Kapitel 41: Der Kampf um ein Schattenwesen

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„Bleibt nahe zusammen. Ich will nicht, dass einer von euch irgendwie überrascht wird. Tony, du kümmerst dich um unser Schutzschild!", ordnete Dorian an. Sie bündelten die Dunkelheit nicht, sondern waren mit Waffen bewaffnet die vorne eine Taschenlampe befestigt hatten. So könnten sie schneller reagieren und sie würden es den Schattenwesen nicht einfacher machen, sie selber vorher schon aufzuspüren.

Einer der Analytiker hatte hier in diesem Teil der Kanalisation eine Gruppe von drei Schattenwesen registriert. Blieb nur zu hoffen, dass es nicht mehr geworden waren.

Sie verteilten sich ein wenig, doch blieben immer in Griffbreite voneinander und konnten so eine Art Kette bilden. Der Schein ihrer Taschenlampen tanzte vor ihnen in der Dunkelheit.

Sie folgten der Kanalisation die abartig stank. Die Wände waren feucht und modrig. Wenn Dorian sich vorstellte, dass die Schattenwesen die einst ein Mensch wie er gewesen waren, es jetzt vorzogen in diesem Drecksloch zu leben lief es ihm eiskalt den Rücken hinunter.

Er konnte die Schritte seiner eigenen Männer hören, Max befand sich direkt neben ihm.

Sie gingen eine Weile, bevor sie Geräusche vernahmen und Dorian das Zeichen zum Stehen bleiben gab.

Keiner rührte sich und alle sahen angespannt in die Dunkelheit, die sich hinter dem Schein ihrer Taschenlampen erstreckte. Plötzlich regte sich was und sie wichen einen unmerklichen Schritt zurück, doch es war nur eine Meute Ratten, die zwischen ihren Füßen hindurch in die Dunkelheit hinter ihnen lief. Sie wirkten aufgeschreckt.

„Ich glaube wir sind hier genau richtig!", meinte Dorian leise und gab das Zeichen zum weiter gehen. Unisono setzten sich alle in Bewegung. Jeder war hochkonzentriert, alle Sinne bis zum Bersten angespannt und auf Abrufbereitschaft. Und da hörte Dorian aus der Dunkelheit heraus ein knackendes Geräusch.

„Taschenlampen aus.", gab er das Kommando und alle Taschenlampen schalteten sich sofort aus. Jetzt konnten sie zwar nicht mehr so gut sehen wie vorher, aber immer noch gut genug um wenn nötig Angreifer abwehren zu können. Es war wie eine Art Nachtsichtmodus, der sich bei den Krades einschaltete, wenn es dunkel wurde. Sie folgten der Kanalisation noch etwa fünfzig Meter, ehe Dorian fünf Körper in der Dunkelheit erblickte. Sie waren zusammengekauert über irgendwas und neben den knackenden Geräuschen, die ihre Kommunikation darstellte, konnte er ein weiteres knacken vernehmen, dass sich wie das von brechenden Knochen anhörte.

Ihre dunklen Körper beugten sich über irgendetwas und offenbar aßen sie. Noch waren sie nicht auf die Krades aufmerksam geworden.

Dorian hob seinen Arm und gab somit allen zu verstehen, dass sie ihre Betäubungspfeile bereit halten sollten. Es war ein Versuch, um den Schattenwesen nicht zu nahe kommen zu müssen, doch Dorian wusste, dass es nur eine geringe Chance gab, dass die Pfeile durch die Lederartige Haut der Wesen drang. Aber vielleicht hätten sie Glück.

Er hielt einen Finger nach oben und gab Tony damit zu verstehen, dass er sich bereithalten sollte. Er musste sich aus dem Kampf weitestgehend heraus halten und sich um die Schutzschilder der einzelnen Kämpfer kümmern.

Dann hielt Dorian drei Finger hoch und zählte runter. Als er auch seinen letzten Finger sinken ließ, schossen alle gleichzeitig ihre Betäubungspfeile ab und machten so die Schattenwesen auf sich aufmerksam.

Sie kreischten laut auf, als die Pfeile sie trafen, doch Dorian konnte noch nicht erkennen, ob einer der Pfeile sein Ziel auch erreicht hatte.

„Waffen bereit halten!", rief er aus und die Gewehre verschwanden augenblicklich. An ihre Stelle erweckten jetzt alle ihre Fähigkeiten zum Leben. Dorians Schwerter erschienen in seinen Händen, Max hielt sein Schwert in seiner. Auch die Anderen hatten ihren Kampfmodus abgerufen und so stand Angus' Körper eine Sekunde später in Flammen. Eine sehr beeindruckende Fähigkeit wie Dorian fand und um die er Angus insgeheim beneidete.

Second Faces (1) - Dunkelheit und LichtWo Geschichten leben. Entdecke jetzt