„Was habt ihr gemacht?"
Akari und Manejoso waren vom Dach nach unten gerannt. Akari warf Owasa seine Tasche zu und legte ihre auf den Boden. Dann half sie Quieto, Hawteha zu verarzten. Owasa war noch voller Adrenalin und redete ziemlich schnell.
„Hawteha und ich entschieden uns, die Stromversorgung zu kappen. Aber dafür mussten wir erst einmal herausfinden, wo sie war. Da sahen wir Quieto und seine Leute an uns vorbeischleichen. Wir sind einfach hinter ihnen her und dachten, die werden schon einen Plan haben."
Quieto ging dazwischen.
„Wir hatten die Stromversorgung schon vor Stunden abgestellt, aber die Soldaten haben sie irgendwann wieder angeschaltet. Also haben wir uns entschlossen das ganze System einfach in die Luft zu jagen."
„Mit was denn?", wunderte sich Akari.
„Schwarzpulver aus den Patronen der Soldaten und ein brennender Pfeil von Owasa."
Owasa plusterte sich stolz auf und grinste.
„Und was ist Hawteha passiert?"
Hawteha räusperte sich.
„Sagen wir einfach ich fiel über einen Soldaten auf dem Weg nach draußen."
„Der Fuß ist gebrochen. Die Rippen sind geprellt..."
„Das ist halb so schlimm. Sieh lieber nach meinem Arm. Der Soldat hat mich mit seinem Messer bekannt gemacht."
Akari hob die Augenbrauen. Sie wollte nicht wissen, was aus dem Soldaten geworden ist, so wie Hawteha aussah.
„Die Stichwunde sieht übel aus. Sie verliert viel Blut. Wir müssen sie und euch beide unbedingt in Sicherheit bringen."
Quieto deutete auf Manejoso und Akari. Manejoso war etwas bleich im Gesicht. Er war sehr empathisch und konnte es nicht sehen, wenn andere verletzt waren. Akari machte das ganze wesentlich weniger aus.
„Unsere Pferde stehen nebenan. Wir können versuchen zu Corin durchzukommen."
„Ich würde die Pferde lieber hier lassen. Zum einen fallen wir damit zu sehr auf und zum anderen will ich die Pferde nicht auch noch in Gefahr bringen. Ohne sind wir wendiger und können uns zur Not in einem anderen Haus verstecken. Ich werde Hawteha tragen, ihr gebt uns Deckung, falls wir auf irgendwelche Soldaten treffen sollten."
Die anderen waren mit Quietos Plan einverstanden. Er ging kurz nach draußen und gab seinen Leuten Anweisungen, dann reichte er Hawteha seine Sachen und nahm sie in den Arm. Wachsam verließen sie alle den Hof.
Owasa schien irgendwie das Kommando übernommen zu haben. Er kannte sich von ihnen allen sowieso am besten in Karls aus und hatte die schnellste Reaktion in dieser Gruppe. Hawteha schien große Schmerzen zu haben. An Straßenkreuzungen liefen sie etwas schneller. Das führte zu einer instabilen Lage von Hawteha und Akari beobachtete, dass die Kriegerin dann immer auf ihre Unterlippe biss, um die Schmerzen zu unterdrücken. Manejoso und Akari bildeten das Schlusslicht der Gruppe.
Sie kamen ziemlich weit, aber plötzlich tauchten zwei Soldaten hinter ihnen auf, die schnell auf sie zugelaufen kamen. Owasa hatte bereits den Bogen gespannt, drehte sich zu den Soldaten um und feuerte bereits den ersten Pfeil, während er den anderen zurief, in Deckung zu gehen. Er sah kurz zu Quieto, während er den nächsten Pfeil anlegte. Dieser war schon dabei, Hawteha abzusetzen, um selbst zur Waffe zu greifen.
„Bring Hawteha in Sicherheit. Wir schaffen das schon."
Quieto wägte für einen Sekundenbruchteil ab, welche Entscheidung nun die bessere wäre und vertraute dann auf Owasas Einschätzung und Fähigkeiten, hielt Hawteha wieder fester und lief schnell weiter.
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Akari Amisa - Karls
AdventureAkari ist die junge Adoptivtochter des Häuptlings der Nashua. In einem postapokalyptischen Europa reist sie das erste Mal außerhalb ihres Dorfes und erlebt ein größeres Abenteuer, als sie sich jemals geträumt hätte. // In diese Geschichte habe ich...