„Sie raucht nicht nur, sie nimmt Tränke und wohl auch Muggledrogen." Das erschreckte Harry und er warf einen erschrockenen Blick zu Scorpius, der gerade an der Kiste mit den Kuscheltieren stand. „Draco, sie darf keinen Kontakt mehr zu Scorpius haben. Sie könnte ihm sonst was antun, wenn sie auf Drogen ist."
„Sie wird keinen Kontakt mehr zu ihm haben. Ich habe sie rausgeworfen. Und es ist mir egal was das für einen Skandal auslösen wird, ich lasse keine Drogensüchtige in die Nähe meines Kindes." „Es ist richtig so Draco. Dein Kind muss dir wichtiger sein als dein Ruf. Alles gut. Du hast sie doch eh nicht geliebt."
„Nein, habe ich nicht. Aber dennoch. Es ist eigentlich gegen den Ruf eines Malfoys, seine Frau loszuwerden." „Dein Ruf wäre nur noch mehr geschadet, wenn heraus käme, dass du eine Drogensüchtige an deinen Sohn herankommen lässt. Das würde ein noch viel schlechteres Licht auf dich werfen." Harry löste sich auf Dracos Armen und drehte sich um, um ihm in die grauen Seen zu blicken, die ihm noch immer so vertraut waren.
„Du hast vermutlich Recht." „Papa. Mitspielen." Scorpius lief auf sie zu und versuchte unterwegs den Hasen, den Harry hatte fallen lassen, aufzuheben. Da er allerdings schon drei Kuscheltieren auf dem Arm hatte, fiel ihm immer eines runter. Ein paar Mal ging das so, doch dann bracht Scorpius in Tränen aus.
Jayana reagierte als erste und hob die Kuscheltiere auf, die Scorpius fallen gelassen hatte. Der wollte jetzt aber lieber getröstet werden und lief auf die beiden Erwachsenen zu. Er überraschte alle damit, dass er sich auf Harrys Schoß fallen ließ und sich dort zurecht kuschelte.
Einen Moment lang reagierte Harry nicht, dann schloss er den Jungen doch in die Arme. Es war wie mit Jayana, als diese noch klein gewesen war. Der kleine Körper in Harrys Armen ließ ihn ruhig werden und diese Ruhe versuchte er auch das Kind spüren zu lassen. Vorsichtig wiegte er Scorpius sanft, der sich immer enger an ihm schmiegte und dann einschlief.
Draco betrachtete das mit einem liebevollen Blick. Wenn Harry doch nur ein Kind hätte gebären können, dann hätte es immer so sein können. Dann hätte er niemals diese Frau heiraten müssen, sondern hätte mit seiner Liebe eine Familie gründen können. Doch Harry war nun mal ein Mann und die konnten keine Kinder bekommen.
Er seufzte tief und schob sich vor Harry und seinen Sohn, als die Tür mit einem Krachen aufflog und sein wütender Vater in den Raum stürmte. Jayana schrie vor Angst auf und stürmte zu ihrem Vater, der einen Arm von Scorpius löste und Jayana an sich drückte.
Harry wusste, dass könnte wirklich unschön werden. Das Oberhaupt der Malfoys war nur auf seinen guten Ruf aus und den schien sein eigener Sohn gerade ruiniert zu haben. Allerdings schien Draco sich selbst verteidigen zu wollen und er würde die Kinder mit allem beschützen, was er hatte. Da er keinen Zauberstab trug war das wenig genug.
„Wie soll ich verstehen, dass deine Frau gerade ihre Sachen packt?! Du weißt, dass wir einen Ruf haben, den wir wahren müssen. Geh und hol..." „Sicher nicht!" Dracos Stimme war scharf wie ein frisch geschliffenes Messer und sie war eiskalt. Harry war unglaublich stolz auf den anderen, denn als sie noch zusammen waren, hätte sich Draco nie gegen seinen Vater gestellt.
Auch wenn er sich schnell sagte, dass er kein Recht dazu hatte, stolz auf Draco zu sein, breitete sich das warme Gefühl in seinem Bauch aus. Nicht weil Draco es für ihn täte, sondern weil dieser das Beste für seinen Sohn wollte, der noch immer in Harrys Armen schlief, und sich für diesen sogar gegen seinen Vater stellte.
„Diese Frau ist noch meine Frau, doch ich werde so schnell wie möglich die Scheidung einreichen. Sie ist nicht tragbar." „ES IST FÜR EINEN MALFOY NICHT AKZEPTABEL SICH SCHEIDEN ZU LASSEN. MAN HÄLT SEINE FRAU AUS, EGAL WAS DIESE TUT. DU ZIEHST DEN RUF DER FAMILIE MALFOY IN DEN DRECK!"
Die laute Stimme von Lucius Malfoy weckte Scorpius, der in Harrys Armen erschrocken zu weinen begann und sich an dem Schwarzhaarigen festkrallte. Harry strich dem Jungen über die Wange und drückte ihn an sich, versuchte ihn leise zu beruhigen. Das funktionierte aber nicht, vor allem weil die beiden Blonden noch immer stritten.
„Ich werde meinen Sohn nicht deinem Ruf opfern! Eine Drogensüchtige wird sich nicht im selben Haus aufhalten wie mein Sohn." „DER RUF DER FAMILIE..." Harry stand auf, den noch immer weinenden Scorpius auf dem Arm. Er trat neben Draco und funkelte das Oberhaupt an.
„Und sie glauben ihr Ruf bleibt bestehen, wenn bekannt wird, dass sie eine Drogensüchtige als Schwiegertochter haben? Dass die ihren Sohn in eine lieblose Hochzeit mit eben dieser gezwungen haben? Dass sie diese Frau in die Nähe ihres Enkels lassen? Glauben Sie mir, ihr Ruf ist schneller den Bach runter, als sie schauen können." Harrys Stimme war eiskalt, aber Lucius Malfoy schien beeindruckt. Auf jeden Fall hatte es ihm die Sprache verschlagen.
Draco konnte ein Strahlen gerade noch hinter seiner Maske aus Eis verstecken. Harry stand an seiner Seite und er legte sich für das Wohl seines Sohnes sogar mit seinem Vater an. Ihm war Harrys Anerkennung wichtiger als die seines Vaters und er scheute sich davor, seinem Vater dies zu zeigen.
„Sie haben mir gar nichts zu sagen. Sie werden auf der Stelle mein Haus verlassen." „Wird er nicht. Er ist mein Gast und du hast nicht das Recht meinen Gast dem Haus zu verweisen." Verteidigte Draco Harry. „Schon gar nicht, weil er die Wahrheit sagt. Wenn das alles war, für das du hereingekommen bist, dann bitte ich dich jetzt auch wieder zu gehen."
Lucius schnappte empört nach Luft, denn das hatte er nicht erwartet. Draco stellte sich gegen ihn und schien das auch noch durchziehen zu wollen. „Draco. Du bist ein Malfoy." „Ich bin mir bewusst, dass ich ein Malfoy bin. Mir ist das Leben meines Kindes allerdings wichtiger als der Ruf der Familie. Ich werde meinem Sohn keiner solchen Gefahr aussetzen. Und nun geh bitte."
Wohl nur, weil Draco ihn damit überrumpelt hatte, ging Lucius tatsächlich. Draco wand sich zu Harry um, an den sich die beiden Kinder klammerten. Scorpius hatte seine kleinen Ärmchen um Harrys Hals geschlungen und klammerte sich an den Schwarzhaarigen. Jayana klammerte sich an die Beine ihres Vaters, hinter denen sie sich gleichzeitig auch noch versteckte.
Harry schien noch immer bereit sich und die Kinder zu verteidigen, denn in seinen Augen sah Draco noch immer ein Kampflustiges Feuer brennen. Er konnte nicht anders. Er musste seinen ehemaligen Geliebten in die Arme nehmen. Harry ließ es zu, auch weil er ihn mit Scorpius auf dem Arm nicht von sich stoßen konnte.
Aber im Inneren genoss Harry Dracos Nähe, auch wenn er dies dem anderen nicht zeigen wollte und auch sich selbst von der Ausrede mit Scorpius überzeugen wollte. Es funktionierte nicht wie er es wollte. Nicht mal sich selbst konnte er davon überzeugen, dass er es nicht genoss.
„Papa. Wer war das?" Harry sah auf seine Tochter hinunter, die sich eng an seine Beine klammerte, und nun aus großen, fragenden Augen zu ihm hoch sah. „Der Papa von Draco." „Haben sie sich gestritten?" „Ja." „Meinetwegen?"
„Nein. Weil die Mama von Scorpius ihn nicht richtig behandelt hat." erklärte Draco, der verstand, dass Jayana eine Antwort auf diese Frage brachte oder sich selbst die Schuld geben würde. Harry war froh darüber, dass Draco ihr dies bestätigte. Würde nur er das tun, würde sie daran zweifeln und es zeigte ihm auch, dass Draco begann ein Gefühl für Menschen bekommen hatte.
Als sie noch eine Beziehung geführt hatten, war das immer eines der größten Probleme gewesen. Dracos Unverständnis für die Gefühle und Bedürfnisse der anderen und Harrys Helfersyndrom. Es war einfach zu gegensätzlich und das sorgte für Konflikte, auch wenn sie gelernt hatten damit umzugehen.
„Dann ist gut." Jayana glaubte Draco und strahlte ihn an. „Dann darf sie Baby nicht mehr weh tun?" „Ja. Ich werde auf Scorpius aufpassen, damit sie ihm nichts mehr tut." versprach Draco. Er ließ Harry los, ging in die Hocke und sah Jayana in die Augen. „Ich verspreche es dir." Jayana nickte hoheitsvoll und Harry konnte nicht anders als zu schmunzeln.
Draco schien jetzt schon eine Verbindung zu seiner Tochter aufgebaut zu haben, ohne überhaupt zu wissen, dass sie miteinander verwandt waren. Für Draco war sie noch immer nur Harrys Tochter, mit ihm selbst hatte das alles noch immer nichts zu tun.
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Blonder Engel
FanfictionHarry lebt ein Leben, dass so vermutlich niemand vermutet hätte. Trotz seines Reichtums in der magischen Welt lebt in der der Muggle in einer heruntergekommenen Wohnung und arbeitet zwei Jobs um sich und seine Tochter durchzubringen. Doch ihre Welt...