Nine days afterwards - When a place becomes home again

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"Yoonglez? Warum sieht der Kühlschrank so leer aus?" Jimin, der sich über Yoongis Schulter beugte um in die tatsächlich nur spärlich gefüllten Weiten des Kühlschrankes zu schauen, wirkte ziemlich entsetzt. "Weil er ziemlich leer ist, folglich sieht er auch so aus.", erwiderte Yoongi mit einem Schulterzucken. Er schloss den Kühlschrank und öffnete stattdessen den Vorratsschrank, dem er nach kurzem Überlegen einen Portionsbeutel Reis entnahm. Jimin hob skeptisch seine Augenbraue. "Reis? Du möchtest doch jetzt nicht ernsthaft nur eine kleine Portion Reis essen, Yoongz." "Was ist falsch an Reis? Du mochtest Reis immer." Verwirrt schaute Yoongi zwischen Jimin und dem Reis hin und her. "Aber doch nicht nur Reis, Yoonglez, du brauchst Nährstoffe, außerdem will ich gar nicht wissen was du die letzten neun Tage gegessen hast.", meinte Jimin besorgt. "Aber ich habe nicht mal Hunger. Außerdem haben wir gar nichts anderes da." "Dann gehen wir eben Einkaufen! Ich mag Einkaufen. Und ich bin mir sicher, dass du eigentlich Hunger hast. Ich dachte ich hätte dich inzwischen so weit gebracht, dass du aufhörst deine Bedürfnisse und Gefühle zu unterdrücken. Da ist man einmal neun Tage weg und schon verfällst du wieder in alte Muster!" "Ja genau. Dann stirbt man einmal und schon trauert der Freund um einen. Geht ja mal sowas von gar nicht." Yoongis feiner Sarkasmus wurde durch die unterdrückten Tränen ein wenig gedämpft, dennoch kam sein Punkt ganz gut rüber, das dachte er zumindest. "Genau. Du bist unmöglich, Yoonglez!" "Du bist tot, trotzdem bist du hier, bis auf deine Durchsichtigkeit siehst du auch ganz lebendig aus und benimmst dich auch so, fast so als wäre es das normalste der Welt mal eben zu sterben und neun Tage später wiederzukommen, so als wärst du nur mal kurz auf einer Geschäftsreise gewesen. Das ist logisch nicht erklärbar und trotzdem bezeichnest du mich als unmöglich, obwohl du doch wohl unmöglich bist, während ich einfach nur ein ganz normaler Mensch bin, der in seiner Trauer versinkt." Yoongi war aufgewühlt, er hatte das Gefühl, dass all seine Emotionen sich in seinem Kopf versammelt hatten und nun um die Vorherrschaft kämpften. "Aber ich will nicht, dass du meinetwegen traurig bist. Deshalb bin ich ja hier. Seit ich dich kennengelernt habe, habe ich dich jeden verdammten Tag meines Lebens geliebt. Weil du die liebenswerteste Person der Welt bist. Das solltest du langsam einsehen. Ich bin tot, aber du hast immer noch dich."

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