Ein Abend bei den Malfoys III

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„Es ist ruhiger geworden und man lässt sich für alles mehr Zeit. Im Krieg hatte ja jeder Angst, dass man nicht mehr dazu kommen würde, also hatte man alles möglichst schnell gemacht. Heute lässt man sich für alles Zeit. Hochzeiten, Kinder, Beziehungen... alles. Aber das ist nicht unbedingt schlecht."

Draco überlegte einen Moment. „Man versucht immer noch dich zu finden, aber mittlerweile nicht mehr so dringend. An deinem Geburtstag, an dem Tag des Sieges und an dem Tag, an dem du verschwunden bist kommt etwas über dich in der Zeitung, aber ansonsten ist es still geworden."

Harry nickte. Das waren für ihn gute Nachrichten. So hatte er wenigstens Hoffnung, dass es nicht allzu schlimm werden würde, wenn er mit Jayana in die Winkelgasse gehen würde. Das würde seiner Tochter sicher nicht gefallen, wenn auf einmal ganz viele Menschen etwas von ihrem Daddy wollten. Sie würde wieder Angst haben, dass ihr jemand ihren Daddy wegnehmen könnte, wenn sie nicht da wäre. Das würde wieder in einer Diskussion hinsichtlich Hogwarts enden.

Darauf konnte Harry wirklich verzichten, denn wenn es ganz blöd lief, dann würde es in Tränen enden und wenn es etwas gab, dass er nicht ertrug, dann waren es die Tränen seines Engelchens. Er hoffte, dass er das vermeiden konnte.

„Und die anderen? Was machen die so?" Harry gab es nicht gerne zu, aber er hatte die magische Welt vermisst. Seine Freunde und alles. Aber sein Engel war ihm das alles wert gewesen. Vielleicht sollte er demnächst mal einen Ausflug mit ihr in die Winkelgasse machen.

Er würde mit ihr reden müssen, denn wenn er in die magische Welt zurück kehrte, hätten sie viel mehr Möglichkeiten, aber es herrschte auch viel mehr Trubel um ihre Personen. Nur wen sie zustimmen würde, würde Harry schon jetzt in die magische Welt zurückkehren. Sie war nun einmal das wichtigste in seinem Leben.

„Von deinen Freunden weiß ich nicht viel. Sie haben geheiratet, ein oder zwei Miniwiesel und arbeiten im Ministerium. Die Wieselett spielt Quidditsch und gibt mir noch immer die Schuld daran, dass du verschwunden bist. Longbottom war mit der Verrückten aus Rawenclaw verlobt, die ist dann aber mit einem Tierforscher durchgebrannt. Jetzt unterrichtet er auf Hogwarts."

Draco überlegte einen Moment. „Der Ire ist mit Blaise zusammen und die beiden sind Modedesinger und Model, sehr erfolgreich. Milli ist Schauspielerin geworden und arbeitet hier im Londoner Theater. Theo ist Sänger geworden, sehr erfolgreich." Viel hatte Harry nicht mit den Schlangen zu tun gehabt, doch soweit er sie kennen gelernt hatte, passten sie alle in ihre jetzigen Berufe. Ganz im Gegensatz zu ihm.

Er wusste zwar nicht, was für einen Job er eigentlich haben wollte, aber sein jetziger war nicht, was er wollte. Würde er in die magische Welt zurückkehren, würde er umziehen und sich eine Pause nehmen, einfach um nachzudenken, was er machen wollte.

„Draco wie soll das zwischen uns weitergehen? Ich weiß das du mich willst" „Du mich auch. Leugne es nicht." Harry erwiderte nichts. Was sollte er dazu auch sagen? Es stimmte, er begehrte Draco noch immer, er liebte ihn noch immer, er wäre bereit ihm zu verzeihen, aber. Da war Jayana und alles, was noch immer zwischen ihnen stand, was Harry aus Angst nicht ansprach.

Draco stand auf, als Harry nicht wiedersprach, ging zu ihm und schob eine Hand unter dessen Kinn. Der sah seinem ehemaligen Lover ins Gesicht und trotzdem überraschte es ihn, als Draco ihn mit einem Mal küsste, fest und besitzergreifend. Zunächst wehrte sich Harry nicht, doch dann drückte er Draco von sich.

„Du willst es. Warum wehrst du dich dagegen?" „Es ist falsch, Draco." In seinem Inneren schrie erneut alles nach dem Blonden, doch sein Kopf sagte ihm, dass er es nicht zulassen sollte. „Wie kann etwas falsch sein, dass sich so richtig anfühlt." Harry drückte den Blonden noch immer von sich weg, auch wenn der Druck gegen Draco schwächer wurde, was der auch spürte.

Blonder EngelWo Geschichten leben. Entdecke jetzt