Kapitel 1

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Demetrius

So elegant wie irgend möglich schwang ich mich über das weiße Metallgeländer der Treppe, die den zweiten Stock der Schule mit dem Ersten verband. Ich hatte mir schon gedacht, dass Antheia sich in der Pause hier aufhielt. Wo auch sonst! ,,Hey Schwesterherz! '', ich lächelte Antheia mit meinem ,,Adonis-Lächeln'' an, wobei ich genau wusste, dass diese Miene sie dazu bringen würde mir bei jedem Problem dieser Welt mit Rat und Tat zur Seite zu stehen. Genervt drehte sich meine kleine Schwester zu mir um: ,,Was ist? ''. In ihrem Blick konnte ich lesen, dass mir mein lächeln heute wohl auch nicht helfen würde. ,,Ich brauche deine Hilfe sonst bin ich geliefert!'', etwas flehentlich setzte ich noch hinzu: ,,Bitte!'' Meine Schwester lächelte ihren Freundinnen entschuldigend zu und zog mich um die nächste Ecke um ungestört reden zu können. ,,Also?'', das war ihr extra strenger Ton. Schlecht! ,,Miss Woods hat mir einen Extra Aufsatz aufgedrückt zu der Frage ,,Was ist ein Kristallit?'' und ich hab keine Ahnung hilfst du mir?'', ich schaute so zerknirscht wie ich nur konnte. Antheia half mir oft, sehr oft, fast schon zu oft doch leider auch nicht immer. Sie setzte ihr spöttisches Gesicht auf: ,,Ne Brüderchen echt nicht! Ich kann dir nicht bei allen Aufgaben helfen.'' Ein Nein blieb bei Antheia auch ein Nein soviel wusste ich da half sogar der Hundewelpen Blick nichts. Ich setze gerade dazu an es trotzdem zu versuchen, aber bevor ich noch etwas sagen konnte machte sie auf dem Absatz kehrt und verschwand in Richtung Treppe. Sie ließ mich stehen wie einen begossenen Pudel. ,,Verdammt!'' Heute war einfach nicht mein Tag. Heute morgen hatte ich auf dem Schulparkplatz beinahe ein Mädchen umgerannt, doch weil ich zu spät war, musste ich auf eine Entschuldigung verzichten und war einfach weiter gerannt. Anfang der zweiten Stunde musste ich dann feststellen, dass genau jenes Mädchen vom Parkplatz meine neue Klassenkameradin war. Den Rest des Schultages hatte ich großteils damit verbracht, sich so gut es ging von ihr fern zu halten und alles zu tun, damit sie mich vielleicht nicht wieder erkannte. Im großen und ganzen schien mein Plan sogar überraschender Weise aufgegangen zu sein, denn ich hatte ihrerseits keinen einzigen bösen Blick geerntet. Doch obwohl sie mich nicht ansah fühlte ich mich während der Stunden die ganze Zeit von ihr beobachtet. Das war verwirrend, denn sie saß zwei Reihen vor mir und hatte sich kein einziges Mal umgedreht aber ok. Das Klingeln der Schulglocke erlöste mich vom Aufbau des menschlichen Gehirns und Synapsen. Schlimmes Thema. Ich war mir sicher, dass das Mädchen was sich als Caroline vorgestellt hatte, mich erkannt hatte, weshalb ich nachdem ich meine Sachen eingepackt hatte zu ihrem Tisch ging. ,, Hi! Caroline, richtig?" Ich setzte ein fragendes Gesicht auf. Sie lächelte:,, Ja richtig und du bist der Junge, der mich heute morgen fast umgerannt hat! Wie heißt du?" Ihrer Stimme konnte ich entnehmen, dass sie wohl nicht allzu sauer auf mich war. ,, Demetrius und das mit heute morgen tut mir echt leid ich hatte es nur so eilig und..." ,, Schon gut alles ok das passiert doch mal" sie lächelte und zuckte mit den Schultern. Ich nickte ,,Na dann". ,,Ja" peinliche Stille. ,, Ich versuche dann mal den Ausgang zu finden, bis Morgen" sie wandte sich zu gehen. ,,Warte soll ich dir den Weg zeigen?" Ich machte einen Schritt auf sie zu. ,,Nein danke das geht schon ich will dich nicht aufhalten ich muss nämlich noch beim Rektor vorbei" Caroline machte eine abweisende Handbewegung. ,,Ach so ok na dann bis morgen" ich hob zum Abschied die Hand und verschwand durch die Tür.

Das Amulett der Götter (abgebrochen)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt