Kapitel 2: Ein Fehler

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„Du Vollidiot solltest sie nicht hierher bringen, du solltest sie in ein Krankenhaus bringen du kleiner Schwachmat! Was sollen wir denn hier mit ihr anfangen? Sie wird uns noch verraten. Sieh zu, dass du sie so schnell wie möglich loswirst Max ansonsten bringe ich dich eigenhändig um!", die Stimme drang nur schwach zu Cara durch, doch sie verstand jedes einzelne Wort.

Ihre Lider flatterten und sie öffnete kurz die Augen, doch als sie versuchte sich zu bewegen, schoss ein Schmerz durch ihren Körper der sie an Feuer erinnerte. Es schien als stünde ihr Körper in Flammen.

„Hey du darfst dich nicht bewegen sonst gehen die Nähte noch auf!", sagte eine weibliche, weiche Stimme und legte ihr sanft die Hände auf die Schultern um Cara daran zu hindern instinktiv aufzustehen.

Cara ließ sich zurück in ihr Kissen fallen, öffnete die Augen erneut und wartete ab, bis sich ihr Blick geklärt hatte.

„Wie soll ich sie denn bitte hier wegbringen wenn sie verletzt ist Dorian? Sie ist von einem Ghilt angegriffen worden, das geht auf unsere Kappe verdammt!", hörte sie die zweite Stimme die ihr vertraut vorkam. Sie konnte sich nicht mehr wirklich daran erinnern, was eigentlich geschehen war, doch ganz offensichtlich war ein Zug über sie hinweg gerollt, anders konnte sie sich die Schmerzen in ihrem Körper nicht erklären.

„Möchtest du etwas trinken?", fragte die weibliche Stimme und schob sich in Caras Sichtbereich. Es handelte sich um eine schwarzhaarige Frau Ende zwanzig, die sie mit besorgtem Blick begutachtete.

„Ja bitte...", krächzte Cara und ließ die Augen wieder zufallen.

Sie hörte wie sich Schritte entfernten und bevor der zweite Mann namens Dorian antworten konnte, erreichte die Frau die beiden Männer und unterbrach sie harsch.

„Könnt ihr zwei Idioten euch vielleicht auch irgendwo anders streiten? Sie ist jetzt wach und hört jedes Wort! Und nur mal so nebenbei Dorian, was hätte Max denn im Krankenhaus erzählen sollen was passiert ist? Sie haben eine Zivilistin angegriffen, das ist nur schwer erklärbar! Sie hat vier Stiche in ihrem Bauch, wir können froh sein, dass Dominik sie nicht getötet hat bevor ihr angekommen seid.", zischte die junge Frau.

Cara verstand kein Wort von dem, was die drei da sprachen doch sie wollte wissen, wer sie waren also öffnete sie die Augen und versuchte sich erneut ein wenig aufzusetzen. Ein heißer Schmerz schoss in ihren Bauch und sie spürte, dass sofort etwas feucht wurde. Ein Schrei entkam ihr, obwohl sie ihn unterdrücken wollte und sofort wurde ein weißer, raschelnder Vorhang beiseite geschoben und zwei Personen betraten den Raum.

Sie presste sich die Hand auf den Bauch und als sie sie wieder wegzog, war diese mit Blut bedeckt.

„Verdammt nochmal, was an ‚nicht bewegen' hast du denn nicht verstanden?", hörte sie die Schwarzhaarige schimpfen, dennoch eilte sie auf sie zu und schob die Bettdecke komplett beiseite. Cara hob den Kopf ein wenig an, weil sie das Ausmaß ihrer Verletzungen sehen wollte, doch alles was sie erkannte waren Bandagen, die mittlerweile vollkommen durchtränkt von ihrem eigenen Blut waren.

„Wird sie es schaffen?", hörte sie die tiefe, männliche Stimme sagen, doch er befand sich nicht in ihrem Sichtfeld, so dass sie keine Ahnung hatte wer da sprach. Die Stimme hingegen jagte ihr einen Schauer über den Rücken, während sie spürte, wie ihr Tränen das Gesicht hinab liefen die sie nicht kontrollieren konnte. Vor Schmerz presste sie die Augen zu und die Zähne aufeinander.

„Ich weiß es nicht, ich brauche noch mehr Blut also hol welches Dorian!", entgegnete die Frau, während ein zweiter ans Bett trat. Er hatte blonde Haare und hellbraune Augen und sie erkannte ihn beinahe sofort. Und genau in diesem Moment fiel ihr auch wieder ein, was sie hierher gebracht hatte. Dominik. Diesen Namen würde sie ihr Leben lang nicht mehr vergessen.

Second Faces (1) - Dunkelheit und LichtWo Geschichten leben. Entdecke jetzt