Eine Überraschung

722 41 1
                                    

Harry sah aus dem Fenster. Es regnete schon wieder. Jayana saß am Fenster und sah hinaus in den Regen, während Harry am Herd arbeitete. Er kochte Suppe, denn durch den Dauerregen der letzten Wochen war Jayana etwas verschnupft und er hatte keine Lust, dass sein Engelchen krank wurde.

„Wir können schon wieder nicht in den Park. Das ist jetzt das dritte Mal. Dabei will ich doch endlich Scorpius kennenlernen." Harry lächelte. Seine Tochter mochte ihren Vater nicht mögen, aber ihren Bruder liebte sie, noch bevor sie ihn je gesehen hatte.

„Sei nicht traurig. Es kommt auch wieder ein schöner Sonntag. Und dann wirst du ihn treffen." Er strich ihr über dir Haare und sie drehte sich zu ihm um. „Aber ich will ihn doch heute kennen lernen." „Es geht eben nicht immer alles wie man will, dass weißt du doch." Jayana nickte und sah wieder aus dem Fenster.

Ein Klopfen, dass ihnen in den letzten fünf Wochen wirklich bekannt geworden war, ließ sie aufspringen. „Mach mein Fenster wieder ordentlich zu." Rief Harry ihr hinterher. Apollo kam nun immer zu seinem Zimmerfenster und Jayana liebte es die Briefe anzunehmen.

Auch dieses Mal kam sie mit einem Brief wieder, der mit dem Siegel der Malfoys verschlossen war. „Apollo ist gleich wieder weggeflogen." „Vielleicht hat er ein Küken bekommen?" Versuchte Harry einen Grund zu finden, denn seine Tochter schien wirklich traurig darüber zu sein, dass der Bote nicht länger geblieben war.

Harry hob das Kinn seiner Tochter und sah ihr in die Augen. „Er kommt wieder, dass weißt du doch. Spätestens morgen ist er wieder mit einem Brief von Draco hier. Dann kannst du ihn bestimmt auch streicheln." Jayana nickte und lächelte vorsichtig. Dann setzte sie sich wieder und öffnete den Brief.

„Er ist wieder für dich, Daddy." Jayana schmollte und Harry schmunzelte. Vielleicht sollte er Draco beim nächsten Treffen den Hinweis geben, dass dieser auch Briefe an seine Tochter schicken sollte. Oder aber auch nicht. Das sollte der Blonde schön selbst herausfinden.

„Leg ihn zur Seite, jetzt gibt es Essen." Harry schöpfte die Suppe in zwei tiefe Teller und stellte diese auf den Tisch, während Jayana den Brief auf das Fensterbrett legte. Sie griff nach ihrem Löffel und begann begeistert die Suppe zu löffeln. Alles was ihr Vater kochte schmeckte in Jayanas Augen so unglaublich gut, dass es nur von einem Meisterkoch kommen konnte. Also war ihr Daddy ein Meisterkoch.

Ein festes, ungeduldige Klopfen an der Tür ließ sie beide aufschauen. „Bist du mit deinen Freunden verabredet und wir haben es vergessen?" wollte Harry von seiner Tochter wissen, doch die schüttelte entschieden den Kopf. Ihre Freunde hatten heute alle keine Zeit.

Es klopfte erneut. „Ich geh mal nachschauen." Harry erhob sich und ging zur Tür. Er konnte sich nicht erklären warum, aber es bereitete sich ein mulmiges Gefühl in seinem Bauch aus. Er hatte Angst davor die Tür zu öffnen, weil er eigentlich auf dieses Gefühl vertraute.

Dann nahm er sich zusammen und öffnete die Tür doch. Kaum war sie offen erstarrte auf der Stelle und konnte sich nicht rühren. Vor ihm stand Draco Malfoy, einen kleinen Jungen auf dem Arm, der ihm wie aus dem Gesicht geschnitten aussah. Der ältere der Beiden sah nicht sonderlich begeistert aus. Harry nahm an, dass diesem seine Umgebung nicht behagte. Harry konnte es ihm nicht verdenken, es war ja auch nicht die beste Umgebung.

„Ähm..." „Geh mal bei Seite. Normalerweise fordert man seinen Besuch zum Eintreten auf." Noch vollkommen erschlagen trat Harry zur Seite und Draco drückte sich an ihm vorbei in die Wohnung. Dass er sich dabei extra eng an Harry schmiegte, bemerkte dieser nicht, doch Draco genoss den Körperkontakt. Jayana streckte neugierig ihren Kopf aus der Küche und ihre Augen wurden groß.

„Baby." Sie hüpfte auf Draco zu und nahm ihm den kleinen Blonden ab. Gurrend hielt sie ihn und kitzelte seine kleinen Backen. Scorpius giggelte und schien sich zu freuen, dass ihm jemand so viel Aufmerksamkeit schenkte.

Blonder EngelWo Geschichten leben. Entdecke jetzt