Akari Amisa - Karls

Kapitel 5.2

Während dem Essen unterhielten sich Owasa und Manejoso über Pferde und das Jagen und Musik. Akari war erstaunt, dass auch Manejoso Musik liebte und erfuhr, dass er eine Gitarre besaß, die er auch spielen konnte. Als sie gegessen hatten, stand Manejoso auf, nahm Akaris Hand und zog sie mit sich.

„Kena!"

Sie folgte ihm zwangsweise und hörte nur noch, wie Owasa hinter ihnen herrief:

„Bleibt aber nicht zu lange."

Sie liefen in den Wald und Manejoso lief schweigend vor ihr her. Er blieb bei einem großen Baum stehen, in dem ein Baumhaus hing. Akari musste grinsen und kletterte voran. Manejoso folgte ihr und sie setzten sich oben hin.

„Dafür, dass dein Stamm fast nur Nashua spricht ist dein Allianz sehr gut."

„Mein Vater will nicht, dass ich Allianz spreche, aber ich übe heimlich mit meiner Tante. Habe gehört du sprichst kaum Nashua."

Akari sah ihn erstaunt an. Woher wusste er so viel von ihr. Sie waren sich doch noch nie begegnet. Und sie war sich ganz sicher, dass Owasa ihm nichts über sie erzählt hatte.

„Unser Stamm hat viele Mitglieder, die von außen kommen. Deshalb sprechen wir hauptsächlich Allianz. Meine Mutter spricht auch nur wenig Nashua."

Er legte den Kopf schief und betrachtete ihre Haare.

„Hat deine Mutter auch rote Haare?"

„Nein, die hat blonde Haare."

Sie saßen eine Weile schweigsam da, bevor Akari das Wort ergriff.

„Hast du noch Geschwister?"

„Eine Schwester. Letkah."

Akari grübelte und erinnerte sich dann, dass das „loslassen" bedeutete.

„Warum Letkah?"

„Meine Mutter ist bei ihrer Geburt gestorben und hat ihr den Namen gegeben. Ich weiß nicht warum. Du hast nur deine Brüder, oder?"

„Nein..."

Akari stockte. Durfte sie Manejoso die Wahrheit sagen? Ihre Mutter hatte ihr immer eingetrichtert niemandem außerhalb des Stammes von ihrer Adoption zu erzählen. Aber Manejoso war doch auch Nashua. Gehörte er nun zum Stamm oder nicht? Manejoso schien ihren Zwiespalt zu bemerken.

„Hat deine Geburtsmutter auch eine Familie?"

Wieder war Akari verwundert, warum er so viel über sie wusste.

„Ja. Meine Mutter hat noch zwei kleine Kinder. Woher weißt du von meiner Mutter?"

Er grinste verschmitzt.

„Hab ein Gespräch zwischen Tscho und meinem Vater belauscht. Meine Schwester und ich belauschen viele Gespräche, weil sie nicht wissen, dass wir sie hören können, wenn wir im Bett liegen."

Akari hörte Owasa herannahen.

„Weiß Owasa wo wir sind?"

„Ja, warum?"

„Weil er gerade zu uns kommt."

Manejoso sah durch die Äste hindurch.

„Ich kann niemanden sehen."

„Ich erkenne seine Schritte."

Sie deutete auf ihr Ohr. Manejoso schüttelte mit dem Kopf.

„Ich kann auch nichts hören."

„Oh, du scheinst nicht alles über mich zu wissen."

Sie fing an, den Baum wieder hinabzuklettern.