Twelve days afterwards - ✥Memory 3✥ Wishes

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"Oh, du lebst ja noch!", meinte Jimin, als Yoongi nach längerer Zeit wieder vom Zähneputzen zurück kam. Das hatten sie früher immer gemacht, wenn der jeweils andere sie hatte warten lassen. "Und du bist immer noch tot.", entgegnete Yoongi anstatt wie üblich mit einem verwunderten "Du ja auch noch!" zu antworten.

"Du lebst ja noch!", begrüßte Jimin Yoongi, der ein wenig abgehetzt und eine halbe Stunde zu spät vor dem Kino ankam, in welchem sie gemeinsam einen Film sehen wollten. "Du ja auch noch! Aber... es tut mir wirklich leid Jiminie.", erwiderte Yoongi und sah Jimin mit großen Augen an. "Ich wette einige der Nebenpersonen leben schon nicht mehr. Und ich glaube wir dürfen gar nicht mehr rein, Kino können wir heute vergessen." Jimin wirkte ein wenig geknickt, hatte er sich doch schon so sehr auf das Kinodate gefreut. "Nicht schlimm.", antwortete Yoongi beruhigend, ein freudiges Funkeln zierte seine Augen. "Nicht schlimm? Vor genau einem Monat sind wir zusammengekommen und du hattest selber gesagt, dass wir was besonderes machen sollten u-" Weiter kam Jimin nicht, da Yoongi ihn durch einen Kuss zum Schweigen brachte. "Vertrau mir, wir machen was besonderes. Was besondereres als Kino. Weil du was besonderes bist mein Stern." Mit diesen Worten zog er Jimin mit sich, dessen Enttäuschung sich in freudige Erwartung verwandelt hatte. "Was ist es denn? Kannst du mir wenigstens einen Tipp geben?" Jimin hüpfte fast neben Yoongi her, der ihn in eine Richtung führte in der er nichts besonderes zu kennen glaubte. "Vertrau mir einfach. Wir sind gleich da.", erwiderte Yoongi und drückte Jimins Hand, die fest mit seiner verschränkt war.

Jimin hätte sich alles vorgestellt, aber nicht, dass Yoongi mit ihm in den Park nahe ihrer WG gehen würde. Doch als er die Picknickdecke mit einer immensen Auswahl an Essen, kuscheligen Kissen und Decken vor sich sah, die Lampions die die Bäume rundherum zierten und Yoongi, der ihn anstrahlte konnte er sich nichts besseres vorstellen. Zumindest dachte er das, bis Yoongi ihn behutsam auf seinen Schoß zog und ihn in einen leidenschaftlichen Kuss verwickelte. Auch während des Essens blieben sie dicht aneinandergeschmiegt sitzen, bis Yoongi das Geschirr wieder in den Picknickkorb packte und es sich und Jimin mit Kissen und Decken gemütlich machte. Als sie halb liegend, halb sitzend und halb aufeinander in den Himmel schauten, sah Jimin warum Yoongi ausgerechnet diesen Tag gewählt hatte. Es war nicht nur ihr einmonatiges, es war auch Sternenschnuppenzeit. "Und? Was wünschst du dir Jiminie?", fragte Yoongi sanft und überglücklich. "Ich bin wunschlos glücklich. Obwohl, nein. Ich wünsche mir, dass es dir gut geht. Denn du bist das wichtigste in meinem Leben, der tollste Mensch den ich mir vorstellen kann. Du hast es nicht verdient zu leiden."

Und Yoongi hatte Jimin noch nie einen Wunsch abschlagen können. Egal wie egal ihm sein Leben nach Jimins Tod geworden war, ihm war Jimin nicht egal. Ihm waren Jimins Wünsche nicht egal.

Ihm würde es wieder gut gehen.

Irgendwann.

Das nahm er sich fest vor.

Und vor seinem inneren Auge sah er wieder die Sternschnuppen, er erinnerte sich an seinen Wunsch. Er hatte sich gewünscht, dass Jimin und er für immer zusammenbleiben würden. Der Tod begrenzte ihr für immer zwar, aber dennoch. Bis das der Tod euch scheidet. Sie hatten es geschafft.

Nun blieb nur noch Jimins Wunsch zu erfüllen.

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