------------

Es kam der Montag, das bedeutete:

Mein erster Schultag.

Ich ging gerade die Hallen durch. Entweder haben andere Schüler über mich geflüstert oder mich angestarrt.

Jedoch ist bis jetzt keiner zu mir gekommen.

Das ist eines der Dinge die ich hasse. Leute reden hinter deinem Rücken über dich, aber nie mit dir.

"Ro!", hörte ich jemanden hinter mir schreien.

Wieso überrascht es mich nicht dass es er ist?

"Nenne mich nicht so", sagte ich während ich weiter ging.

"Warum?", fragte er.

"Du hast das Recht dazu verloren", sagte ich.

"Wieso bist du so?", fragte er.

Ich stoppte und drehte mich um.

"Wie?"

"So kalt, du warst nicht so. Zumindest habe ich dich nicht so kennengelernt.", sagte er.

Ich lachte und schaute ihn dann mit einem ernsten Blick an.

"Thja, du kannst nur so werden wenn dir jeder hintergeht den du geliebt hast. Wenn dir keiner glaubt, und sie nur scheiße rumerzählen obwohl sie keine Ahnung haben um was es geht!"

"Vielleicht dachtest du ich wäre immer noch das Mädchen vor ein und halb Jahren, die dir alles geglaubt hat, jede einzelne Lüge. Aber glaub mir, ich bin gerade dein größter Feind. Vergiss nicht, ich weiß Dinge was kein anderer weiß"

"Komm nie wieder in meiner Nähe, sonst fliegen diese Geheimnisse auf. Und das willst du nicht, oder?", fragte ich mit einem grinsen.

Als er nicht mehr zurück antwortete, drehte ich mich wieder um, und ging weiter zu mein Klassenzimmer.

Eines der Gründe warum ich nicht will dass er sie trifft ist das. Er hat zu viele Geheimnisse.

Ich habe diese Geheimnisse auch zu spät erfahren. Hätte ich es damals früher erfahren wären vielleicht die Dinge jetzt anders.

Ich habe ihn wohl eine Weile die Klappe zugemacht, aber wie lange es wohl hält? 



Truth or DareWo Geschichten leben. Entdecke jetzt